Internationale Tagung der Lipidforscher in Regensburg

Mehr als 50% der Bevölkerung in den Industrieländern sind überernährt und übergewichtig. Überernährung führt im Körper u.a. zu Stoffwechsel-Problemen, Problemen mit den Blutgefässen und den entsprechenden Begleiterkrankungen wie Übergewicht, Diabetes, Arteriosklerose und Bluthochdruck.

Daher ist es dringend notwendig neue therapeutische Strategien und sensitive Biomarker zur Risikoabschätzung zu entwickeln und zu prüfen. Die Lipidforschung ist hier für die Medizin zu einem wichtigen Forschungsbereich geworden und trägt seit Jahrzehnten zum besseren Verständnis von metabolischen Wohlstandskrankheiten bei. Darüber hinaus ist sie von zunehmender Bedeutung in der Transplantationsmedizin und bei Krebserkrankungen.

Führende Experten aus aller Welt (Japan, USA, Europa) berichten und diskutieren auf der Tagung über die neuesten Entwicklungen und Ergebnisse der Lipidforschung im Bereich der Lebenswissenschaften mit etwa 300 Teilnehmern.

Die jährlich stattfindende „International Conference on the Bioscience of Lipids (ICBL)“ steht für eine erfolgreiche Serie von Konferenzen mit langer Tradition in Europa. Das Jubiläum, die 50. ICBL-Konferenz vom 1. – 5. September 2009 wird in diesem Jahr erstmals durch das Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin des Universitätsklinikums Regensburg organisiert. „Es gibt heuer keine vergleichbare internationale Konferenz zu dieser Thematik in Europa, so dass der ICBL die größte Bedeutung zu kommt. Wir freuen uns über diese besondere Auszeichnung für Universität, Universitätsklinikum und Regensburg“, so Prof. Dr. Gerd Schmitz, Direktor des Instituts und Organisator der Tagung.

Der ICBL-Kongreß in Regensburg spricht vor allem auch jüngere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt an. Die Veranstaltung bietet den Teilnehmern eine ausgezeichnete Gelegenheit, sich im direkten Austausch mit herausragenden internationalen Vertretern der Lipidforschung über die aktuelle Entwicklung dieses Fachgebiets zu informieren und eigene Ergebnisse in die internationale Diskussion einzubringen. Zusätzlich ist für junge Wissenschaftler während der Konferenz die Möglichkeit geboten, ihre Arbeit in „Poster-Sessions“ an mehreren Tagen zu präsentieren.

Im Mittelpunkt der diesjährigen 50. Jahrestagung stehen „Biologische und regulatorische Funktionen kleiner Lipidmoleküle“. Das Programm besteht aus 7 Schwerpunkt-Symposien, mit jeweils 2-3 Hauptvorträgen von hoch renommierten Wissenschaftlern und ausgewählten Kurzvorträgen
Schwerpunkte:
– Membran-Mikroheterogenität und Signalübertragung
– Funktion von kleinen Sterolmolekülen
– Verstoffwechslung und Wirkung von Fettsäuren
– Eicosanoide und ihre biologische Funktion bei der Signalübertragung
– Regulatorische Funktionen von Glycerophospholipiden and Sphingolipiden
– Lipotoxizität und Phospholipidosen
– Funktion von Lipidbarrieren
Es konnten 26 prominente Referenten gewonnen werden, von denen die meisten aus USA, Japan und dem europäischen Ausland anreisen. Zu den Höhepunkten jeder ICBL Konferenz zählt die renommierte „Van-Deenen Lecture“, mit der in diesem Jahr Prof. Dr. David Mangelsdorf (UT Southwestern, USA) ausgezeichnet wird für seine großen Verdienste im Bereich der Genregulation.

Die Themenzusammenstellung des ICBL 2009 verdeutlicht den stark interdisziplinären Charakter der heutigen Lipidforschung. Eines der Hauptziele des ICBL 2009 besteht in der Förderung der Interaktion und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Ansätzen und Richtungen innerhalb eines Forschungsgebietes als Voraussetzung für die Weiterentwicklung des gesamten Forschungsfeldes. Die Ziele, die mit diesen Forschungsaktivitäten verknüpft sind, dienen der Biomarkerentwicklung und der Identifizierung und Charakterisierung neuer therapeutischer Ansatzpunkte.

Lipidforschung / Lipidomic
Die Lipidforschung ist für die Medizin zu einem überaus wichtigen Feld geworden und trägt seit Jahrzehnten zu neuen Ergebnissen im Verständnis von metabolischen Wohlstands-Krankheiten wie Adipositas, Diabetes, und kardiovaskulären und neurodegenerativen Krankheiten bei. Darüberhinaus ist sie auch von zunehmender Bedeutung für die Transplantationsmedizin und bei Krebserkrankungen.

Die Lipidforschung ist einer der Forschungsschwerpunkte am Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin am UKR. So ist die Koordination des „LipidomicNet“, ein EU-Projekt mit 26 Forschergruppen, in Regensburg angesiedelt. „LipidomicNet“ forscht auf dem Gebiet „Lipidomics“, also „Lipidforschung“ und fördert Forschung zum Verständnis humaner Erkrankungen.

Media Contact

Cordula Heinrich idw

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