Optogenetik-Experten tagen in Würzburg

Die Fachzeitschrift Science hat sie als „Durchbruch des Jahrzehnts“ gefeiert, das Komitee, das den Brain Prize vergibt – den weltweit höchstdotierten Forschungspreis der Neurowissenschaften – verspricht sich von ihr „ein völlig neues, grundlegendes Verständnis der komplexen Hirnfunktionen“, und ihre Entwickler wurden in den vergangenen Jahren mehrfach mit hohen Preisen ausgezeichnet: die Optogenetik.

Jetzt treffen sich führende Vertreter dieser Forschungsrichtung auf einer internationalen Konferenz vom 28. September bis 1. Oktober an der Universität Würzburg. Angemeldet haben sich bislang rund 100 Teilnehmer aus sieben Nationen.

Organisiert wird die Tagung von Dr. Robert Kittel (Lehrstuhl für Physiologie) und Professor Georg Nagel (Lehrstuhl für Botanik I). Nagel ist einer der Pioniere der Optogenetik. Gemeinsam mit Ernst Bamberg und Peter Hegemann hatte er im Jahr 2002 als Erster gezeigt, dass es Ionenkanäle gibt, die direkt durch Licht aktiviert werden können.

Mit Hilfe dieser lichtempfindlichen Kanäle können Wissenschaftler heute unter anderem Nervenzellen gezielt an- und abschalten und somit die Funktion des Gehirns und das Verhalten vieler Lebewesen gezielt untersuchen. Bamberg und Hegemann sind Mitglieder des wissenschaftlichen Komitees der Tagung, wie auch Alexander Gottschalk, einer der ersten Optogenetik-Anwender.

„Das Feld der Optogenetik entwickelt sich unheimlich rasant und findet immer mehr Anwendungen in der biomedizinischen Forschung“, sagt Tagungsorganisator Robert Kittel. Von dem Treffen versprechen sich die Organisatoren neue Werkzeuge, Erkenntnisse zu biophysikalischen Prinzipien und Anwendungen für die Forschung. Außerdem werden Therapieoptionen für Erkrankungen des Nervensystems mittels Optogenetik diskutiert werden.

Kontakt

Dr. Robert Kittel, T: (0931) 31-86046, robert.kittel@uni-wuerzburg.de

Prof. Dr. Georg Nagel, T: (0931) 31-86143; nagel@uni-wuerzburg.de

Zur Homepage der Tagung http://www.physiologie.uni-wuerzburg.de/neurophysiologie/chopmeeting_2014/

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Gunnar Bartsch idw - Informationsdienst Wissenschaft

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