Fraunhofer zu Gast in Leipzig

»Wer die Zukunft gestalten will, muss in der Gegenwart handeln. Wissenschaftler und Ingenieure sitzen an wichtigen Schaltstellen. Mit ihrer Arbeit haben sie direkten Einfluss darauf, wie wir morgen leben«, sagt Prof. Hans-Jörg Bullinger, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. Für ihre exzellenten Ergebnisse in der angewandten Forschung werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf der Fraunhofer-Jahrestagung ausgezeichnet: Ins Leipziger Centraltheater sind 600 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft geladen, um die diesjährigen Gewinner des Wissenschaftspreises des Stifterverbands, der Fraunhofer- und der Hugo-Geiger-Preise zu feiern. Die Preisprojekte werden in einer abwechslungsreichen Show vom ZDF-Moderator Steffen Seibert präsentiert. Die Bundesministerin für Bildung und Forschung Prof. Annette Schavan wird die Weiterentwicklung der High-Tech-Strategie der Bundesregierung vorstellen und über die Aktivitäten im Wissenschaftjahr »Die Zukunft der Energie« sprechen. Die Bundesregierung hat sich dem Thema Elektromobilität besonders angenommen und wird dabei von dem umfassenden Fraunhofer-Projekt Systemforschung Elektromobilbität intensiv unterstützt.

Der Abend steht ganz unter dem bei Fraunhofer gelebten Motto »Verbindungen – Bausteine des Fortschritts«.»Fraunhofer ist prädestiniert, die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft voranzutreiben und mit neuen Konzepten zu verstärken. Verbindungen, Netzwerke und Kooperationen sind die Basis für gute Ideen: Jeder Partner bringt seine Sichtweisen und Anforderungen ein. In diesem umfassenden Austausch entsteht Neues. So können wir die Herausforderungen von morgen meistern«, erklärt Bullinger.

Eine intensive Zusammenarbeit erfolgte beispielsweise im Projekt, das mit dem Wissenschaftspreis des Stifterverbands prämiert wird: Elf Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft erhalten 50 000 Euro für ihre gemeinsame Entwicklung: den Werkstoffverbund Diacer®. Das Material vereint die besten Eigenschaften von Diamant und Keramik. Zu den ausgezeichneten Projekten gehört eine höchsteffiziente Konzentrator-Solarzelle mit einem Rekordwirkungsgrad von 41,1 Prozent, die »Haifischhaut«, ein Lacksystem dass zum Beispiel den Treibstoffbedarf von Flugzeugen senken kann und ein Forschungsergebnis für die Gesundheit der Menschen: eine Augenprothese aus Kunststoff: Statt Spenderhornhaut kann ein künstliches Implantat das Sehvermögen wieder herstellen.

Bullinger betont: »Um Innovationen voranzubringen und den Standort Deutschland zu stärken, müssen die unterschiedlichen Fähigkeiten der Menschen, aber auch der Unternehmen und Forschungseinrichtungen verknüpft und ausgebaut werden. Dieses Erfolgskonzept wird bei Fraunhofer seit langem praktiziert.« Zum Beispiel in den inzwischen 16 regionalen Innovationsclustern – drei davon befinden sich in Sachsen. Sie zielen auf eine Stärkung der Regionen und die aktive Zusammenarbeit zwischen Universitäten, Instituten, Industrie sowie kleinen und mittleren Unternehmen. Am Standort Sachsen arbeiten 1500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 16 Fraunhofer-Einrichtungen. Um Synergien zu nutzen, hat Fraunhofer sowohl die Zusammenarbeit mit der Grundlagenforschung als auch mit der industriellen Forschung intensiviert.

Media Contact

Franz Miller Fraunhofer Mediendienst

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