Erfahrungsaustausch rund um die Vermittlung physikalischer Phänomene

Mehr als 100 Teilnehmer aus ganz Deutschland – von Bremerhaven bis Konstanz sowie von Saarbrücken bis Dresden – kommen Ende September zur 31. Praktikumsleitertagung sowie zum 7. Workshop für Vorlesungsassistenten nach Chemnitz.

Auch aus Wien, von anderen österreichischen Hochschulen und aus Athen haben sich Gäste angekündigt. Die Leiter der Physikpraktika sind innerhalb der Arbeitsgruppe „Physikalische Praktika“ (AGPP) der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e. V. (DPG) deutschlandweit organisiert.

Die Praktikumsleitertagung findet traditionsgemäß im Herbst an einem Hochschulstandort statt, abwechselnd in den westdeutschen und ostdeutschen Bundesländern. Vom 20. bis 23. September 2011 lädt nun die Technische Universität Chemnitz ein. „Ziel dieser Veranstaltung ist es, den Hochschulstandort vorzustellen und die an der TU vorhandenen Physikpraktika zu präsentieren, wodurch eine rege Diskussion mit den Kollegen von anderen Hochschulen zur weiteren Gestaltung der Physikpraktika, insbesondere unter dem Aspekt der neuen Bachelor- und Masterstudiengänge angeregt werden soll“, sagt der Leiter des Fortgeschrittenen- und Labor-Praktikums und einer der Organisatoren der Praktikumsleitertagung, Dr. Thomas Franke.

Vom 19. bis zum 21. September 2011 treffen sich zudem die Vorlesungsassistenten der Experimentalphysik in Chemnitz zum nunmehr 7. Workshop. „Dass der Workshop für Vorlesungsassistenten und die Praktikumsleitertagung am selben Ort stattfinden und sich zeitlich überschneiden, ist bisher einmalig und bietet die Gelegenheit, dass sich die beiden Interessengruppen zu einem breiten Erfahrungsaustausch zusammenfinden können“, sagt Franke und ergänzt: „Das 175-jährige Jubiläum der TU Chemnitz bot einen angemessenen Anlass, die beiden Tagungen in diesem Jahr an unsere TU zu holen. Außerdem bietet der Neubau des Instituts für Physik einen einladenden Rahmen für diese Veranstaltungen.“

Die Physiker der TU Chemnitz präsentieren im Verlauf der Tagungen ihre oft ganz speziellen Praktikumsangebote – vom Grund- über das Fortgeschrittenen- und Laborpraktikum bis zum Computerpraktikum. Auf dem Programm stehen außerdem unter anderem die Vorstellung des Physikhörsaales inklusive der neuen und modernen Präsentationstechnik, Besichtigungen der Vorlesungssammlung, der modernen Praktikumsräume inklusive des Schülerlabors „Wunderland Physik“ und ein didaktisch und methodisch ausgerichteter Experimentalvortrag zum Thema „Eine geschlossene Darstellung der Elektrodynamik von den Feldern bis zu Maxwell mit vielen Demonstrationsexperimenten“.

Darüber hinaus gibt es Vorträge der Unternehmen, die sich in der Firmenausstellung im Foyer des Hörsaalgebäudes am Mittwoch präsentieren. Vertreten sind hier vor allem Firmen aus der Lehrmittelbranche, aber auch Lieferanten für den Labor- und Forschungsbedarf. Das Rahmenprogramm bietet Möglichkeiten, die Stadt Chemnitz kennen zu lernen – beispielsweise bei einer Stadtführung, einem Besuch im VW-Motorenwerk, im Museum Gunzenhauser oder dem Sächsischen Industriemuseum. Im Rahmen der Jubiläumsausstellung „175 Jahre TU Chemnitz“ sind dort nämlich auch Exponate zu bewundern, die von Adolf Ferdinand Weinhold selbst konzipiert wurden, um die damals bescheidene physikalische Sammlung der Gewerbschule zu erweitern. Dass aus diesen kleinen Anfängen eine deutschlandweit beachtete Sammlung entstanden ist, geht vor allem auf das Wirken Weinholds zurück, der sein Wissen auch in vielbeachteten Büchern veröffentlicht und damit in Chemnitz eine Tradition der anschaulichen Demonstration physikalischer Phänomene begründet hat. Seine Bücher dienten vielen Physikdozenten, Vorlesungsassistenten und Praktikumsleitern nach ihm als Vorlage und Inspiration für ihre Tätigkeit. Über eines dieser Werke wird Prof. em. Dr. Manfred Wobst in seinem Vortrag „Vorschule der Experimentalphysik: Ferdinand Adolf Weinholds Wirken in Chemnitz“ im Industriemuseum sprechen. Dieser Vortrag am 22. September 2011 um 18 Uhr ist öffentlich und richtet sich an alle Interessierten.

Ein weiterer Vortrag im Rahmen der Tagungen zum Thema „Stilllegung und Sanierung der Hinterlassenschaften des Uranerzbergbaus in Sachsen und Thüringen durch die Wismut GmbH“ verdeutlicht die enormen Leistungen der vergangenen 20 Jahre in dieser Region zur Rekultivierung einer Landschaft, die in den 40 zurückliegenden DDR-Jahren arg in Mitleidenschaft gezogen wurde, und greift damit auch ein generelles aktuelles Problem der Atomwirtschaft beim sicheren Umgang mit radioaktiven Stoffen und Materialien auf.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter http://www.tu-chemnitz.de/physik/PLT sowie von Dr. Thomas Franke, Telefon 0371 531-33051, E-Mail t.franke@physik.tu-chemnitz.de.

Media Contact

Katharina Thehos Technische Universität Chemnitz

Weitere Informationen:

http://www.tu-chemnitz.de/physik/PLT

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