Demographischer Wandel und die Kommunen in Deutschland

Deutschland befindet sich mitten in einem durchgreifenden demographischen Wandel. Insbesondere die Kommunen müssen Strategien entwickeln, wie sie den Auswirkungen des demographischen Wandels begegnen können. Die Folgen für die kommunale Infrastruktur, wie z.B. die Instandsetzung der Abwassernetze oder die Auslastung der Verkehrsinfrastrukturen oder von Schulen sind allgegenwärtig. Die Not der Kommunen macht sie aber erfinderisch; inzwischen haben sie zahlreiche Konzepte und Kooperationsformen entwickelt, um auf die demographische Herausforderung zu reagieren.

Die Veranstaltung wendet sich an Fachleute aus kommunalen Unternehmen, Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und den Verwaltungen von Bund, Ländern und Kommunen. Die Leitung der Tagung übernimmt Prof. Dr. Dorothea Jansen, Inhaberin des Lehrstuhls für Soziologie der Organisation.

Die Auswirkungen des demographischen Wandels auf die Kommunen und deren Bewältigungsstrategien sind Thema der Tagung „Demographischer Wandel und die Kommunen in Deutschland: Konsequenzen für Infrastruktur, Bildungswesen und Sozialstruktur“, die vom 22.-24. September 2010 an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer stattfindet. Im ersten Block der Veranstaltung werden Szenarien und Strategieoptionen zur Bewältigung des demographischen Wandels präsentiert. Darin stellt u.a. Frau Dr. Kirsten Witte (Bertelsmann Stiftung) die vielfältigen Typen des demographischen Wandels vor, auf welche die Kommunen reagieren müssen. Der zweite Teil der Veranstaltung beschäftigt sich mit der kommunalen Infrastruktur, die mit am stärksten von den demographischen Veränderungen betroffen ist. Prof. Dr. Thomas Edeling und Dr. Peter Richter (beide Universität Potsdam) referieren über die Zukunft der kommunalen Daseinsvorsorge. Außerdem werden Fallbeispiele vorgestellt, wie Kommunen z.B. durch Umbau von Infrastruktur in schrumpfenden Regionen den demographischen Veränderungen erfolgreich begegnet sind. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Bereich der Bildung. So zeigen Praxisberichte aus Nordrhein-Westfalen (Siegen und Herten), wie Kommunen im Bereich der Kindergärten und Schulen intelligente Lösungen gefunden haben, ohne Einrichtungen schließen zu müssen. Darüber hinaus stellt Rity Cyganski (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrtforschung) Szenarien vor, wie das Verkehrsangebot an den demographischen Wandel angepasst werden kann.

Der dritte Themenblock schließlich thematisiert Probleme, Chancen und Best-Practice-Beispiele der interkommunalen Kooperation. Diese Kooperationen sind, nicht zuletzt, wie Dr. Steffen Maretzke (Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung) aufzeigen wird, aufgrund der vielfach angespannten Finanzlage vieler Kommunalhaushalte notwendig. Prof. Dr. Gunnar Schwarting, Geschäftsführer des Städtetags Rheinland-Pfalz gibt einen Überblick über bereits bestehende Stadt-Umland-Kooperationen. Welche Möglichkeiten an dieser Stelle regionale Netzwerke haben und wie diese initiiert und gemanagt werden, stellt abschließend Sabine Löser (Landesagentur für Struktur und Arbeit Brandenburg) vor.

Media Contact

Dr. Klauspeter Strohm idw

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