Neuer Schwung auf deutschem Wohnimmobilienmarkt

Es kommt wieder Bewegung in den deutschen Wohnimmobilienmarkt: Nach Jahren der Stagnation bescheinigen Immobilienexperten und Marktforscher dem Segment nun erstmals wieder Wachstumspotenzial. Welche Wohnformen sich für Anleger rentieren, wie sich der deutsche Investmentmarkt auch vor dem Hintergrund der US-Immobilienkrise entwickeln wird, und welche Konsequenzen der Bevölkerungsrückgang und die Überalterung für den Wohnmarkt haben werden, diskutieren Branchenexperten auf dem „IIR-Immobilienkongress der deutschen Wohnungswirtschaft“ (27. und 28. November 2007, Maritim Hotel Frankfurt am Main).

Trends, Prognosen, Renditechancen

Wohnimmobilien werden rentabel: Nach einer Analyse des Markforschungsinstituts Feri Rating wird sich die durchschnittliche jährliche Rendite dieses Segments in den kommenden zehn Jahren auf rund 7,8 Prozent erhöhen. Im Zeitraum zwischen 1997 und 2006 lag die Gesamtrendite bei 5,4 Prozent. Als Gründe für das neue Potenzial nennt Feri die gestiegene Anzahl der Haushalte, den großen Nachholbedarf und die damit einhergehenden höheren Mieten und Kaufpreise sowie die positive Einkommensentwicklung. Feri-Immobilienexperte Wolfgang Kubatzki wird auf dem IIR-Kongress über den Wohnungsmarkt 2010 sprechen und erläutern, welche Wohnformen und -teilmärkte sich künftig für Anleger am stärksten lohnen.

Heribert Müller-Salomon beleuchtet indes die Immobilien-Markttrends 2007: Der Vertriebsleiter bei LBS Immobilien wird zeigen, für welche Immobilien sich Mieter und Käufer heute und in Zukunft interessieren, welche Ansprüche sie stellen und welche regionalen Unterschiede Verkäufer beachten müssen.

Überdurchschnittlich vom Boom profitieren werden die Wohnimmobilienmärkte der Standorte München, Berlin, Frankfurt am Main und Hamburg. Laut Feri sei hier in der nächsten Dekade eine jährliche Rendite von 8,7 Prozent zu erwarten. Eine Einschätzung zu den einzelnen Metropolen werden auf dem Kongress folgende Experten geben: Ralf Nisar (LBBW Immobilien), Matthias Klussmann (BFW Landesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Berlin/Brandenburg), Harald Holzinger (Ballwanz Immobilien) und Matthias Klupp (Analyse & Konzepte Beratungsgesellschaft). Eine Podiumsdiskussion zum Thema „Wohnungsmarkt 2010 – Wo stimmt die Rendite?“ schließt an die Statements an.

Degi-Experte: Jetzt in Mietwohnungen investieren

Den kommenden Run auf die Städte erwartet auch Dr. Thomas Beyerle, Leiter Research & Strategie bei der Degi Deutsche Gesellschaft für Immobilienfonds. „Deutschland wird spätestens 2010 in den Zeitungen die Schlagzeile „Wohnungsnot in den Städten“ lesen“, so der Experte in einem Vorabgespräch gegenüber IIR. „Den erwarteten zahlreichen Zuzügen in die Kernstädte stehen kaum steigende Wohnungsbauaktivitäten gegenüber.“ Er empfehle Anlegern daher, jetzt in Mietwohnungsbauten zu investieren. Auf dem Kongress wird Beyerle seine Prognosen in einer Diskussionsrunde zum Thema „Investoren im Wohnungsmarkt“ ausführen. Zu den weiteren Diskutanten gehören zudem Dr. Benedikt Kiesl (Eurohypo), Morten Hahn (Dr. Lübke), Jörg Nehls (DTZ Zadelhoff Tie Leung) und Michael Zahn (Gehag).

Ebenfalls aus der Sicht der Kapitalanleger beleuchtet Ralph Winter den Immobilienmarkt. Der Chairman der im letzten Jahr gegründeten Schweizer Investmentgesellschaft Corestate Capital wird erörtern, wie das langfristige Wertschöpfungspotenzial gehoben werden kann und welche Vehikel besonders im deutschen Markt gewinnen können.

Demographischer Wandel und seine Auswirkungen auf den Immobilienmarkt

Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes werden im Jahr 2050 zwischen 69 Millionen und 74 Millionen Menschen in Deutschland leben – mindestens 13 Millionen Menschen weniger als heute. Wie der Bevölkerungsrückgang und die zugleich erwartete Überalterung die Immobilienmärkte verändern werden, zeigt Dr. Hans-Joachim Frank, Leiter Immobilien bei Deutsche Bank Research. Auch Martin Schauerte wird sich dem Thema widmen: Der Geschäftsführer des Beratungshauses InWIS nimmt vor allem die regionalen Teilmärkte ins Visier und vergleicht unterschiedliche Nachfrageentwicklungen.

Weitere Themen des Kongresses sind die Einzelprivatisierung, beleuchtet von Jürgen Kelber (Alt und Kelber Wohnungsprivatisierung), heterogene Quartiere, moderne Markenstandort-Entwicklung und Niedrigenergiehäuser.

Wohnen am Wasser

Ein getrennt buchbarer Spezialtag widmet sich dem Thema „Immobilien am Wasser“ (29. November). Unter der Leitung der Immobilienjournalistin Miriam Beul erörtern Politiker, Projektentwickler und Experten von Hafengesellschaften die Chancen von Wohnbauprojekten an Wasserlagen. Ein Vertreter von Floating Homes stellt den neuen Trend „Schwimmendes Zuhause“ vor.

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Romy König IIR Deutschland GmbH

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