Die Rolle von Eliten in der modernen Demokratie

Sozialwissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität Jena haben für den 15. und 16. Juni Experten aus drei Kontinenten nach Thüringen zu einer Tagung eingeladen. Diskutiert wird im Tagungszentrum der Universität in Dornburg über die Stellung und die Gestaltungsmacht politischer Eliten in der modernen Demokratie in international vergleichender Perspektive.

Die internationale Konferenz wird in Kooperation mit der Forschungsgruppe „Politische Eliten“ der Internationalen Vereinigung für Politische Wissenschaft (IPSA) durchgeführt. Sie ist zugleich eingebettet in die Studien des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts „Parlamentarische Eliten“, das als Teil des Jenaer Sonderforschungsbereichs 580 von den Professoren Heinrich Best und Karl Schmitt geleitet wird.

Unter dem Titel „Democratic Elitism Reconsidered“ widmet sich die Konferenz den Herausforderungen, denen sich das politische Führungspersonal in Zeiten forcierter Globalisierung, ethnischer Spannungen und einer schmelzenden Legitimationsbasis ausgesetzt sieht. „Wir möchten in Erfahrung bringen, wie gut die Träger politischer Herrschaft für die Bewältigung dieser und anderer Zukunftsaufgaben gerüstet sind, welche Handlungsspielräume sie sich unter Bedingungen der Mediendemokratie und transnationaler Verflechtungen erhalten haben“, erläutert Prof. Dr. Heinrich Best ein zentrales Anliegen der Tagung. Mit John Higley, Gwen Moore (beide USA) und Jan Pakulski (Australien) ist es gelungen, einige der prominentesten Vertreter der politikwissenschaftlichen Elitenforschung für die Konferenz zu gewinnen.

Während der Tagung werden sowohl die Ergebnisse theoretischer Arbeiten als auch die Befunde empirischer Studien zur demokratischen Elitenherrschaft präsentiert. „Es geht mithin nicht nur um die Analyse neuerer Entwicklungen in der Zusammensetzung und im Handeln der Eliten, sondern auch um die theoretische Einordnung und die normative Bewertung dieser Entwicklungen“, erläutert Mitorganisator Dr. Michael Edinger dieses Vorgehen. Die bei der Tagung präsentierten Beiträge sollen Eingang in die erste Ausgabe eines neuen Jahrbuchs zur Elitenforschung, des „Annual Review of Elite Studies“, finden.

Kontakt:
Dr. Michael Edinger
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Sonderforschungsbereich 580
Projekt „Delegationseliten nach dem Systemumbruch“
07737 Jena
Tel.: 03641 / 945055
E-Mail: michael.edinger[at]uni-jena.de

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