Redoxsignal-Integration: Vom Reiz über Netzwerke zu den Genen

Wie nehmen Pflanzenzellen und humane Zellen gefährliche Veränderungen in der Umwelt wahr? Wie können sie darauf reagieren, um Schäden zu vermeiden oder zu reparieren? Diese und ähnliche Fragen sind Gegenstand einer Konferenz im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld, die vom 25. bis 27. Juni unter der Leitung des Bielefelder Biologen Karl-Josef Dietz stattfindet.

Mensch, Tier und Pflanze besitzen ein gemeinsames Erbe, das in den Zellstrukturen und im Stoffwechsel zu erkennen ist. In den letzten Jahren wurde die Erbinformation (Genome) von drei Pflan-zen, der Ackerschmalwand, der Pappel und des Reis, von Tieren und des Menschen entschlüsselt. Der Vergleich der genetischen Inventare und verfeinerte molekulare und zellbiologische Analytik zeigen, dass allen Organismen weitere grundlegende Eigenschaften gemein sind. So halten alle Zellen ihr chemisches Milieu in engen Normen konstant. Abweichungen von der Norm führen zu Schaden und Krankheit und beschleunigen Alterung und Tod. Um solche schädlichen Prozesse zu verhindern, müssen gefährliche Änderungen in der Umwelt wahrgenommen und geeignete genetische Reaktionen ausgelöst werden. So nutzen die Pflanzenzelle und die humane Zelle teils gleiche Mechanismen, um die Umwelt nach relevanten chemischen und physikalischen Änderungen zu scannen. Die gewonnene Information wird in der Zelle verrechnet und löst genetische Antworten aus, die den Schaden vermeiden oder reparieren.

Die beteiligten molekularen Mechanismen sind Gegenstand intensiver Forschung und stehen im Zentrum der Tagung. Die neuen Erkenntnisse sollen in der Zukunft beispielsweise in der Züchtung von Kulturpflanzen mit erhöhter Umweltstresstoleranz genutzt werden oder bei der Diagnostik und Gesundheitsvorsorge verwendet werden. Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn Biochemiker, Molekularbiologen, Mediziner, Chemiker, Physiker, Informatiker und theoretische Biologen zusammenarbeiten. Die Tagung wird ein Forum sein, um die notwendige interdisziplinäre Diskussion zu katalysieren.

Konferenzsprache ist Englisch.

Tagungszeiten:
25. Juni, 13:00 Uhr – 18:00 Uhr
26. Juni, 9:00 Uhr – 19:00 Uhr
27. Juni, 9:00 Uhr – 15:00 Uhr
Bei Anfragen zur Tagungsorganisation:
Tagungsbüro des ZiF/Trixi Valentin, Tel.: 0521/106-2769; Fax: 0521/106-6024;
E-Mail: Trixi.Valentin@uni-bielefeld.de
Bei inhaltlichen Fragen:
Prof. Dr. Karl-Josef Dietz, Tel.: 0521/106-5589;
E-Mail: karl-josef.dietz@uni-bielefeld.de

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Ingo Lohuis idw

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