Nutzung von Versorgungsdaten für die Forschung – Vorteile und Grenzen

Die Nutzung von Versorgungsdaten für die Forschung könnte die Entwicklung neuer Medikamente und Diagnoseverfahren beschleunigen. Industrie und Forschungsinstitutionen investieren deshalb aktuell viel Zeit und Geld, um klinische Patientendaten für die medizinische Forschung zusammenzutragen und nutzbar zu machen.

Noch stehen dem jedoch vielfältige informationstechnische und rechtliche Hürden im Wege. Eine von TMF-Geschäftsführer Sebastian C. Semler moderierte Podiumsdiskussion während der Medica 2013 wird vor diesem Hintergrund ausleuchten, wo eine Nutzung von Versorgungsdaten für die Forschung sinnvoll ist und wo sie an ihre Grenzen stößt.

„Die strukturierte Erfassung von Versorgungsdaten hat es uns mehrfach ermöglicht, die Ergebnisse von klinischen Studien auf ihre Relevanz in der täglichen Routine an einer großen Zahl von Patienten zu überprüfen“, beschreibt Dr. med. Rainer Röhrig vom Uniklinikum Gießen die Vorteile dieses Ansatzes für die Forschung. „Zudem konnten wir die Daten schon häufig zur Patientenrekrutierung oder zur Vermeidung von Übertragungsfehlern verwenden“, so Röhrig.

Doch obwohl ein großer Teil der für Forschungszwecke benötigten Informationen heute bereits in elektronischen Patientenakten vorgehalten wird, sind diese Daten für Forscher oft nicht zugänglich. Es fehlt an einheitlichen Vokabularen, Kodierungen und Datenbeschreibungen. Auch sind Daten aus der Versorgung allzu oft nicht miteinander vergleichbar, selbst innerhalb einzelner Kliniken gibt es damit zwischen einzelnen IT-Systemen schon Probleme.

„Eine Vielzahl klinischer Datenelemente muss gesichtet, auf standardisierte Terminologien abgebildet und in eine für die Auswertung geeignete Struktur gebracht werden“, beschreibt Podiumsteilnehmer Dr. Thomas Ganslandt das Problem, der sich am Medizinischen Zentrum für Informations- und Kommunikationstechnik des Universitätsklinikums Erlangen mit solchen Fragen befasst. Angesichts der vielfältigen technischen Hürden zeigt sich einmal mehr die Bedeutung übergreifender IT-Standards für die medizinische Forschung.

Die Podiumsdiskussion der TMF findet am Donnerstag, den 21.11.2013 von 17.00 – 17:50 Uhr im Rahmen des Medica Health IT Forums in Halle 15, Forum 1, statt.

Ansprechpartner Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:

Antje Schütt,
Tel.: 030 – 22 00 24 731

Beate Achilles,
Tel.: 030 – 22 00 24 732
E-Mail: presse@tmf-ev.de

Media Contact

Beate Achilles idw

Weitere Informationen:

http://www.tmf-ev.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Merkmale des Untergrunds unter dem Thwaites-Gletscher enthüllt

Ein Forschungsteam hat felsige Berge und glattes Terrain unter dem Thwaites-Gletscher in der Westantarktis entdeckt – dem breiteste Gletscher der Erde, der halb so groß wie Deutschland und über 1000…

Wasserabweisende Fasern ohne PFAS

Endlich umweltfreundlich… Regenjacken, Badehosen oder Polsterstoffe: Textilien mit wasserabweisenden Eigenschaften benötigen eine chemische Imprägnierung. Fluor-haltige PFAS-Chemikalien sind zwar wirkungsvoll, schaden aber der Gesundheit und reichern sich in der Umwelt an….

Das massereichste stellare schwarze Loch unserer Galaxie entdeckt

Astronominnen und Astronomen haben das massereichste stellare schwarze Loch identifiziert, das bisher in der Milchstraßengalaxie entdeckt wurde. Entdeckt wurde das schwarze Loch in den Daten der Gaia-Mission der Europäischen Weltraumorganisation,…

Partner & Förderer