Internationale Konferenz an der Uni Osnabrück: MPDE’13 – Models in Population Dynamics and Ecology

Die internationalen Tagungen zu »Models in Population Dynamics and Ecology – MPDE« werden seit 2007 jährlich durchgeführt, in diesem Jahr erstmalig in Deutschland.

Das ist auch eine Würdigung der an einschlägigen deutschen Forschungsinstitutionen und insbesondere der von Prof. Dr. Horst Malchow und der Forschungsgruppe Theoretische Systemwissenschaft am Institut für Umweltsystemforschung der Universität geleisteten Arbeit. Insgesamt werden 180 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 39 Ländern von 6 Kontinenten erwartet.

Die Konferenz wird gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, der Europäischen Gesellschaft für Mathematische und Theoretische Biologie (ESMTB) sowie der US-amerikanischen Gesellschaft für Mathematische Biologie (SMB).

Ökosysteme und ihre Populationsdynamik sind ständig lokalen und globalen Veränderungen unterworfen. Die wachsende weltweite Vernetzung beschleunigt die Ausbreitung lokaler Veränderungen und erzeugt Effekte auf wesentlich größeren Raum- und Zeitskalen. Die Klimaänderung führt zu dramatischen Änderungen von Ökosystemen mit zum Teil zerstörerischen Auswirkungen auf menschliche, tierische und Pflanzenpopulationen. Der Verlust an Biodiversität, die ständige Konfrontation mit gebietsfremden biologischen Arten, Infektionskrankheiten und deren Ausbreitung, der Rückgang der Ressourcen usw. verursachen substanzielle

ökonomische und soziale Verluste und intensivieren interregionale Ungleichheiten und Widersprüche.

Wie solche Entwicklungen mathematisch und computergestützt modelliert werden können, ist Thema der Konferenz. »Die mathematische Modellierung ist eine leistungsfähige und manchmal die einzige ethisch vertretbare Methode, solche komplexen Prozesse zu analysieren, zu verstehen und schließlich in der Anwendung zu kontrollieren« erklärt Dr. Horst Malchow, Professor für Angewandte Systemwissenschaft an der Universität Osnabrück. »Daher spielt sie in vielen Umwelt- und ökologischen Untersuchungen eine ähnliche Rolle wie ein »echtes« Experiment in anderen Wissenschaften«. Dafür gibt es mindestens zwei Gründe:

Großskalige Experimente mit Ökosystemen sind zum einen kostenintensiv, zum anderen aber auch potenziell gefährlich. Außerdem sind wiederholte Feldversuche nahezu sinnlos, weil die Anfangs- und Umweltbedingungen in der realen Natur nicht für jeden neuen Versuch reproduzierbar sind. Die Herausforderung wird noch größer durch den globalen Klimawandel und den andauernden noch wachsenden anthropogenen Druck auf die natürliche Umwelt.

Der Fokus der Tagung liegt auf der Erklärung der Dynamik von Ökosystemen auf allen Raum- und Zeitskalen mit mathematischen, computergestützten und interdisziplinären Methoden. Die Osnabrücker Veranstaltung wird sich auf die mathematischen Aspekte der Populations- und Ökosystemdynamik konzentrieren. Es werden neue Erkenntnisse zu Prozessen und Mechanismen erwartet, von der Mikroskala des individuellen Wachstums und evolutionärer Dynamik bis zur Makroskala der Wechselwirkungen und Ausbreitung von Populationen mit Anwendungen auf Metapopulationen, regionale Veränderungen und geographische Invasionen. Auf der Konferenz werden ebenfalls Analogien von traditionell in der Ökologie angewendeten Modelliertechniken zu denen in der Physik, Systembiologie und anderen Lebenswissenschaften herausgearbeitet werden.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Horst Malchow, Universität Osnabrück
Institut für Umweltsystemforschung, Fachbereich Mathematik/Informatik
Barbarastraße 12, 49076 Osnabrück
Tel. +49 541 969 2499
E-Mail: mpde13@uni-osnabrueck.de

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Dr. Oliver Schmidt idw

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