Die Mischung macht’s

Etwa 400 Einzelvorträge, Posterpräsentationen und Symposien an drei Tagen – das ist kurz gefasst das straffe Programm der 74. Tagung der Arbeitsgruppe für Empirische Pädagogische Forschung (AEPF), die in diesem Jahr vom 13. bis 15. September an der Universität Jena stattfinden wird. Seit mehr als einem Jahr arbeiten Jenaer Erziehungswissenschaftler an der Organisation des Treffens, zu dem sie mehr als 500 Kollegen aus dem In- und Ausland erwarten. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht das Thema „Mixed Methods in der empirischen Bildungsforschung“.

„Es gibt in unserem Bereich in der Regel zwei Verfahren, die man für Untersuchungen anwendet“, erklärt Mitorganisator Dr. Carsten Rohlfs. „Einerseits arbeiten Forscher eher qualitativ, das heißt sie führen Interviews, analysieren Texte oder kommen über Beobachtungen zu einem Ergebnis. Mit Hilfe quantitativ orientierter Methoden hingegen analysiert man Daten und Zahlen und stellt dadurch Statistiken auf, wie etwa bei der PISA-Studie.“ In den letzten Jahren hat sich eine Kombination beider Verfahren immer mehr durchgesetzt. So führen Wissenschaftler beispielsweise Interviews, leiten nach deren Auswertung Kernfragen ab und greifen diese dann in einem Fragebogen auf, um eine größere Anzahl von Menschen befragen zu können.

Während der Tagung in Jena haben die Wissenschaftler nun die Gelegenheit, sich zur besten Methode auszutauschen. „Das große Interesse an unserer Tagung zeigt, wie wichtig das Thema wird“, sagt Rohlfs, der derzeit den Lehrstuhlinhaber für Schulpädagogik und Schulentwicklung vertritt.

Für die Universität Jena hat die Konferenz eine große Bedeutung, ist sie doch eine der wichtigsten Schaltstellen im erziehungswissenschaftlichen Betrieb. „Bildungsforschung gewinnt immer mehr an Bedeutung“, berichtet Mitorganisatorin Prof. Dr. Michaela Gläser-Zikuda. „In den letzten Jahren treibt vor allem die Suche nach dem Grund für das schlechte Abschneiden bei der PISA-Studie die Forschung voran“, so die Direktorin des Instituts für Erziehungswissenschaft.

Das erklärt auch das vielfältige und umfangreiche Programm. Am Wochenende vor dem eigentlichen Treffen können Nachwuchswissenschaftler bereits an extra für sie ausgerichteten Workshops teilnehmen. Für die Hauptvorträge der Tagung, die jeweils zu Beginn der Veranstaltungstage stattfinden, haben die Jenaer Organisatoren die international renommierte Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Hilda Borko von der Stanford University sowie Prof. Dr. Philipp Mayring von der Universität Klagenfurt und Prof. Dr. Manfred Prenzel von der TU München gewinnen können. Insgesamt ist das Programm in 15 einzelne Stränge gegliedert, die parallel laufen und etwa jeweils zehn Vorträge oder Symposien umfassen. Auch die Teilnehmer müssen also Organisationsgeschick beweisen.

Die 74. Tagung der AEPF wird am 13. September um 11 Uhr eröffnet. Alle Veranstaltungen finden im Uni-Campus in der Carl-Zeiß-Straße 3 statt.

Kontakt:
Prof. Dr. Michaela Gläser-Zikuda
Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Jena
Am Planetarium 4, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 945351
E-Mail: michaela.glaeser-zikuda[at]uni-jena.de

Media Contact

Sebastian Hollstein idw

Weitere Informationen:

http://www.aepf.uni-jena.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. • Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 • Poren so klein wie Bakterien • Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile…

Transparente emissive Mikrodisplays

… für ultraleichte und kompakte Augmented-Reality-Systeme. Im Rahmen des Projektes HOT („Hochperformante transparente und biegbare Mikro-Elektronik für photonische und optische Anwendungen“) haben Forschende des Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme IPMS ein…

Mikroplastik im Meer: Neue Methode

Mikroplastik im Meer könnte größtenteils auch aus Beschichtungen sowie Farbanstrichen von Schiffen und Bauwerken im Meer stammen. Daten dazu gibt es allerdings kaum. Das Helmholtz-Zentrum Hereon und das Bundesamt für…

Partner & Förderer