Modelling am POF-AC

„Worlds next Top-Model“ wäre eine sicher meist falsch verstandene Bezeichnung für das, was in einem Workshop Ende Juni am Anwendungszentrum für polymer-optische Fasern (POF-AC) der Georg-Simon-Ohm- Fachhochschule Nürnberg erarbeitet werden soll, aber sie würde den Kern der Sache dennoch treffen: An vier Tagen trifft sich die Weltelite der Theoretiker, um über die Modellierung – also die Beschreibung des Verhaltens – der POF zu diskutieren und eine verbesserte POF-Theorie zu erarbeiten. Damit will man Werkzeuge schaffen, welche die Entwicklung neuer, noch schnellerer Datenübertragungsstrecken oder leistungsfähigerer Sensoren erlauben.

Während Glasfasern schon seit Jahren sehr gut verstanden sind, trifft man bei der Erklärung des Verhaltens von POF immer noch auf Lücken. Dies liegt daran, dass die POF, wie die meisten sogenannten „Multimode-Fasern“ für Kurzstreckenverbindungen, über lange Zeit nicht beachtet wurden, weil sich die Datenübertragung auf die langen Strecken konzentriert hatte. Seit ein paar Jahren jedoch verschiebt sich der Schwerpunkt hin zum so genannten „Zugangsnetz“, also zu der Frage, wie die Daten an meinen Computer zu Hause kommen.

Übertragen auf den Straßenbau wäre dies so, dass man erst die Autobahnen gebaut hat, welche große Zentren miteinander verbinden, sich aber erst jetzt um die Zufahrten zum Privathaus richtig kümmern würde.

Treffen der Experten

Vom 25. bis zum 28. Juni 2007 treffen sich Spezialisten aus Japan, USA, Australien, Russland, Griechenland, Spanien, Serbien und Deutschland am POF-AC in Nürnberg, um die verschiedenen Ansätze zu diskutieren und die Möglichkeiten zu weiteren Verbesserungen bis hin zu einem einheitlichen Modell zu prüfen.

Das POF-AC hat dabei nicht nur in der Vergangenheit schon einige Impulse gegeben, sondern stellt – da ja angesiedelt an einer Hochschule für „angewandte Wissenschaften“ – den Praxisbezug her. Es bietet die Möglichkeit, die Vorhersagen der Theoretiker mit den ausgezeichneten Messmöglichkeiten des Instituts zu überprüfen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt dabei den Workshop finanziell, damit optimale Arbeitsbedingungen geschaffen werden können und letztlich die Ergebnisse in Buchform veröffentlicht werden.

Super schneller Zugang ins Internet

„Wenn am Ende ein neues Top-Modell entsteht, dann wird es vielleicht auch gut aussehen, aber vielmehr wird es direkt unser tägliches Leben beeinflussen“, ist sich der Leiter des POF-AC Prof. Dr. Hans Poisel sicher. „Denn dann werden wir einen simplen, aber schnellen Zugang ins Internet haben und benötigen zum Herunterladen eines Films nicht mehr Stunden, sondern nur noch Sekunden.“

Media Contact

Elke Zapf idw

Weitere Informationen:

http://www.fh-nuernberg.de

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