Familienunternehmen zwischen erben und erwerben

Professor Dr. Bruno Hildenbrand aus Jena betrachtet am Dienstag, den 21. Juni, von 18:00 bis 20:00 Uhr die Übergabe in Familienunternehmen am Beispiel eines landwirtschaftlichen Familienunternehmens. Bruno Hildenbrand ist Experte auf dem Gebiet der Biographie- und Familienforschung, er erforscht und berät seit vielen Jahren aktiv Familienunternehmen. Der Prozess der Übergabe an die nächste Generation steht hierbei besonders im Fokus seiner Tätigkeiten.

Hildenbrand bringt diverse Dilemmata und Zwickmühlen der Übergabe auf den Punkt, wenn er meint, dass dabei wohl „alles außer Harmonie“ zu erwarten sei. Konflikte seien in solchen Fällen eher als schmerzhafte Normalität anzusehen. Jede Übergabe schlägt seiner Ansicht nach Wunden in das Familienunternehmen, da sie im Spannungsfeld von erben (übernehmen) und erwerben (etwas Eigenes daraus machen) stehen. Er geht damit von dem Goethewort aus: «Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen». Dies kann nicht ohne Krise vonstatten gehen, so Hildenbrands Fazit.

Außerdem zeigen seine Untersuchungen eine starke Abschottung der landwirtschaftlichen Familienunternehmen nach außen. Er spricht hier von „Hofindividualismus“: Was auf dem Hof passiert, geht niemanden etwas an. Auf diese Weise können sich viele kleine Geschehnisse zu Skandalen anhäufen, die im Endeffekt den Bestand des familiengeführten Agrarbetriebes gefährden können. Prof. v. Schlippe, der akademische Direktor des Wittener Instituts für Familienunternehmen meint hierzu: „Die Erkenntnisse von Professor Hildenbrand sind nicht nur für Landwirtschaftsbetriebe lehrreich. Denn auch Familienunternehmen anderer Branchen haben ähnlich verwundbare Stellen, die es gilt zu reflektieren!“

Termin:
Dienstag, 21.06. – 18:00 bis 20:00 Uhr – Witzelraum (Raum 1.203) der Universität Witten/Herdecke, Alfred-Herrhausen-Str.50
Professor Dr. Bruno Hildenbrand, Universität Jena
Festgefahren im Übergang – der Fall eines innovativen landwirtschaftlichen Familienunternehmens.

Das Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) ist in Deutschland der Pionier und Wegweiser akademischer Forschung und Lehre zu Besonderheiten von Familienunternehmen. Drei Lehrstühle – Betriebswirtschaftslehre, Psychologie / Soziologie und Rechtswissenschaften – bilden das wissenschaftliche Spiegelbild der Gestalt von Familienunternehmen. Dadurch hat sich das WIFU eine einzigartige Expertise im Bereich Familienunternehmen erarbeitet. Seit 2004 ermöglichen die Institutsträger, ein exklusiver Kreis von über 40 Familienunternehmen, dass das WIFU auf Augenhöhe als Institut von Familienunternehmen für Familienunternehmen agieren kann. Mit aktuell acht Professoren leistet das WIFU mittlerweile seit über zwölf Jahren einen signifikanten Beitrag zur generationenübergreifenden Zukunftsfähigkeit von Familienunternehmen.

Weitere Informationen bei Dipl. rer. soc. Audris Alexander Muraitis,
02302-926-541, audris.muraitis@uni-wh.de

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Kay Gropp idw

Weitere Informationen:

http://wifu.uni-wh.de

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