Leichtbautage locken Experten nach Osnabrück

Sie befassten sich mit aktuellen Entwicklungen in der Fahrzeug- und Landtechnik, der Werkstoff- und Fügetechnik, die allesamt ein Ziel verfolgen: Das Gewicht ihrer Produkte zu senken. Dieser zukunftsweisenden Konstruktionsphilosophie, dem Leichtbau, hat die Hochschule Osnabrück eine zweitägige Fachtagung gewidmet.

„Eine Querschnitts-Technologie gemeinsam gestalten“: So lautete das Motto der Organisatoren der Osnabrücker Leichtbautage 2012, Prof. Dr. Bernd Johanning und Prof. Dr. Christian Schäfers. Dass es mehr ist als ein schöner Slogan, wird schon beim Blick auf die Teilnehmerliste klar. Denn die rund 130 Gäste der HS Osnabrück kamen aus den unterschiedlichsten Bereichen: darunter waren Fachleute aus dem Automotive- und Landtechnikbereich, Forscher aus international tätigen Konzernen der Fahrzeug-, Chemie- und Werkstoffbranche sowie Wissenschaftler verschiedener Hochschulen. Sie alle eint das Interesse am Leichtbau, einer der besonders vielversprechenden Technologien des Maschinenbaus.

„Der Leichtbau gewinnt in vielen Branchen immer mehr an Bedeutung“, erklärt Prof. Johanning. „Wir haben bewusst unterschiedliche Branchen eingeladen, um bestmöglich voneinander lernen zu können“, so der Professor für Landtechnik und mobile Arbeitsmaschinen an der HS Osnabrück.

Zu Beginn der Tagung präsentierten IuI-Studierende in einem Rahmenprogramm Ergebnisse ihrer Semesterarbeiten zu Leichtbau-Themen. „Mit dieser zukunftsweisenden Technologie werden die meisten unserer Maschinenbau-Studierenden im Beruf zu tun haben“, ist Prof. Schäfers überzeugt. Deshalb seien solche Projekte ein wichtiger Bestandteil des Ingenieurstudiums an der Hochschule Osnabrück. Die Tagung bot zudem den Studierenden eine gute Gelegenheit, auch Kontakte zu den forschenden Unternehmen zu knüpfen.

Die verschiedenen Ziele des Leichtbaus, wie Bodenschonung oder Kraftersparnis, beleuchtete in seinem Einführungsvortrag Michael Kohlem, Leiter der Forschung und Entwicklung beim Landtechnik-Spezialisten Claas. Wie genau der Leichtbau in der Landtechnik, der Werkstoff- und Fügetechnik oder im Bereich Automotive eingesetzt wird, darüber informierten an den beiden Tagen insgesamt 13 Referenten in entsprechenden Sessions.

Aber auch für Firmenvertreter – die aus Deutschland, Frankreich und Österreich kamen – war die Tagung ein Gewinn. „Die Leichtbau-Technologie wird für unser Unternehmen immer wichtiger“, sagt Dr. Rainer Resch, der Forschungschef bei den Amazonen-Werken: „Unsere Landmaschinen und Nutzfahrzeuge werden immer größer und dürfen dabei nicht zu schwer für die Arbeit auf dem Acker werden.“ Deshalb freue er sich sehr über die enge Kooperation mit der Hochschule Osnabrück, mit der seine Firma seit vielen Jahren einen Großteil der Forschungsprojekte realisiert. Diese Nähe – räumlich wie inhaltlich gesehen – sei durch nichts zu ersetzen.

Ihm stimmt Michael Klumpe von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land (WIGOS), voll zu: „Die Hochschule Osnabrück verfügt über eine hohe wissenschaftliche Kompetenz auf dem Gebiet der Agrartechnik.“ Und die im Landkreis Osnabrück beheimateten Branchengrößen Amazone, Grimme oder Krone spielen da bundesweit eine führende Rolle. Deshalb unterstützt WIGOS sowohl die Leichtbautage als auch die Arbeit des an der HS Osnabrück ansässigen Kompetenzzentrums COALA, das gemeinsam mit der Landmaschinenindustrie praxisorientierte Forschung betreibt.

Weitere Informationen zu den Osnabrücker Leichtbautagen stehen im Internet bereit: http://www.ecs.hs-osnabrueck.de/olt.html

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Lidia Uffmann idw

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