Was kommt nach dem Hörgerät?

Mit Cochlea-Implantat (CI) können schwerhörige oder ertaubte Kinder und Erwachsene wieder Hören lernen. Einen Überblick über die Einsatzmöglichkeiten dieser Innenohrprothese erhalten Betroffene, Angehörige und Interessierte bei der Informationsveranstaltung „CI-Selbsthilfetag“ der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Heidelberg am 7. Oktober 2009. Der CI-Selbsthilfetag ist gleichzeitig ein Forum für die Selbsthilfegruppen der Region und lädt zur Diskussion und zum Erfahrungsaustausch ein.

Ist eine beidseitige Versorgung mit Cochlea Implantaten sinnvoll? Wie sollte die optimale Nachsorge aussehen? Kann man CI und Hörgerät kombinieren? Diese und weitere Fragen beantworten von 17 bis 20 Uhr die Experten des Universitätsklinikums und der Universität Heidelberg in jeweils 15-minütigen Vorträgen. CI-Träger Matthias Georgi stellt die Selbsthilfegruppe Rhein-Neckar und ihre Arbeit vor.

Anliegen des Behandlungsteams der Universitäts-HNO-Klinik und der Selbsthilfe-Gruppen ist es, die Hörhilfe Cochlea Implantat bekannter zu machen: Viele Betroffene wissen nur wenig von dieser Versorgungsmöglichkeit, die sich in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt hat.

Mit Cochlea Implantat lernen gehörlose Kinder und Ertaubte hören

Die Heidelberger Mediziner verfügen auf diesem Gebiet über langjährige Erfahrung: Bereits seit 1986 bietet die Universitäts-HNO-Klinik Heidelberg (Geschäftsführender Direktor: Professor Dr. Dr. h.c. Peter Plinkert) als eine der ersten Kliniken in Deutschland die Versorgung mit Cochlea Implantaten an. Die Prothese wird unter der Kopfhaut des Patienten eingesetzt und reicht bis in dessen Innenohr, wo sie direkt den Hörnerv in der Hörschnecke, der Cochlea, elektrisch reizt: Es entsteht ein Höreindruck.

Die Heidelberger HNO-Klinik bietet auch innovative Lösungen, wie das Hörsystem DUET der Firma MED-EL, das erstmals Cochlea-Implantat und herkömmlicher Hörhilfe in einem Gerät kombiniert. Im Juni 2009 wurde die erste Patientin in Heidelberg erfolgreich mit der kombinierten Hörhilfe versorgt. Das Cochlea-Implantat überträgt in diesem Fall nur die mittleren und hohen Frequenzbereiche, während tiefe Töne weiterhin akustisch verstärkt werden.

Voraussetzung für die Versorgung mit einem Cochlea Implantat ist jedoch, dass die Hörnerven und das Hörzentrum im Gehirn noch intakt sind und sich noch nicht zurückgebildet haben. Ziel der Heidelberger Ärzte ist es daher, taub geborene Kinder in den ersten Lebenswochen frühzeitig zu erfassen.

Der CI-Selbsthilfetag findet am 7. Oktober 2009 von 17 bis 20 Uhr in der Kopfklinik, Im Neuenheimer Feld 400, Seminarraum 2 im Erdgeschoss, statt. Die Teilnahme ist frei.

Journalisten sind herzlich eingeladen!

Weitere Informationen im Internet:
www.klinikum.uni-heidelberg.de/Hals-Nasen-Ohrenklinik.106576.0.html
Ansprechpartner:
Dr. Mark Praetorius
Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Heidelberg
Telefon: 06221 / 56 41 02
E-Mail: Mark.Praetorius(at)med.uni-heidelberg.de
Sascha Roder
Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 39 507
E-Mail: sascha.roder(at)med.uni-heidelberg.de
Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der größten und renommiertesten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international bedeutsamen biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung neuer Therapien und ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 7.000 Mitarbeiter und sind aktiv in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 40 Kliniken und Fachabteilungen mit 1.600 Betten werden jährlich rund 500.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. Derzeit studieren ca. 3.100 angehende Ärzte in Heidelberg; das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. (Stand 12/2008)

www.klinikum.uni-heidelberg.de

Bei Rückfragen von Journalisten:
Dr. Annette Tuffs
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 45 36
Fax: 06221 / 56 45 44
E-Mail: annette.tuffs(at)med.uni-heidelberg.de

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Dr. Annette Tuffs idw

Weitere Informationen:

http://www.klinikum.uni-heidelberg.de

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