Wie kommen Städte besser durch Wirtschaftskrisen?

Am 28. November 2012 findet an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) eine internationale Konferenz im Rahmen des Forschungsnetzwerks „Resilienz und Übergänge in mittel- und osteuropäischen postindustriellen Stadtregionen“ mit Forschern aus Polen, Großbritannien, Tschechien und Deutschland statt. Sie berichten von ihren Studien zur Krisenanpassung in Stadtregionen der vergangenen 20 Jahre. Die Veranstaltung findet statt:

– von 10 – 12:30 Uhr: HTWK Leipzig, Karl-Liebknecht-Str. 132, 04277 Leipzig, Geutebrück-Bau, Raum G127

– von 13:30 bis 17 Uhr: HTWK Leipzig, Kochstraße 85, 04277 Leipzig, Föppl-Bau, Raum F304.

Der Eintritt ist kostenfrei, Gäste und Vertreter der Presse sind herzlich eingeladen.

Das Programm finden Sie unter:
http://www.htwk-leipzig.de/uploads/tx_htwkevents/Leipzig_Seminar_Provisional_Program.pdf

Spätestens seit Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise ist die Fähigkeit von Regionen oder Ländern, sich von solchen internationalen Krisen abzukoppeln oder sich zumindest schneller als andere Regionen zu erholen, ein viel beachtetes Thema. Können mittel- und osteuropäische Städte mit ihren Erfahrungen seit der Öffnung des „Eisernen Vorhangs“ besonderes Expertenwissen in Sachen Krisenanpassung einbringen? Diese Frage wird im Mittelpunkt der Konferenz stehen.

„Vielfach herrscht der Glaube vor, es gebe so etwas wie Patentrezepte oder einzelne Instrumente, die automatisch zu einer Bewältigung von Wirtschaftskrisen führen. Die Voraussetzungen jeder einzelnen Region sind jedoch unterschiedlich. Mit den Ergebnissen der Konferenz wollen wir zur Systematisierung beitragen, um zu verstehen, welche Voraussetzungen für eine Krisenbewältigung gegeben sein müssen und welche Alternativen grundsätzlich zur Verfügung stehen“, erläutert Professor Rüdiger Wink. Er unterrichtet an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der HTWK Leipzig im Bereich Volkswirtschaftslehre und forscht zur Krisenbewältigung auf regionaler Ebene.

Einen besonderen Schwerpunkt wird die Konferenz der Zusammenarbeit und den Verbindungen der Wirtschaftsakteure auf regionaler Ebene widmen. „Clusterbildungen und regionale Allianzen werden gerne als Allheilmittel für eine starke Regionalwirtschaft gesehen. Gegenseitige Abhängigkeiten können aber auch zur Ansteckung in einer Krise beitragen“, sagt Professor Wink. Für Unternehmen und Arbeitskräfte erachtet er es daher besonders wichtig, Übergänge zwischen kriselnden und wachsenden Branchen bereitzuhalten, ohne dass es in bislang wachsenden Branchen zu einer Ansteckung mit der Krise kommt.

Leipzig mit seiner Branchenvielfalt ohne zu starke Verbindungen könnte dann sogar als Vorbild dienen, auch wenn große Einkommensunterschiede und relativ hohe Arbeitslosenzahlen in der Region zeigen, dass selbst eine gute Krisenbewältigung nicht die bereits existierenden Strukturprobleme beseitigt. „Wir sollten daher niemals nur die kurzfristige Krisenbekämpfung und Beschäftigungssicherung im Blick haben, sondern immer zugleich die Unterstützung der Strukturverbesserung durch entsprechende Qualifikations-, Integrations- und Technologieentwicklungen“, so Professor Wink.

Hintergrund:
Das Forschungsnetzwerk „Resilienz und Übergänge in mittel- und osteuropäischen postindustriellen Standortregionen“ wurde 2011 von Forschern aus Leipzig, Katowice, Ostrava und Glasgow zur Vertiefung des Austausches von Forschungsergebnissen ins Leben gerufen und wird im Zeitraum von 2011 bis 2013 von der Regional Studies Association gefördert. Link: http://www.regionalstudies.org/networks/network/trpia
Kontakt:
Prof. Dr. rer. oec. Rüdiger Wink
Fakultät Wirtschaftswissenschaften
Professur für Volkswirtschaftslehre
Telefon: +49 341 3076-6408
Mail: wink@wiwi.htwk-leipzig.de
Stephan Thomas
Forschungskommunikation
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig
Stephan Thomas, M.A.
Forschungskommunikation
Tel. +49 (0) 341/3076 6385
Fax: +49 (0) 341/3076 85 6385
stephan.thomas@r.htwk-leipzig.de

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