Nationale Kompetenzen für globale Entwicklungen

In Bremen finden Tradition, erfolgreiche Gegenwart und Zukunft in Lehre, Forschung und Produktion für die Luft- und Raumfahrt zusammen. Der deutsche Luft- und Raumfahrtkongress findet in der Wissenschaftsstadt Bremen hervorragende Unterstützung, um das Motto der DGLR „Informieren, Vernetzen und Fördern“ mit mehreren hundert Kongressteilnehmern gemeinsam zu erleben.

Die erste kommerzielle Fluglinie von Bremen nach Amsterdam, der legendäre Atlantikflug von Köhl, Fitzmaurice und von Hünefeld, der Hubschrauber Focke- Wulf FW 61, die bis heute fliegende VFW 614, das mittlerweile zurückgekehrte Spacelab, das in Betrieb befindliche Weltraumlabor Columbus für die internationale Raumstation, das neue Institut für Raumfahrtsysteme des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt DLR, und der einzigartige Fallturm des Bremer Zentrums für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation ZARM sind nur einige Beispiele, die den Bremer Pioniergeist belegen.

Airbus, Astrium, EADS Innovation Works, die Deutsche Flugsicherung, die Lufthansa Fliegerschule, OHB, Premium Aerotec und andere Industriefirmen sowie die Hochschule, die Universität und das Großforschungszentrum DLR, aber auch weitere Akteure der Luft- und Raumfahrt wie das Fraunhoferinstitut IFAM oder das Robotikzentrum DFKI, tragen diesen Pioniergeist in der Gegenwart und in die Zukunft. Buten und Binnen – Wagen und Winnen. „Dieser Bremer Leitsatz lässt sich mit unserem diesjährigen DGLR-Kongressmotiv: „Nationale Kompetenzen für globale Entwicklungen“ ideal verbinden“, betont DGLR-Präsident Dr. Detlef Müller-Wiesner.

Auf der Eröffnungsveranstaltung am 27. September begrüßen neben Mitgliedern des DGLR-Präsidiums, Jens Böhrnsen, Präsident des Senats und Bürgermeister der Freien Hansestadt Bremen, und Dr. Sven Halldorn, Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, die Kongressteilnehmer. In über 70 Fachsitzungen werden rund 280 Vorträge von Autoren aus Wissenschaft, Forschung und Industrie zu aktuellen Luft- und Raumfahrtthemen referieren. Acht Themenblöcke, z.B. in den Bereichen Aerodynamik, Antriebe und Satellitentechnik, stehen den Kongressteilnehmern als Weiterbildungsreihen zur Verfügung.

Die kongressbegleitende Ausstellung ist mit über 20 Unternehmen und Institutionen aus Wissenschaft und Forschung die größte seit Bestehen des Kongresses. Der DGLR ist die Nachwuchsförderung besonders wichtig: Auch in diesem Jahr findet auf der großen Eröffnungsveranstaltung eine Preisverleihung für herausragende wissenschaftliche Arbeiten von Studenten und Doktoranden statt. Die während des Kongresses laufende Nachwuchstagung und der Schülerkongress für über 350 Bremer Schülerinnen und Schüler erhalten eine besondere Aufmerksamkeit.

Nachwuchsarbeit in der Luft- und Raumfahrt wird außerdem unterstützt durch Skyfuture, eine Initiative der DGLR, und der Zeitschrift Juri für Grundschulen, eine Initiative des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie BDLI. Die neue Fachbereichsstruktur der DGLR bildet die wissenschaftlich-technische Grundlage; in den Bezirksgruppen der DGLR werden diese Grundlagen in die Öffentlichkeit gebracht. Fachbereiche und Bezirksgruppen, von denen eine besonders aktive auch in Bremen tätig ist, bilden das Rückgrat der DGLR.

Der 60. Deutsche Luft- und Raumfahrtkongress ist auch Plattform für die Ehrung herausragender Forschungs- und Entwicklungsleistungen in der Luft- und Raumfahrt. Mit der Ehrung des ATV-Entwicklungsteam und des Teams des Unternehmens Solarimpulse werden besondere technologische Errungenschaften hervorgehoben.

Am Donnerstag, 29. September, endet der diesjährige Luft- und Raumfahrtkongress mit dem Plenarvortrag „Chancen und Perspektiven der bemannten Raumfahrt“, zu dem auch die Öffentlichkeit eingeladen ist. Im Hanse Saal des Congress Centrum Bremen findet von 16.20 bis 18.00 Uhr die Abschlussveranstaltung statt.

Teilnehmer der Diskussionsrunde sind Prof. Dr. Hansjörg Dittus, DLR Bremen, Dr. Hans Königsmann, Space Exploration Technologies Corporation und Dr. Michael Menking, Astrium. Die Moderation erfolgt von Claudia Kessler, Vizepräsidentin der DGLR.

„Die zivile europäische Luftfahrtindustrie befindet sich in einem erfreulichen Aufwind“, so Müller-Wiesner. Airbus hat mit der Entscheidung für die A 320 NEO die Wettbewerber in Zugzwang gesetzt, und der Aerosalon in Le Bourget war dadurch für Airbus die erfolgreichste Luftfahrtmesse überhaupt. Seit Le Bourget hat sich diese Erfolgsstory fortgesetzt. Die Prognosen für die Entwicklung des zivilen Luftverkehrs und den Bedarf an Flugzeugen werden von Boeing und Airbus nach oben korrigiert. Im Krisenjahr 2010 hat die Branche laut BDLI ihren Umsatz um 4,5% auf 24,7 Milliarden Euro und ihre Beschäftigtenzahl um knapp 2% auf 95.400 gesteigert. Hiervon profitieren aber nicht nur die „beiden Großen“, sondern auch Ausrüsterfirmen, die ihre Hochtechnologie-Produkte erfolgreich vermarkten können, übrigens auch in anderen weltweiten Flugzeugprogrammen.

“So entstehen z.B. in den deutschen Kompetenzzentren von Rolls-Royce Technologien, die weltweit und über die gesamte Rolls-Royce Produktpalette eingesetzt werden können“, so Dr. Norbert Arndt, DGLR-Präsidiumsmitglied. „Forschungskooperationen mit international anerkannten Universitäten und Institutionen vernetzen Wirtschaft und Forschung und tragen so zu umweltverträglichen Lösungen für ein nachhaltiges Wachstum der Luftfahrt und der globalen Mobilität bei“, so Arndt. Auch die militärische Luftfahrt verzeichnet Fortschritte; dem Transporter-Programm A 400 M wird ein Exportpotential von bis zu 1800 Maschinen in den kommenden 30 Jahren bescheinigt.

Der Eurofighter ist in Indien zur Zeit gut im Wettbewerb positioniert und Eurocopter zeigt in Amerika mit der termingerechten Lieferung der Light Utility Helicopters, dass militärische Programme auch eine Erfolgsstory sein können, wenn die Randbedingungen stimmen.

„Die DGLR begrüßt die Initiative der Bundesregierung, mit der Aufstellung einer nationalen Luftfahrtstrategie gerade die Gesamtsystemkompetenz in Deutschland zu betonen“, so Müller-Wiesner, „Dies ergänzt die von der Bundesregierung verabschiedete Raumfahrtstrategie in hervorragender Weise. Unsere zum Teil öffentlich geförderten nationalen Themen haben Eingang in die europäische Forschungsstrategie der EU gefunden, und wir werden weiter daran arbeiten, dass das für ein Land wie die Bundesrepublik industriepolitisch wie forschungsstrategisch wichtige Feld der Luft- und Raumfahrt in Europa verankert ist.“

Auf dem am Dienstag beginnenden Deutschen Luft- und Raumfahrtkongress werden in den nächsten Tagen prominente Vertreter aus Industrie, Forschung und Wissenschaft über den Stand und die Zukunft der Luft- und Raumfahrt in Deutschland und in Europa diskutieren.

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Kirsten Werner
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