Ist Sprache rein menschlich? – Internationale Konferenz zur Wissenschaft der Aphasie

Das Department für Linguistik der Universität Potsdam ist Gastgeber der 11. Internationalen Konferenz in der Reihe „Die Wissenschaft der Aphasie“.

Die Tagung, die vom 27. August bis zum 1. September 2010 auf dem Campus am Neuen Palais stattfindet, beschäftigt sich insbesondere mit „Neurokognitiven Beiträgen zur Biolinguistik“. 140 Wissenschaftler aus aller Welt werden erwartet, Experten der Biolinguistik, der Neurokognition von Sprache sowie der Tierkommunikation.

Die Vertreter der unterschiedlichen Forschungsbereiche wollen im interdisziplinären Austausch diskutieren, inwieweit die These aufrechterhalten werden kann, dass Sprache rein menschlich und angeboren ist. Hierzu werden wissenschaftliche Quellen aus der Linguistik, aus der Tierkommunikation und aus Forschungen zu Sprachstörungen nach Hirnschädigungen herangezogen. Die Biolinguistik definiert Sprache als Produkt der biologischen Anpassung im darwinistischen Sinne. Die Fragen, die auf dieser Konferenz behandelt werden, betreffen Untersuchungen über Sprachstörungen wie Aphasie und Dyslexie sowie das Neuroimaging, also bildgebende Verfahren zur Darstellung der Prozesse im Gehirn, die unser Wissen über die biologische Basis von menschlicher Sprache voranbringen.

International führende Wissenschaftler auf diesen Gebieten sind in Potsdam zu Gast, so Ray Jackendoff von der Tufts University in Medford, Massachusetts, der als Erfinder der Kognitiven Linguistik gilt, David Poeppel von der New York University und Hubert Haider von der Universität Salzburg. Gastgeberin der Konferenz ist Ria De Bleser, Dekanin der Humanwissenschaftlichen Fakultät und Professorin für Patholinguistik im Exzellenzbereich Kognitionswissenschaften der Universität Potsdam. Sie hat die Konferenz vor elf Jahren mit Unterstützung der European Science Foundation (ESF) begründet und von Beginn an immer auch Studierende in den wissenschaftlichen Diskurs einbezogen. So freut sie sich besonders, zur Konferenz die zwanzig neuen, aus aller Welt kommenden Studenten des „European Masters in Clinical Linguistics“ begrüßen zu können, ein Potsdamer Studiengang, der vom europäischen Exzellenzprogramm „Erasmus Mundus“ gefördert wird.

Hinweis an die Redaktionen:
Zeit: 27. August bis 1. September 2010
Ort: Universität Potsdam, Campus Am Neuen Palais, Haus 8, Raum 1.45
Kontakt: Prof. Dr. Ria De Bleser, Department für Linguistik, Tel. 0331/ 977-2933, E-Mail: riadebleser@googlemail.com

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Sylvia Prietz idw

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