Forschungstag der Leipziger Ägyptologie

Das jährliche Kolloquium „Neue Forschungen zur ägyptischen Kultur und Geschichte“ (seit 1971) versammelt am 14. Juni 2012 Nachwuchswissenschaftler und gestandene Forscher der Universitäten, ägyptischen Museen und Akademien von Leipzig und Berlin zum Austausch über aktuelle Erkenntnisse und Fortschritte von Projekten. Die thematische Ausrichtung ist weit gefächert:

Den Auftakt absolviert Dr. Dietrich Raue, Kustos des hiesigen Ägyptischen Museums. Er spricht über Inschriften aus dem 2. Jahrtausend vor Christus aus Elephantine/Südägypten. Weitere Grabungsfunde präsentiert Manuela Lehmann aus Berlin. Sie analysiert das Nildelta in der Spät- und Ptolemäerzeit.

Den Vormittag beschließt Dr. Thomas Gertzen (Berlin) mit einem wissenschaftsgeschichtlichen Thema: Er nimmt die Bedeutung von ägyptologischen Fachzeitschriften bis zum 1. Weltkrieg in den Blick – insbesondere die bis heute in Leipzig verlegte „Zeitschrift für ägyptische Sprache und Altertumskunde“.

Mit Prof. Roger Bagnall (New York) konnte eine internationale Koryphäe auf dem Gebiet der Papyrusforschung für die Leipziger Konferenz gewonnen werden – ihm und seinem Team ist es gelungen, in der Oase Dakhla eine antike Schule auszugraben. Im Anschluss spricht Hans-Werner Fischer-Elfert, Professor für Ägyptologie an der Universität Leipzig und Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, über Personen aus dem antiken Libyen, die in kniffligen Texten aus dem Sudan vorkommen.

Sabrina Bernhardt stellt Erkenntnisse ihrer Abschlussarbeit vor. Die Leipziger Absolventin erforschte einen Sarg, der aus der Sammlung des Naturalienkabinetts in Waldenburg stammt. Gunnar Sperveslage aus Berlin beschließt das Tagesprogramm in der Akademie mit einem Vortrag über ägyptische Einflüsse auf das Königreich von Lihyan im antiken Saudi-Arabien.

Die „Neue Forschungen zur ägyptischen Kultur und Geschichte“ finden von 10:30 bis 16:30 Uhr in der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Karl-Tauchnitz-Straße 1, 04107 Leipzig, statt.

Das Abendprogramm verspricht einen weiteren Höhepunkt: Um 18:15 Uhr beginnt der Festvortrag im Hörsaal 8 des Hörsaalgebäudes in der Universitätsstraße – die mittlerweile 23. Siegfried-Morenz-Gedächtnisvorlesung. Seit 1990 ist es Leipziger Tradition, mit einem jährlichen Festvortrag das Andenken an den bedeutenden Leipziger Ägyptologieprofessor (1914-1970) zu bewahren. In diesem Jahr spricht Prof. Antonio Loprieno, Professor für Ägyptologie und Rektor der Universität Basel, über neue Erkenntnisse zur Traumforschung. Der Titel seines Vortrags lautet: „Der Traum im Alten Ägypten zwischen Fiktion und Simulation“.

Zum Ausklang erwartet die Leipziger und ihre Gäste ein Empfang im Ägyptischen Museum im Kroch-Hochhaus.

Die Teilnahme zur Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Kontakt:
Dr. Franziska Naether (Universität), Naether@uni-leipzig.de, Tel. 0341-97 30 146
Agnes Schaefer (Akademie), Schaefer@saw-leipzig.de, Tel. 0341-711 53 50

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