Migration mit Forschung und Bildung vernetzen

Präsentiert werden neben aktuellen Ergebnissen der Migrationsforschung auch jene von Projekten, die in enger Zusammenarbeit von Wissenschaft mit Schule entstanden sind. Themen sind u.a. Einstellungen jugendlicher MigrantInnen zu Zuwanderung und Wahlrecht und welche Geschichtsbilder aus unterschiedlichen Herkunftskontexten tradiert werden.

Migrationsprozesse verändern Gesellschaften, indem sie zu einer größeren Heterogenität von Lebenswelten führen. Neue Erfahrungen und Narrative bringen Herausforderungen im Zusammenleben mit sich, für die es in der Gesellschaft wie auf politischer Ebene gilt, Lösungen und neue Konzepte zu finden – etwa bei unterschiedlichen Zugängen und Geschichtsbildern zur NS-Vergangenheit.

Wissenschaft und Schule verknüpfen

Diesen Veränderungsprozessen widmen sich WissenschafterInnen am 29. März 2011 bei der interdisziplinären Tagung „Migration aus der Sicht von Forschungs-Bildungs-Kooperationen. Ergebnisse und theoretische Reflexionen“, veranstaltet von der Forschungsplattform „Migration and Integration Research“, dem Demokratiezentrum Wien und dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung. Im Rahmen der Tagung diskutieren die TeilnehmerInnen neben Forschungsergebnissen und der gesellschaftspolitischen Relevanz von Institutionalisierungsprozessen im Bereich von Migration und Integration ebenso Erfahrungen mit Ansätzen, die versuchen, Wissenschaft und Schule stärker zu vernetzen. Auch zahlreiche Projekte des Förderprogrammes „Sparkling Science“ befassen sich mit dem Thema Migration. Mit dem „Sparkling Science“ Programm unterstützt das Wissenschaftsministerium Forschungsgruppen, die SchülerInnen aktiv in ihre wissenschaftliche Arbeit einbeziehen.

Rassismus – Wahlen – Geschichtsbilder

Heinz Faßmann, Professor am Institut für Geographie und Regionalforschung und Leiter der Forschungsplattform „Migration and Integration Research“ der Universität Wien, liefert bei der Tagung einen Überblick über den Stand der Institutionalisierungsprozesse im Bereich der Migrationsforschung. Sieglinde Rosenberger, Professorin am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien, referiert über „MigrantInnen an die Urnen? Jugendliche Einstellungen zu Zuwanderung und Wahlrecht“. Sie präsentiert Ergebnisse eines Projektes über jugendliche Wahrnehmung von europäisierter und globalisierter Politik. Gertraud Diendorfer und Florian Oberhuber vom Demokratiezentrum Wien sprechen über „Pluralisierung von Geschichtsbildern Jugendlicher in der Einwanderungsgesellschaft“. Migrationsgeschichte(n) und Geschichtsvorstellungen werden nicht nur über Familienbiographien weitergegeben, sondern auch durch den Mainstreamer Schule.

Am Nachmittag widmen sich die TeilnehmerInnen der Frage „Wissenswelten vernetzen – gemeinsam forschen, gemeinsam partizipieren?“ sowie in anschließenden Impulsstatements mehreren Themenbereichen, darunter „Rassismus in Online-Diskussionsforen über Migration und Bildung“. Einen Höhepunkt bildet die Präsentation der Wanderausstellung „Migration on Tour“, die vom Demokratiezentrum Wien in Kooperation mit der „Initiative Minderheiten“ unter Mitwirkung von SchülerInnen und LehrerInnen entwickelt wurde.

Tagung: „Migration aus der Sicht von Forschungs-Bildungs-Kooperationen. Ergebnisse und theoretische Reflexionen“
Zeit: Dienstag, 29. März 2011, 9.30 bis 17.00 Uhr
Ort: Universität Wien, Juridicum, Dachgeschoß (1010 Wien, Schottenbastei 10-16)
Anmeldung: Eintritt frei, Anmeldung unter
http://migration.univie.ac.at/anmeldung-migration-bildungs-forschungs-kooperationen
Tagungsprogramm (PDF):
http://migration.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/fp_migration/Einladung
_Tagung.pdf
Über die Forschungsplattform „Migration and Integration Research“
Die im Herbst 2009 gestartete Forschungsplattform „Migration and Integration Research“ vereint WissenschafterInnen der Universität Wien aus unterschiedlichen Disziplinen – von Soziologie über Geographie und Rechtswissenschaften bis zur Psychologie. Sie bilden ein Netzwerk und organisieren wissenschaftliche Seminare sowie Workshops. Die Aktivitäten richten sich nicht nur an ForscherInnen, sondern auch an PraktikerInnen im Bereich der Migration und an die interessierte Öffentlichkeit.

Webseite: http://migration.univie.ac.at

Über das Demokratiezentrum Wien

Das Demokratiezentrum Wien ist ein interdisziplinäres außeruniversitäres Institut, das wissenschaftliche Forschung und die Vermittlung von Wissen an ein breites Publikum verbindet. Die Themen, mit denen sich das Demokratiezentrum Wien als Forschungsinstitut und virtuelles Wissenszentrum beschäftigt, sind aktuelle und historische Demokratisierungsprozesse, Partizipation und Politische Bildung, Medien- und Wissensgesellschaft inklusive der IT-Transformation und Bildkommunikation sowie Geschichtsbilder und Migration.

Webseite: http://www.demokratiezentrum.org

Wissenschaftliche Kontakte
Mag. Julia Dahlvik, MA
Forschungsplattform Migration and Integration Research
Universität Wien
1010 Wien, Universitätsstraße 7
T +43-1-4277-232 01
julia.dahlvik@univie.ac.at
Mag. Gertraud Diendorfer
Geschäftsführerin Demokratiezentrum Wien
1010 Wien, Hegelgasse 6/5
T +43-1-5123737-11
diendorfer@demokratiezentrum.org
Rückfragehinweis
Mag. Alexander Dworzak
Öffentlichkeitsarbeit
Universität Wien
1010 Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1
T +43-1-4277-175 31
M +43-664-602 77-175 31
alexander.dworzak@univie.ac.at

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