Von singenden nackten Männern bis Zombies

„Bodies on Stage“ ist das Thema der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für das englischsprachige Theater und Drama der Gegenwart, die Prof. Dr. Anette Pankratz, Englisches Seminar der Ruhr-Universität, vom 7. bis 10. Juni in der Katholischen Akademie Wolfsburg (Mülheim/Ruhr) ausrichtet. Zur Tagung kommt auch einer der bekanntesten britischen Dramatiker: Edward Bond.

Von singenden nackten Männern bis Zombies
Mit Edward Bond und weiteren Prominenten
RUB-Anglistin organisiert Jahrestagung „Bodies on Stage“
Körper auf der Bühne sind in einer merkwürdigen Position: einerseits wirklich präsent, andererseits Teil einer ganz und gar künstlichen Welt. Die zeitgenössische Dramatik spielt mit diesem Spannungsverhältnis, indem sie die Figuren und damit die Schauspieler extremer Gewalt unterwirft oder die physische Präsenz auf der Bühne durch technische Mittel oder ungewöhnliche Besetzungen verfremdet. „Bodies on Stage“ ist das Thema der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für das englischsprachige Theater und Drama der Gegenwart, die Prof. Dr. Anette Pankratz, Englisches Seminar der Ruhr-Universität, vom 7. bis 10. Juni in der Katholischen Akademie Wolfsburg (Mülheim/Ruhr) ausrichtet. Zur Tagung kommt auch einer der bekanntesten britischen Dramatiker: Edward Bond. Er hat signalisiert, dass er für Presseinterviews zur Verfügung steht.

Bond – inzwischen ein „moderner Klassiker“

Bond gilt seit der Premiere von Saved (1965) als einer der kontroversesten und innovativsten britischen Dramatiker. Die Darstellung von brutaler Gewalt in Stücken wie Saved oder Early Morning (1968) lösten in Großbritannien nicht nur öffentliche Debatten aus, sondern führten Ende der Sechziger Jahre auch zur Abschaffung der Theaterzensur. Mittlerweile sind Bonds Stücke internationale, vor allem in Deutschland und Frankreich oft gespielte moderne Klassiker. In seinem Vortrag für die Konferenz diskutiert er die gegenwärtige Lage des europäischen Theaters und entwirft Modelle für zukünftige Entwicklungen.

Ungewöhnliche Körpereinsätze

Die Vorträge der Konferenz decken eine breite Palette ungewöhnlicher Körpereinsätze auf der Bühne ab. Wrestling, Performance, nackte singende Männer und Zombies werden ebenso analysiert wie die entkörperlichenden Dramentexte von Sarah Kane und Mark Ravenhill. Die Plenarvorträge halten die renommierte Berliner Theaterwissenschaftlerin Doris Kolesch, die britische Anglistin Deirdre Osborne, der bekannte Dramaturg, Journalist und Übersetzer Michael Raab sowie der britische Dramatiker Edward Bond.

Schauspiel-Workshop

Neben dem wissenschaftlichen Programm erhalten die Teilnehmer auch die Gelegenheit, Körper auf der Bühne direkt zu erleben. Auf dem Schauspiel-Workshop mit der schottischen Dramatikerin Rona Munro (in Deutschland eher bekannt als die Drehbuchautorin von Max Färberböcks Film Aimée und Jaguar) wird der Einsatz von Körpern und Körperlichkeit auf der Bühne erprobt.

Inszenierungsvergleich

Die exklusive Doppelaufführung von Michael Yates Crowleys Righteous Money/Gerechtes Geld ermöglicht den direkten Körper- und Inszenierungsvergleich. Das Stück wird am 9. Juni um 19.30 im Mülheimer Ringlokschuppen in zwei Versionen und zwei Sprachen gezeigt: das New Yorker Original mit dem Autoren Michael Yates Crowley in der Hauptrolle und die deutsche Erstaufführung von Ulrich Greb und dem Schlosstheater Moers. Tickets gibt es beim Ringlokschuppen: 0208-993160.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Anette Pankratz, Englisches Seminar, Ruhr-Universität Bochum, anette.pankratz@rub.de und zur Konferenz unter http://www.rub.de/bodies

Redaktion: Dr. Josef König

Media Contact

Dr. Josef König idw

Weitere Informationen:

http://www.ruhr-uni-bochum.de

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