MS Wissenschaft in Stuttgart: Fraunhofer zeigt Chancen im Ländle auf
Immer mehr Menschen zieht es in die Stadt: Nach Schätzungen der Vereinten Nationen werden bis 2030 weltweit fünf Milliarden Menschen in Städten leben. Neben den vielen Menschen müssen die Städte zudem globale Entwicklungen wie Klimawandel, steigenden Energie- und Mobilitätsbedarf sowie Ressourcenknappheit bewältigen.
3 Milliarden Euro Potenzial für »Smart Cities« in Baden-Württemberg
Große Herausforderungen bieten auch immer große Chancen. Welches Potenzial der Zukunftsmarkt »Stadt« nicht nur weltweit, sondern speziell für Baden-Württemberg birgt, untersucht das Fraunhofer IAO im Rahmen einer Studie für das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg.
Für die Strukturstudie zum Thema nachhaltige Stadtentwicklung und urbane Technologien, die Ende Oktober 2015 veröffentlicht wird, hat das interdisziplinäre Forschungsteam die lokalen Kompetenzen von Verbänden, Wissenschaft, Unternehmen und Politik in Baden-Württemberg und deren Vernetzung ermittelt.
Welches Potenzial für die Planung, Bauwirtschaft sowie urbane Technologien und Dienstleistungen steckt, erfragten die Stadtforscher in qualitativen Interviews bei über 40 Experten aus Baden-Württemberg sowie in den Zielmärkten China, Brasilien und Saudi-Arabien. Die ersten Zahlen liefern ein Bild über das enorme Potenzial, welches »Smart Cities« Baden-Württemberg bieten:
• Bis 2050 werden 83 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben.
• Allein in den 50 größten Städten Baden-Württembergs besteht bis 2020 ein »SmartCity«-Potenzial von über 3 Milliarden Euro.
• Der Markt »Stadt« wird 2020 ein Marktvolumen von 1,5 Billionen Dollar weltweit haben.
Unternehmen, Forschung und Politik müssen an einem Strang ziehen
Beeindruckende Zahlen, doch was muss geschehen, damit der Hochtechnologiestandort Baden-Württemberg seine Chancen wirklich nutzt? »Unternehmen, Forschung und Politik müssen näher zusammenrücken und an einem Strang ziehen, um neue Märkte zu öffnen«, kommentiert Prof. Anette Weisbecker, stv. Institutsleiterin des Fraunhofer IAO, die ersten Ergebnisse der Studie. Speziell die Planungsunternehmen und Technologieanbieter haben große Chancen, sich die Stadt als Markt zu erschließen. Sie müssten sich aber besser vernetzen, um das vorhandene Potenzial heben zu können, ergänzt Weisbecker.
Fraunhofer-Lösungen live auf der MS Wissenschaft
Die Fraunhofer-Initiative »Morgenstadt« fördert diese Vernetzung schon seit vier Jahren und erarbeitet zusammen mit zehn Fraunhofer-Instituten und 26 Partnern aus Industrie und Kommunen neue Lösungen für die Morgenstadt. Auf dem Ausstellungsschiff MS Wissenschaft können die Besucher anhand von Augmented Reality Zukunftstechnologien für autonome Mobilität, urbane Lebensmittelproduktion oder innerstädtische Infrastrukturen kennenlernen – von der Dachbegrünung über elektrische Fahrzeugflotten, die von mehreren Unternehmen geteilt werden, bis hin zu nachhaltiger Fassadengestaltung entstehen im Morgenstadt-Projekt innovative Lösungen in sieben Forschungsfeldern.
»Um die Vision einer nachhaltigen, wandlungsfähigen und zugleich lebenswerten Stadt Wirklichkeit werden zu lassen, brauchen wir eine »Blaupause für die Morgenstadt« und neue Werkzeuge«, betont Steffen Braun, der die Morgenstadt-Initiative am Fraunhofer IAO koordiniert.
MORGENSTADT Urban Solutions 2016: Teamwork für die Zukunftsstadt
Ein weiteres Projekt, das die zukunftsorientierte Stadtentwicklung für Baden-Württemberg im In- und Ausland fördern soll, hat das Fraunhofer IAO mit der Messe Stuttgart initiiert: Vom 21. bis 23. Juni 2016 feiert ein neuartiges Veranstaltungsformat Premiere. Die »MORGENSTADT Lounge« bietet den Besuchern und Ausstellern zu verschiedenen Fragestellungen für die Städte von morgen jeweils ein ganzes Team an »Problemlösern« unterschiedlicher Fachrichtungen.
Der zeitgleich stattfindende »MORGENSTADT Kongress« des Fraunhofer IAO fördert zusätzlich den Dialog zwischen nationalen und europäischen Akteuren sowie den Bereichen Kommunen, Wirtschaft, Politik und Wissenschaft. Im Fokus stehen die zentralen Handlungsfelder der Zukunftsstadt wie urbane Technologien, neue Betreiber- und Geschäftsmodelle, Digitalisierung urbaner Prozesse, Finanzierung von Infrastrukturen sowie Innovationspartnerschaften.
Die MS Wissenschaft ankert von 31. Juli bis 3. August 2015 an der Wilhelma und kann täglich von 10 bis 19 Uhr kostenlos besucht werden.
Ansprechpartner:
Juliane Segedi
Leiterin Marketing und Kommunikation
Fraunhofer IAO
Nobelstraße 12
70569 Stuttgart, Germany
Telefon: +49 711 970-2124
E-Mail: presse@iao.fraunhofer.de
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