Projekt zur Risikobeurteilung stellt Ergebnisse vor – Wie sicher ist „nano“?

Drei Jahre lang haben sich Wissenschaftler im Projekt „Nanostrukturierte Materialien – Gesundheit, Exposition und Materialeigenschaften“, kurz nanoGEM, mit diesen Fragen beschäftigt.

Beteiligt waren unter anderem das Center for Nanointegration (CENIDE) sowie das An-Institut für Energie- und Umwelttechnik (IUTA e. V.) der Universität Duisburg-Essen (UDE). Zur Abschlussveranstaltung am 12. und 13. Juni sind Fachleute aus Wissenschaft, Industrie, Politik und Medien herzlich eingeladen.

Bei aller Zufriedenheit über den technischen Fortschritt und die Möglichkeiten, die uns nanostrukturierte Materialien heute bieten, ist doch der sichere Umgang mit ihnen ein Thema, das die Forschung stets begleiten muss. So haben mehr als 40 Wissenschaftler aus der Industrie, von Behörden und von Forschungseinrichtungen interessensübergreifend im Projekt nanoGEM unter anderem folgende Schwerpunkte erforscht:

• Werden Nanopartikel, die z.B. in Kunststoffen enthalten sein können, wieder freigesetzt und wenn ja, unter welchen Umständen?

• Wie beeinflussen Größe, Struktur und Oberflächeneigenschaften von Nanopartikeln eine Aufnahme in den Körper? Welche Prozesse beeinflussen dort die Verteilung oder Ausscheidung von Nanopartikeln?

• Birgt der Umgang mit Nanopartikeln ein Risiko für Arbeitnehmer und Verbraucher? Wie ist das Risiko zu bewerten?

Die Wissenschaftler haben in insgesamt acht Arbeitspaketen zum Beispiel untersucht, ob aus Nanomaterialien durch Verwitterung oder gezielte Eingriffe wie Bohren und Schleifen kleinste Partikel freigesetzt werden. Ob solche Partikel sich wieder zu größeren Gruppen zusammenschließen, ob und wie sie in Zellen und Gewebe gelangen und wie sie dort wirken können. Das Projekt wurde mit 6,4 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Industrie gefördert.

Die Ergebnisse stellt das interdisziplinäre Wissenschaftlerteam aus Natur-, Ingenieurwissenschaftlern und Medizinern auf der nanoGEM-Abschlusskonferenz am 12. und 13. Juni im Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin vor. Teilnehmer aus Industrie, Politik und Medien, die sich mit dem Thema „nano“ beschäftigen, sind herzlich willkommen, um sich über das Thema „Sicherheit und Nanotechnologien“ zu informieren und mitzudiskutieren. Anmeldungen bitte bis zum 15. Mai unter www.nanogem.de.

„Mit dem Abschluss dieses für die Sicherheitsforschung wichtigen Projektes endet unsere Forschung zu dem Thema natürlich nicht“, betont PD Dr. Thomas Kuhlbusch, Konsortialsprecher von nanoGEM. „Wir haben wichtige Sicherheitsfragen erforscht, die ein mögliches Risiko früh erkennen lassen. Dennoch können wir zurzeit nur für einzelne Nanomaterialien Bewertungen durchführen. Die Frage der Gruppierung von Nanomaterialien ist ein wichtiges künftiges Forschungsfeld, um eine schnelle Entwicklung sicherer, nanomaterialbasierter Produkte zu ermöglichen.“

Redaktion: Birte Vierjahn, Tel. 0203/379-8176, birte.vierjahn@uni-due.de

Media Contact

Katrin Koster idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Durchbruch bei CRISPR/Cas

Optimierte Genschere erlaubt den stabilen Einbau von großen Genen. Großer Fortschritt an der CRISPR-Front. Wissenschaftlern des Leibniz-Instituts für Pflanzenbiochemie (IPB) ist es erstmals gelungen, sehr effizient große Gen-Abschnitte stabil und…

Rittal TX Colo: Das neue Rack für Colocation Data Center

Rittal TX Colo: Flexibel, skalierbar und zukunftssicher Mit der zunehmenden Digitalisierung und künftig auch immer mehr KI-Anwendungen steigt der Bedarf an Rechenleistung signifikant – und damit boomt der Colocation-Markt. Unternehmen…

Partner & Förderer