Erste weltweite Konferenz in Humanitarian Studies

Sudan, Aceh, Georgien, Sichuan: So unterschiedlich wie Humanitäre Krisen auf der ganzen Welt sind auch die Menschen, die sich beruflich mit humanitären Krisen beschäftigen, seien es politische Entscheidungsträger, Akademiker oder Repräsentanten von humanitären Organisationen und Betroffenen.

Noch nie haben diese Personengruppen die Gelegenheit gehabt, mehrere Tage ihre Gedanken über humanitäre Fragen und Konzepte auszutauschen. Die Universtitäten Bochum, Groningen und Wageningen bieten nun ein gemeinsames Forum und richten die erste World Conference of Humanitarian Studies aus. Vom 4. bis 8. Februar 2009 ist Groningen der Begegnungsort für 500 Wissenschaftler, Politiker und Praktiker aus humanitärer Hilfe und den Humanitarian Studies.

Informationen im Internet

Die Tagung findet im Academiegebouw der Rijksuniversiteit Groningen statt. Ausführliche Informationen über die Konferenz und das Programm stehen im Internet unter http://www.humanitarianstudies2009.org

68 Themen aus Theorie und Praxis

Aus allen Kontinenten kommen Experten in Groningen zusammen, um vier Tage lang über humanitäre Themen zu debattieren. In 68 thematisch verschiedenen Diskussionsforen (Panels) geht es um Theorien, Konzepte und gegenwärtige Praxiserfahrung. Ziel ist, den Diaolog zwischen den verschiedenen Akteuren anzuregen und Lücken zu schließen, um die Qualität der humanitären Hilfe zu erhöhen. Auch planen die Organisatoren, eine International Humanitarian Studies Association (IHSA) nach der Tagung einzurichten, um auf diese Weise die Humanitarian Studies als unabhängiges und interdisziplinäres Forschungsgebiet zu etablieren und professionalisieren. Die IHSA soll ein Netztwerk von Wissenschaftlern und Praktikern aus dem Bereich der Humanitarian Studies aufbauen, das den Austausch verschiedener Denkschulen und wissenschaftlicher Disziplinen verstärkt.

Prominente Teilnehmer

Von Bochum aus organisiert Juniorprofessor Dr. Dennis Dijkzeul die Tagung zusammen mit seinen Kollegen an den beiden niederländischen Universitäten. Er arbeitet seit Oktober 2002 am Institut für Friedensicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht (IFHV) der Ruhr-Universität Bochum, das sich vor allem auf Rechts- und Managementfragen in internationalen und humanitären Krisen spezialisiert. Zu den Teilnehmern der Konferenz gehören unter anderem Alex de Waal (Program Director Social Science Research Council New York und Fellow der Harvard Humanitarian Initiative), Khadija Alia Bah (Public Policy Expertin aus Sierra Leone), Randolf Kent (Kings College London), Paul Walker (Feinstein International Center, Tufts University, Medford), Mihir Bhatt (Disaster Mitigation Institute in Guhjarat, Indien), Paul Richards (Wageningen University) und Mary Anderson (CDA Collaborative Learning Projects, Cambridge, Massachusetts). Auf Seiten der Organisationen sind das niederländische Außenministerium, das Europäische Amt für Humanitäre Hilfe (ECHO) und die Vereinten Nationen (OCHA) vertreten. „Verschiedene Universitäten haben schon ihr Interesse geäußert, die Organisation der zweiten World Conference of Humanitarian Studies in 2011 oder der dritten in 2013 zu übernehmen, so dass die Tagung in Groningen der Startschuss für eine neue und lange Tradition werden könnte“, sagt Prof. Dr. Dennis Dijkzeul vom IFHV.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Dennis Dijkzeul, Institut für Friedensicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht der RUB, Tel. 0234/32-27932, E-Mail: dennis.dijkzeul@rub.de
Dr. Joost Herman, Direktor des Humanitarian Action Master Programme an der Universität Groningen, Tel. +31(0)503636014
Prof. Dr. Thea Hilhorst, Hoogleraar humanitaire hulp en wederopbouw, Wageningen, Niederlande, Tel. +31(0)651915934

Kongressbüro Groningen, Tel. +31(0)50 316 8877

Redaktion: Jens Wylkop

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Dr. Josef König idw

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