Staufrei in den Urlaub: Experten diskutieren neue Konzepte für Reiseinformationssysteme

Ab an die Sonne heißt es mit Ferienbeginn wieder für tausende Autofahrer in Österreich. Nur selten führt der Weg in den Urlaub aber an Staus vorbei. Wer die Verkehrssituation zeitgerecht kennt, kann seine Route entsprechend wählen. „Verkehr lenken durch Information“ hat das Institut für Straßen- und Verkehrswesen der TU Graz seine diesjährige Sommerakademie betitelt: Am Freitag, 29. Juni 2007, diskutieren Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Betreiberunternehmen, wie Reiseinformationssysteme künftig Staus vermeiden helfen können.

Wie komme ich am Freitagnachmittag von der Grazer Rechbauerstraße in die Wiener Innenstadt? Ob mit öffentlichem Verkehr oder privatem Fahrzeug: Rasch und ohne Probleme ans Ziel zu gelangen, ist jedem, der unterwegs ist, wichtiges Anliegen. Internet-Portale zur Planung von Kurz- und Langstrecken gehören zu den meist besuchten Internetseiten. „Unsere Vision ist, verbesserte Systeme zu schaffen, die Mega-Staus wie sie zu Beginn der Ferien auftreten, von Vornherein zu vermeiden“, erklärt Martin Fellendorf, Leiter des Instituts für Straßen- und Verkehrswesen der TU Graz. Verkehrs-Information in Echtzeit, also möglichst aktuelle Angaben über Staus oder Verspätungen öffentlicher Verkehrsmittel spielen dabei für den Wissenschafter eine entscheidende Rolle: „Der Reisende bekommt so die Möglichkeit, noch vor Fahrtantritt eine alternative Route oder Transportmöglichkeit zu wählen“, so Fellendorf. Denkbar wäre etwa, dass ein Online-Routenplaner der Zukunft neben der kürzesten und der wirtschaftlichsten auch die problemfreieste Strecke anzeigt.

Die neue Generation von Reiseinformationssystemen

„Die Zukunft der Reiseinformation liegt in Personal Digital Assistants (PDA)“, zeigt sich Fellendorf überzeugt. Über die kleinen, tragbaren Computer soll jeder jederzeit alle notwendigen Informationen zur aktuellen Verkehrslage bekommen können. „Noch vor wenigen Jahren war der Reisende auf die telefonische Fahrplanauskunft, dicke Kursbücher und unzählige Straßenkarten angewiesen. Da hat sich viel getan“, erinnert sich Fellendorf. „Idealerweise sollten die neuen Mobilitätsportale nicht mehr einen Verkehrsträger in den Vordergrund stellen, sondern verschiedene öffentliche Betreiber erfassen“, wünscht sich der TU-Professor und hofft, dass sich so auch Verkehrsprobleme in Ballungsräumen lindern lassen. Die Sommerakademie „Verkehr lenken durch Information“ will das Spannungsfeld zwischen Informationsbereitstellung für den einzelnen Reisenden und Lenkungsmöglichkeiten von Verkehrströmen durch die Verkehrs- und Straßenbetreiber aufzeigen und neue Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis einem interessierten Publikum zur Diskussion stellen.

Sommerakademie „Verkehr lenken durch Information“
Zeit: Freitag, 29. Juni 2007, 9 bis 17.15 Uhr
Ort: TU Graz, Rechbauerstraße 12, HS II (Tiefparterre)
Die Tagung im Internet: http://www.isv.tugraz.at/sa07
Rückfragen:
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Martin Fellendorf
Institut für Straßen- und Verkehrswesen
Email: martin.fellendorf@TUGraz.at
Tel: +43 (316) 873 – 6220

Media Contact

Alice Senarclens de Grancy idw

Weitere Informationen:

http://www.isv.tugraz.at/sa07

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