Vorhersagbarkeit von Dürre und Überschwemmungen

Ziel des internationalen Forschungsvorhabens AMMA ist ein besseres Verständnis des Monsuns und seiner Vorhersagbarkeit. Die im Projekt erzielten Ergebnisse der regionalen Klimamodellierung zeichnen ein beunruhigendes Bild: In Westafrika ist mit einer Verknappung der Wasserressourcen zu rechnen.

Andererseits werden Fortschritte bei der Vorhersagbarkeit des Monsuns und der Klimaentwicklung künftig verbesserte Schutzmaßnahmen und Anpassungsstrategien erlauben.

Die Menschen südlich der Sahara sind auf die jahreszeitlichen Monsun-Regenfälle besonders im Hinblick auf ihre Ernährungs- und Existenzsicherung angewiesen. Die Regenfälle weisen eine im weltweiten Vergleich extrem hohe, weitgehend natürliche Schwankungsbreite auf. Besonders deutlich wurde dies durch die lang anhaltende Trockenheit in der Sahelzone südlich der Sahara in den 1970er und 1980er Jahren, die Millionen von Menschen betraf. Zu dieser für die Monsunregionen der Erde typischen Unzuverlässigkeit der Niederschläge kommt nun die vom Menschen verursachte, zunehmend beschleunigte Klimaänderung hinzu.

Deutsche Forscher beteiligten sich im Sommer 2006 zu Land, zur See und in der Luft maßgeblich an einer Intensivmesskampagne in Westafrika im Rahmen des großen internationalen Forschungsvorhabens AMMA (Afrikanische Monsun Multidisziplinäre Analyse). Ziel von AMMA ist ein besseres Verständnis des Monsuns und die Verbesserung der Vorhersagbarkeit mit Modellen, um gezielte Vorsorgemaßnahmen für die Trinkwasserversorgung, den Ackerbau und das Gesundheitswesen zu ermöglichen.

Regionale Klimamodelle, die im Rahmen von AMMA erstellt wurden, zeichnen ein beunruhigendes Bild: Klimaänderungen und Änderungen in der Landnutzung werden zu einer Verknappung der Wasserressourcen und der Ernährungssicherheit für Westafrika führen. Andererseits erlauben die erzielten Fortschritte der Vorhersage des Monsuns und der Klimaentwicklung verbesserte Schutzmaßnahmen und Anpassungsstrategien.

Das Forschungsvorhaben AMMA wird von 140 Institutionen aus 25 Ländern getragen. Aus Deutschland sind beteiligt: das Institut für Geophysik und Meteorologie der Universität Köln, das Meteorologische Institut der Universität Bonn, das Institut für Umweltphysik der Universität Bremen, das Institut für Atmosphärische Physik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, Oberpfaffenhofen, der Deutsche Wetterdienst, Offenbach, das Institut für Meteorologie und Klimaforschung des Forschungszentrums und der Universität Karlsruhe, das Leibniz-Institut für Meereswissenschaften an der Universität Kiel, das Institut für Atmosphärische Physik der Universität Mainz, das Meteorologische Institut der Universität München, das Institut für Geographie der Universität Würzburg und das Zentrum für Entwicklungsforschung, Bonn.

Bei der Konferenz im Forschungszentrum Karlsruhe werden mehr als 400 Teilnehmer, darunter viele aus den betroffenen Ländern, die neuesten Ergebnisse ihrer Arbeiten vorstellen und die Zusammenarbeit für die nächsten Jahre planen.

Weitere Informationen zu den Ergebnissen von AMMA finden Sie im Internet: http://www.amma-international.org

http://www.amma-germany.de/doku.php

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist der Zusammenschluss zwischen der Universität Karlsruhe und dem Forschungszentrum Karlsruhe. Gemeinsam arbeiten hier 8000 Beschäftigte mit einem jährlichen Budget von 600 Millionen Euro. Im KIT bündeln beide Partner ihre wissenschaftlichen Fähigkeiten und Kapazitäten, richten die dafür optimalen Forschungsstrukturen ein und entwickeln gemeinsame Strategien und Visionen.

Mit KIT entsteht eine Institution international herausragender Forschung und Lehre in den Natur- und Ingenieurwissenschaften. KIT soll Attraktionspunkt für die besten Köpfe aus der ganzen Welt werden, neue Maßstäbe in Lehre und Nachwuchsförderung setzen und das führende europäische Zentrum in der Energieforschung bilden. Im Bereich der Nanowissenschaften will KIT eine weltweit führende Rolle einnehmen. Ziel von KIT ist es, einer der wichtigsten Kooperationspartner für die Wirtschaft zu sein.

Media Contact

Dr. Elisabeth Zuber-Knost KIT

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