Neurologiekongress 2017: Mensch im Blick, Gehirn im Fokus

Jedes Jahr besuchen bis zu 200 Medienschaffende den Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN), um sich auf den neuesten Stand zu bringen. Mit Fortschritten bei der Behandlung verschiedenster Erkrankungen: von Demenz bis Hirntumoren, von Schlaganfall bis Multiple Sklerose, von Epilepsie bis Kopfschmerz und Migräne ist der DGN-Kongress das jährliche Spitzentreffen der deutschen Neuromedizin. In 20 Tagen ist es so weit. Vom 20. bis 23. September 2017 tagen im Congress Center Leipzig rund 6000 Experten für Gehirn, Rückenmark, Nerven und Muskeln.

In 97 Symposien mit 713 Vorträgen diskutieren sie neueste Erkenntnisse zur Erforschung, Diagnostik und Therapie neurologischer Erkrankungen. Neben Wissenschaft und unabhängiger Fortbildung gibt es zahlreiche kontroverse Diskussionen.

Kongresspräsident und Gastgeber ist Professor Joseph Claßen, Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Leipzig. Journalisten sind herzlich eingeladen, den DGN-Kongress für ihre Recherchen und Interviews zu nutzen. In zwei Pressekonferenzen informiert die DGN über aktuelle Themen. Alle Informationen zum Kongress sowie das Online-Programm mit Stichwortsuche finden Sie unter www.dgnkongress.org.

Auftaktpressekonferenz: Was Demenz vorbeugt, was Patienten selbst gegen die Parkinson-Krankheit tun können und wie Forscher Nervenzellen retten

Mittwoch, 20. September 2017, 11.00–12.00 Uhr

Die Neurologie verzeichnet in den vergangenen Jahren große Fortschritte. Für viele früher als unheilbar betrachtete Krankheiten stehen heute wirksame Therapien zur Verfügung. Das immense Forschungs- und Innovationspotenzial macht die Neurologie für den Ärztenachwuchs hoch attraktiv. Kaum eine medizinische Disziplin entwickelt sich zurzeit so schnell wie die Neurologie. 2016 praktizierten in Deutschland genau 6810 Neurologen – fünfmal so viele wie vor gut 20 Jahren.

Kongresspräsident Professor Joseph Claßen, Leipzig, und Professor Gereon R. Fink, Köln, Präsident der DGN, präsentieren neue Entwicklungen in der Neurologie, etwa die Enträtselung von Netzwerkerkrankungen. In der alternden Gesellschaft steigt die Zahl der Menschen mit neurologischen Erkrankungen wie der Parkinson- und der Alzheimer-Krankheit.

Weltweit arbeiten Forscher an neuen Therapien und Strategien zur Vorbeugung, deutsche Zentren sind dabei oft führend. Professor Agnes Flöel, Greifswald, gibt einen Überblick, wie Ernährung und Lebensstil das Gedächtnis und die Leistungsfähigkeit des Gehirns unterstützen und Demenz vorbeugen können. Professor Daniela Berg, Kiel, erklärt, warum es sinnvoll und wichtig ist, die Parkinson-Krankheit früh zu erkennen, und was Patienten selbst tun können, um den Verlauf der Erkrankung positiv zu beeinflussen.

Professor Ralf Linker, Erlangen, zeigt am Beispiel der Multiplen Sklerose, wie es Forschern seit Kurzem gelingt, geschädigtes Nervengewebe wieder zu reparieren, und wie ein Nahrungsergänzungsmittel beispielhaft gefährdete Zellen im Gehirn schützen kann.

Fachpressekonferenz: Updates Multiple Sklerose, Schlaganfall und Parkinson, Neurorehabilitation nach Schlaganfall und wie die Neurogenetik seltene Erkrankungen entschlüsselt

Freitag, 22. September 2017, 10.00–11.30 Uhr

Die Fachpressekonferenz am Freitagvormittag informiert Medienvertreter über die wichtigsten Forschungsergebnisse, die im wissenschaftlichen Programm des Kongresses präsentiert werden. Professor Bernhard Hemmer, München, stellt neue Optionen der medikamentösen Therapie der Multiplen Sklerose vor und gibt einen Ausblick auf die Neuauflage der Leitlinie Multiple Sklerose, deren Veröffentlichung für Ende 2017 erwartet wird. Professor Jens Volkmann, Würzburg, berichtet über die wichtigsten wissenschaftlichen und klinischen Entwicklungen bei der Parkinson-Krankheit. Im Update Schlaganfall referiert Professor Hans-Christoph Diener, Essen, neue Studien zur Akuttherapie und Prophylaxe des Schlaganfalls. Diskutiert wird unter anderem die beim Kongress der European Stroke Organisation vor Kurzem in Prag vorgestellte und viel beachtete DAWN-Studie, die den Nutzen der mechanischen Thrombektomie jenseits des Zeitfensters von sechs Stunden untersucht hat. Professor Gereon R. Fink, Köln, präsentiert aktuelle Daten zur Neurorehabilitation nach Schlaganfall, die Patienten nach einem Ereignis nicht nur die Sprache, sondern auch viel Lebensqualität zurückgeben kann. Einen Einblick in aktuelle Erfolge der translationalen Forschung gibt Professor Christine Klein, Lübeck. Sie zeigt am Beispiel der Spinalen Muskelatrophie (SMA), wie Neurogenetiker inzwischen Seltene Erkrankungen entschlüsseln und innovative Therapien entwickeln.

Weitere Highlights des DGN-Kongresses:

DGN(forum: Schlagabtausch mit Experten

Im DGN(forum: Medizin, Ethik und Ökonomie – Zeit für eine neue Wertediskussion in der Neuromedizin (Donnerstag, 21. September 2017, 13.30–15.00 Uhr), Fahrplan für die Telemedizin: Wohin steuert die digitale Neurologie? (Donnerstag, 21. September 2017, 15.30–17.00 Uhr), Gender Diversity in Neuroscience (Donnerstag, 21. September 2017, 17.30–19.00 Uhr), Können wir Inklusion? Herausforderungen und Ansprüche geistig behinderter Patienten im neurologischen Alltag (Freitag, 22. September 2017, 8.30–10.00 Uhr), Notstand in der Notaufnahme: Wie steuern wir gemeinsam die neurologischen Patientenströme? (Freitag, 22. September 2017, 14.30–16.00 Uhr). Journalisten sind auch dazu eingeladen.

Hochkarätige Gastredner bei der Eröffnungsveranstaltung und beim Präsidentensymposium

Spannende Einblicke in eines der größten internationalen Forschungsprojekte verspricht der Gastvortrag von Prof. Dr. Katrin Amunts vom Forschungszentrum Jülich. Die Neurowissenschaftlerin gehört zum Leitungsteam des Human Brain Project und berichtet aus erster Hand. (Eröffnungsveranstaltung, Donnerstag, 21. September 2017, 10.30–12.30 Uhr). Das Präsidentensymposium steht ganz im Zeichen von Netzwerkerkrankungen. International renommierte Experten erklären, wie neurologische Netzwerke analysiert werden, welche Rolle sie beim Verständnis von Krankheiten des Gehirns spielen und wie sie therapeutisch moduliert werden. Darunter ist auch Prof. Dr. Karl Deisseroth, Stanford (USA), der Entwickler der Optogenetik, einer Methode, die durch das gezielte Aktivieren und Abschalten einzelner Neuronengruppen atemberaubende neue Einsichten in die Pathogenese neuropsychiatrischer Erkrankungen ermöglicht. (Präsidentensymposium, Donnertag, 21. September 2017, 17.00–19.00 Uhr)

3. Symposium Neurologen in der NS-Zeit: Forschung ohne Skrupel oder stiller Widerstand?

Seit 2014 arbeiten Medizinhistoriker im Auftrag der DGN die Rolle der deutschen Neurologie in der NS-Zeit auf. In Leipzig präsentieren sie ihre Analysen der Biografien von Neurologen, die nach 1933 in vielfältiger Weise mit dem NS-Regime interagiert haben. (Donnerstag, 21. September 2017, 8.30–10.00 Uhr)

Die Pressestelle der DGN unterstützt Sie gerne bei Ihren Recherchen, stellt Bildmaterial zur Verfügung und vermittelt im Vorfeld, auf dem Kongress und danach Interviewpartner. Journalisten können sich unter www.dgn.org/presse ab sofort für eine kostenlose Teilnahme am Kongress akkreditieren. Medienvertreter haben Zugang zu allen Veranstaltungen mit Ausnahme der Fortbildungskurse für Ärzte.

Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
c/o albertZWEI media GmbH, Oettingenstraße 25, 80538 München
Tel.: +49 (0)89 46148622, Fax: +49 (0)89 46148625, E-Mail: presse@dgn.org
Pressesprecher der DGN: Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener, Essen

www.dgn.org/presse 

www.wir-sind-neurologie.de  

Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)
sieht sich als neurologische Fachgesellschaft in der gesellschaftlichen Verantwortung, mit ihren mehr als 8000 Mitgliedern die neurologische Krankenversorgung in Deutschland zu sichern. Dafür fördert die DGN Wissenschaft und Forschung sowie Lehre, Fort- und Weiterbildung in der Neurologie. Sie beteiligt sich an der gesundheitspolitischen Diskussion. Die DGN wurde im Jahr 1907 in Dresden gegründet. Sitz der Geschäftsstelle ist Berlin. www.dgn.org

Präsident: Prof. Dr. med. Gereon R. Fink
Stellvertretende Präsidentin: Prof. Dr. med. Christine Klein
Past-Präsident: Prof. Dr. med. Ralf Gold
Geschäftsführer: Dr. rer. nat. Thomas Thiekötter
Geschäftsstelle: Reinhardtstr. 27 C, 10117 Berlin, Tel.: +49 (0)30 531437930, E-Mail: info@dgn.org

https://www.dgn.org/presse/pressemitteilungen/55-pressemitteilung-2017/3454-neur…

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