Die Soziale Marktwirtschaft auf dem Prüfstand

Wie lässt es sich in der heutigen Gesellschaft sicherstellen, dass jeder am Wohlstand teilhat? Der Schlüssel dazu liege in vermehrten Anstrengungen vorwiegend in der Bildungspolitik, sagt Prof. Dr. Andreas Freytag von der Universität Jena. Der Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftspolitik nennt Bildungszugang, Chancengerechtigkeit und Innovationen als maßgebliche Faktoren für die Zukunft Deutschlands.

„Das Konzept der Sozialen Marktwirtschaft bietet hervorragende Voraussetzungen für diesen Dreiklang“, ist sich Freytag sicher. Im Prinzip herrsche darüber Einigkeit, doch seien die Bedingungen für eine funktionierende Soziale Marktwirtschaft ein wenig in Vergessenheit geraten.

Um diesem Umstand entgegenzuwirken, wurde 2008 die „Jenaer Allianz zur Erneuerung der Sozialen Marktwirtschaft“ gegründet. Dieses Netzwerk aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik veranstaltet am Freitag (24. Mai) den 3. Jenaer Konvent zur Erneuerung der Sozialen Marktwirtschaft an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Der Austragungsort Jena biete sich an, sagt Freytag. Schließlich sei Walter Eucken hier geboren und habe Wilhelm Röpke hier seine erste akademische Wirkungsstätte gehabt: zwei der wichtigsten Gründerväter der Sozialen Marktwirtschaft.

Die rund 150 Teilnehmer des Konvents wollen mit Vorträgen und Arbeitsgruppen nach der Zukunftsfähigkeit und Gerechtigkeit der Sozialen Marktwirtschaft fragen. In drei parallelen Arbeitskreisen geht es um „Bildung und Innovationsfähigkeit“, „Bildung und sozialer Aufstieg“ und „Bildungsunternehmertum: Alternative zur Bildungsplanwirtschaft“. Außerdem steht ab 14 Uhr in der Aula der Universität (Fürstengraben 1) eine öffentliche Podiumsdiskussion auf dem Programm.

Über „Mehr Wettbewerb im Bildungswesen!“ diskutieren die ehemalige Wissenschaftsministerin von Sachsen-Anhalt Birgitta Wolff, Thomas Schütz vom Vorstand der Sparkasse Jena-Saale-Holzland, Rolf Schmalbrock, der Geschäftsführer der Ernst-Abbe-Stiftung, Dr. Josef Schlarmann, der Bundesvorsitzende der CDU-Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung sowie Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser, Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung in Bonn. Es moderiert Martin Wilde, der Geschäftsführer des Bundesverbandes Katholischer Unternehmer. Der Eintritt ist frei, interessierte Gäste sind herzlich willkommen.

Ein Höhepunkt des Konvents wird die Verleihung des Walter-Eucken-Preises für Nachwuchswissenschaftler sein. Verliehen wird der Preis durch die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Jena, er ist mit 5.000 Euro dotiert. Ausgezeichnet wird eine herausragende wirtschaftspolitisch relevante Arbeit. Benannt wurde der Preis nach Walter Eucken (1891-1950). Der Sohn des Jenaer Nobelpreisträgers Rudolf Eucken begründete die ordoliberale „Freiburger Schule“; Eucken gehört zu den geistigen Vätern der Sozialen Marktwirtschaft. Ehrengast bei der Preisverleihung wird Prof. Dr. Lars Feld sein, der Direktor des Walter-Eucken-Instituts in Freiburg/Br. und Mitglied des Sachverständigenrates. Lars Feld hält zudem die Festrede zum Abschluss des Konvents.

Das Programm des Konvents im Internet: http://www.jenaerallianz.de/fileadmin/marktwirtschaft/Jena_2013/
Program_3_Jenaer_Konvent.pdf

Kontakt:
Prof. Dr. Andreas Freytag
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Carl-Zeiß-Straße 3, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 943000
E-Mail: dekanat[at]wiwi.uni-jena.de

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