Dresdner Experte leitet größte europäische Krebskonferenz

“The 2011 European Multidisciplinary Cancer Congress” lockt über 15.000 Teilnehmer aus allen Fachgebieten, die Krebs behandeln oder Krebsforschung betreiben, nach Stockholm.

„Die Konferenz-Leitung und die ECCO-Präsidentschaft unseres Krebs-Experten Prof. Baumann ist ein weiterer Beleg für das hohe internationale Ansehen, das unser Universitäts KrebsCentrum genießt. Dresden ist eine der wenigen europäischen Einrichtungen ihrer Art, die eine multidisziplinäre Versorgung onkologischer Patienten auf Spitzenniveau mit hochkarätiger Forschung verknüpft“, unterstreicht Prof. Michael Albecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus.

Als „Onkologisches Spitzenzentrum“, wird das Dresdner Universitäts KrebsCentrum (UCC) mittlerweile in der zweiten Förderperiode durch die Deutsche Krebshilfe mit einem Millionenbetrag unterstützt. Die Strukturen des UCC erleichtern es den Forschern und Ärzten, die in Stockholm diskutierten neuen Strategien – insbesondere zur personalisierten Therapie – unmittelbar in die Patientenversorgung und die wissenschaftliche Arbeit einfließen zu lassen. „Von dieser engen Anbindung an die und dem Austausch mit der internationalen onkologischen Spitzenforschung profitieren sowohl unsere eigene wissenschaftliche Arbeit als auch die Weiterbildung unserer Fachärzte und des Forschernachwuchses“, erläutert Prof. Heinz Reichmann, Dekan der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus.

Beispiele für personalisierte Therapien, die in Dresden bereits heute zum Einsatz kommen, sind zielgerichtete neue Krebsmedikamente, die sich gegen spezifische Moleküle von Tumorzellen bei Darmtumoren, Brustkrebs und Lungentumoren richten. Diese Medikamente sind aber nur dann wirksam, wenn die Zielmoleküle in Tumorproben nachgewiesen werden und werden auch nur bei diesen Patienten verschrieben. „Auch bei der Behandlung von Leukämien haben genetische Untersuchungen, welche die Auswahl der besten Therapie für den individuellen Patienten ermöglichen, eine große Bedeutung“, erläutert UCC-Direktor Prof. Gerhard Ehninger, der hierzu große internationale Studien durchgeführt hat. Große Bedeutung bei der personalisierten Krebsbehandlung haben auch neue Möglichkeiten der Bildgebung, die eine wesentlich bessere individualisierte Anpassung von Operationen, Strahlentherapie und Medikamentenbehandlung von Tumoren erlauben. Ein Beispiel hierfür ist die Positronenemissionstomografie (PET), die biologische Eigenschaften von Tumoren darstellen kann und mit der Computertomografie oder Magnetresonanztomografie kombiniert wird. Aufbauend auf dem Gespräch mit dem Patienten und einem angepassten Spektrum von Untersuchungen werden Therapieempfehlungen im Universitäts KrebsCentrum Dresden in fachübergreifenden, multidisziplinären Tumorkonferenzen für jeden individuellen Patienten ausgearbeitet.

„Die multidisziplinäre Zusammenarbeit in Zentren ist heute eine unverzichtbare Grundlage für die weitere Verbesserung der Krebstherapie, da Studien eindeutig zeigen, dass für die große Mehrzahl der Patienten eine Kombination verschiedener genau aufeinander abgestimmter Behandlungen notwendig ist“, führt Prof. Baumann aus. „Dies ist auch der Grundgedanke des Europäischen Krebskongress in Stockholm, auf dem Ärzte und Forscher aller Fachrichtungen die neuesten wissenschaftlichen Ergebnisse gemeinsam beraten.“

Kontakt:
Technische Universität Dresden
Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus
Universitäts KrebsCentrum UCC
Prof. Michael Baumann
Tel.: 0351 – 458 5292
E-Mail Michael.Baumann@uniklinikum-dresden.de

Media Contact

Holger Ostermeyer idw

Weitere Informationen:

http://www.ucc.med.tu-dresden.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer