Dritte Europäische Konferenz zur Hagelforschung am KIT

Häufigkeit von Tagen mit Hagel in Europa: In Deutschland ist vor allem der Südwes-ten betroffen – insbesondere die windabgewandten Seiten von Höhenzügen wie dem Schwarzwald Heinz Jürgen Punge, IMK-TRO/KIT

Hunderte Verletzte, fast 100.000 zum Teil schwer beschädigte Gebäude und Hagelkörner mit einer Größe von bis zu zehn Zentimetern: Das ist die Bilanz eines schweren Hagelsturms, der am 28. Juli 2013 vom Schwarzwald entlang des Albtraufs bis nach Bayern und weiter nach Tschechien zog.

„Mit 3,6 Milliarden Euro Schadenssumme war das – zusammen mit einem Hagelsturm am Vortag – eine der teuersten versicherten Naturkatastrophen in Deutschland“, sagt Professor Michael Kunz vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung – Troposphärenforschung (IMK-TRO) des KIT.

„Obwohl Hagel ein extremes Schadenpotenzial hat, ist unser Wissen über die genauen Ursachen von Hagelereignissen, über die regionalen Wahrscheinlichkeiten oder über den Zusammenhang mit dem Klimawandel noch immer unzureichend.“

Um solche und ähnliche Fragen geht es beim internationalen Hagel-Workshop, zu dem das KIT einlädt und den es zusammen mit der Universität Bern, dem Deutschen Wetterdienst (DWD) und der MeteoSchweiz veranstaltet. Themen sind unter anderem die Mikrophysik der Hagelentstehung, die Bestimmung von Hagelgefährdungskarten, der Zusammenhang zum Klimawandel oder wie sich die Vorhersage derart schadenträchtiger Ereignisse verbessern lässt.

3rd European Hail Workshop
vom 16. bis 18. März 2020 auf dem Campus Süd des KIT, Tulla-Hörsaal, Gebäude 11.40, Englerstraße 11, 76131 Karlsruhe.

Aus dem Programm

Montag, 16. März 2020

13:00 bis 14:15 Uhr: Convection and hail in a changing climate
16:45 bis 18:00 Uhr: Hail damage and damage prevention

Dienstag, 17. März 2020

09:00 bis 17:00 Uhr: Hail climatology, risk, and loss
17:00 bis 18:30 Uhr: Hail detection and forecasting (Part 1)

Mittwoch, 18. März 2020

08:30 bis 14:00 Uhr: Hail detection and forecasting (Part 2)
10:45 bis 12:00: Podiumsdiskussion “A new hail field experiment in Europe – is it time for a ‘Grossversuch’ 2.0?”

Erläuterung: Ab den 1940er Jahren wurden in Europa mehrere Feldversuche zum Thema Hagel durchgeführt, die „Grossversuche“ genannt wurden. Die Projekte beinhalteten die Zusammenarbeit zwischen Forschungsteams aus mehreren europäischen Ländern.

14:00 bis 17:30 Uhr: Microphysics and dynamics of hail storms

Das vollständige Programm sowie weitere Informationen zur Konferenz finden sich unter: http://ehw2020.imk.kit.edu
Vertreterinnen und Vertreter der Medien melden sich bitte unter presse@kit.edu an

Bildunterschrift: Häufigkeit von Tagen mit Hagel in Europa: In Deutschland ist vor allem der Südwesten betroffen – insbesondere die windabgewandten Seiten von Höhenzügen wie dem Schwarzwald. (Karte: Heinz Jürgen Punge, IMK-TRO/KIT)

Weiterer Kontakt:

Martin Heidelberger, Redakteur/Pressereferent, Tel.: +49 721 608-21169, E-Mail: martin.heidelberger@kit.edu

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 24 400 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

Media Contact

Monika Landgraf Karlsruher Institut für Technologie

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