Internationale Top-Konferenz für IT-Sicherheit und Datenschutz findet in Saarbrücken

Das Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE) ist eine internationale Ingenieursorganisation mit US-amerikanischem Ursprung. Als solche arbeitet sie auch auf dem Gebiet der IT-Sicherheit. „Bereits seit 1980 ist das IEEE Symposium on Security und Privacy das führende Forum, wenn es um neue Entwicklungen in der IT-Sicherheit und den Schutz der digitalen Privatsphäre geht“, erklärt Michael Backes, Professor für Informationssicherheit und Kryptographie an der Universität des Saarlandes und wissenschaftlicher Direktor des Centers for IT-Security, Privacy and Accountability (CISPA).

Bisher fand das IEEE-Symposium immer in den Vereinigten Staaten statt, nun wird der Wichtigkeit des Themas mit einem eigenen Symposium in Europa Rechnung getragen. Der Name des neuen Symposiums lautet „IEEE European Symposium on Security und Privacy“ und wird mit „IEEE EuroS&P“ abgekürzt.

„Dass sich die IEEE für diese Premiere Saarbrücken ausgesucht hat, zeigt, welch guten Ruf der Saarbrücker Informatik-Campus international genießt“, so Backes. Über vier Tage hinweg werden sich rund 150 Forscher aus der ganzen Welt zu Themen wie Sicherheitsprotokollen, Betriebssystemen, Datenbanken, Netzwerksicherheit und Privatsphäre austauschen.

Unter ihnen ist auch eine der größten Forscherpersönlichkeiten in der IT-Sicherheit: der israelische Kryptologe Adi Shamir. Im Jahr 2002 erhielt er zusammen mit Ron Rivest und Leonard Adleman den so genannten Turing-Award. Er gilt als höchste Auszeichnung in der Informatik und wird daher häufig mit dem Nobelpreis verglichen. In seinem aktuellen Vortrag am Dienstag, den 22. März um 9 Uhr, spricht Shamir über die zunehmende Vernetzung von physikalischen und digitalen Welten (Internet der Dinge) und präsentiert neuartige Angriffe. In Zukunft soll die IEEE EuroS&P jedes Jahr in einer anderen europäischen Stadt stattfinden.

Hintergrund: IT-Sicherheit an der Universität des Saarlandes

IT-Sicherheit ist ein Schwerpunkt der Informatik-Institute auf dem Campus der Universität des Saarlandes. Bereits 2011 richtete das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) drei Kompetenzzentren für IT-Sicherheit ein. Eines davon ist das Center for IT-Security, Privacy and Accountability (CISPA) an der Universität des Saarlandes. Es wird in den nächsten Jahren mit rund 4 Millionen Euro jährlich durch das BMBF gefördert. Inzwischen ist es zu einem Forschungsstandort mit internationaler Sichtbarkeit geworden. 33 Gruppen mit 210 Forschern arbeiten dort.

Größter Erfolg bis dato: Zusammen mit dem Max-Planck-Institut für Informatik und dem Max-Planck-Institut für Softwaresysteme gewann CISPA den „ERC Synergy Grant“ des Europäischen Forschungsrate (ERC). Damit erhielten Michael Backes und drei weitere Informatik-Professoren rund zehn Millionen Euro, um zu erforschen, wie man im Internet Anwender gegen Ausspähung und Betrug schützen und Täter entlarven kann, ohne dabei den Handel, die freie Meinungsäußerung sowie den Zugang zu Informationen im Internet einzuschränken.

Zu den jüngsten Erfolgen gehören die zwei „ERC Consolidator Grants“ durch die Forscher Derek Dreyer (Max-Planck-Institut für Softwaresysteme) und Professor Bernd Finkbeiner (Fachrichtung Informatik) ebenso wie der durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) für vier Jahre bewilligte und 8,4 Millionen schwere Sonderforschungsbereich „Methods and Tools for Understanding and Controlling Privacy“.

Pressefotos unter: www.uni-saarland.de/pressefotos

Fragen beantwortet:
Prof. Dr. Michael Backes
Universität des Saarlandes
Center for IT-Security, Privacy and Accountability (CISPA)
Tel.: +49(0)681 / 302-3249
E-Mail: backes(at)cs.uni-saarland.de

Redaktion:
Gordon Bolduan
Kompetenzzentrum Informatik Saarland
Telefon: +49 681 302-70741
E-Mail: bolduan(at)mmci.uni-saarland.de

Hinweis für Hörfunk-Journalisten: Sie können Telefoninterviews in Studioqualität mit Wissenschaftlern der Universität des Saarlandes führen, über Rundfunk-Codec (IP-Verbindung mit Direktanwahl oder über ARD-Sternpunkt 106813020001). Interviewwünsche bitte an die Pressestelle (0681/302-3610).

http://www.ieee-security.org/TC/EuroSP2016/

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Friederike Meyer zu Tittingdorf Universität des Saarlandes

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