Schilddrüsen-OP ohne große Narben

Etwa 30 Prozent der Bevölkerung entwickelt im Lauf des Lebens eine Schilddrüsenvergrößerung. Die notwendigen Operationen an der Schilddrüse hinterlassen noch immer unschöne Narben.

Während sich auf anderen Gebieten längst minimal-invasive Verfahren durchgesetzt haben, wird im Halsbereich meist noch die herkömmliche Methode des so genannten Kragenschnitts angewendet. Die Chirurgische Arbeitsgemeinschaft Endokrinologie diskutiert während ihrer 27. Jahrestagung in Rostock neuartige Operationsmethoden mit optimierten kosmetischen Ergebnissen. Außerdem wird definiert, bei welchen Befunden die neuen Operationsmethoden angewandt werden können.

Viel versprechend sind Operationen mit winzigen Spezialwerkzeugen und kleinen Videokameras, der Eingriff vom Nackenbereich oder der Achselhöhle aus, oder eine Methode, bei der vom Mund aus auf die Schilddrüse zugegriffen wird. „Alle diese Verfahren, die keine oder nur kleine sichtbare Narben hinterlassen, befinden sich noch in der Entwicklung und sind nicht ohne Risiken“, so Kongresspräsident Professor Dr. Ernst Klar, Leiter der Abteilung für Allgemeine Chirurgie, Thorax-, Gefäß- und Transplantationschirurgie am Universitätsklinikum Rostock. In Rostock sei die videoassistierte Behandlung in Vorbereitung. Alle diese neuen Verfahren können allerdings nur bei der Entfernung kleinerer Knoten eingesetzt werden.

Werden die Knoten, die aus der Schilddrüse entfernt werden müssen, zu groß, können die neuen OP-Methoden nicht angewendet werden, sagt Professor Klar. In diesen Fällen oder im Falle von bösartigen Tumoren müsse immer noch auf den so genannten „Kocherschen Kragenschnitt“, benannt nach dem Berner Chirurgen, zurückgegriffen werden. Dieser Eingriff im unteren Halsbereich der Patienten sei bislang die häufigste OP-Methode, die in den meisten Krankenhäusern angewendet werde.

„Ziel des Kongresses ist das Aufzeigen der möglichen und aus kosmetischer Sicht besten Behandlungsverfahren“, so Professor Klar. Dazu kommen im Bereich der Endokrinologie führende Chirurgen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in Rostock zusammen. Erwartet werden 150 Teilnehmer. Organisiert wird die Tagung durch die Chirurgische Arbeitsgemeinschaft Endokrinologie, eine Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie.

13. bis 15. November 2008, 27. Arbeitstagung der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Endokrinologie, Yachthafenresidenz Hohe Düne
Beginn: 13. November, 16.00 Uhr
Offizielle Eröffnung: 14. November, 9.30 Uhr, Kongresszentrum, Ballsaal A
Kontakt
Professor Dr. Ernst Klar
Abteilung für Allgemeine Chirurgie, Thorax-, Gefäß- und Transplantationschirurgie
Universitätsklinikum Rostock (AöR)
Schillingallee 35
18057 Rostock
Tel. 0381 494-6001
Professor Dr. Peter Schuff-Werner
Ärztlicher Direktor
Universitätsklinikum Rostock (AöR)
Schillingallee 35
18057 Rostock
Tel. 0381/4945011

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Ingrid Rieck idw

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