Stadterneuerung & Sozialplanung: Experten aus ganz Deutschland treffen sich zum Erfahrungsaustausch in Jena

Vom 9. bis 11. Mai 2007 treffen sich in Jena auf Einladung des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu), Berlin, und der Stadt Jena rund 130 Fachleute aus dem gesamten Bundesgebiet. Sie werden im Rahmen des jährlich in wechselnden Städten stattfindenden Erfahrungsaustausches zur Stadterneuerung und Sozialplanung am Beispiel der Stadt Jena aktuelle Fragen der Stadt-(teil)entwicklung, der Sanierung, des Denkmalschutzes sowie der Denkmalpflege diskutieren und sich vor Ort einen Eindruck über die Aktivitäten der Stadt verschaffen.

Die aktuellen Themenstellungen der Stadtentwicklung und -erneuerung in Jena umfassen sehr unterschiedliche Handlungsfelder, die auf der einen Seite von der Konzentration sozialer Problemlagen in Soziale Stadt-Gebieten und auf der anderen Seite von prosperierenden Technologieparks geprägt sind. Dabei sind zwei Rahmenbedingungen von elementarer Bedeutung, die Jena von den meisten ostdeutschen Kommunen unterscheiden: Nach einer geringen Bevölkerungsabnahme Mitte der 90er-Jahre nimmt die Einwohnerzahl (jetzt knapp 102.000 EW) seit 1999 kontinuierlich zu, darüber hinaus besitzt Jena ein bundesweit überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum. In diesem Spannungsfeld von Problemen und Potenzialen werden sich die Teilnehmer des Erfahrungsaustausches mit folgenden Themen beschäftigen:

+++ Integrierte Stadtteilentwicklung in den Plattenbausiedlungen Lobeda und Winzerla (Soziale Stadt-Aktivitäten; überlagernde Förderprogramme, Bedeutung des Quartiersmanagements, Rückbau und Verbesserung der stadträumlichen Qualitäten, integrierte städtebauliche, kulturelle und soziale Strategien, Ansätze zur Verstetigung und Nachhaltigkeit),

+++ Sanierungsgebiete seit 1990/Sanierungsgebiet Innenstadt, Jena-Ost, Damenviertel, Unteraue (Relevanz ergänzender Förderprogramme, Sanierung und Denkmalschutz, „Stadtuniversität“, Beendigung von Sanierungsverfahren, Projektinitiative des Freistaates Thüringen „GENIAL zentral – unser Haus in der Stadt“,

+++ Innovatives Wirtschaftsentwicklungskonzept für Stadt und Region (Masterplan Jena/Saale-Holzland, Brachenrevitalisierung, Technologie-, Innovations- und Gewerbeparks in Jena, Public-Private-Partnership (PPP),

+++ Bedeutung weicher Standortfaktoren für die Stadtentwicklung (Kultur als Standortfaktor, Bedeutung von Eigenbetrieben, Umnutzung von Baudenkmälern durch die öffentliche Hand, besondere Städtebauförderungsstrategie , z.B. Mitteleinsatz für öffentliche Gebäude, Bedeutung des Universitäts- und Fachhochschulstandorts, Qualifizierung der öffentlichen Räume.

Übergreifend zur Jenaer Stadtentwicklungspolitik sollen generelle Perspektiven der Stadterneuerung nicht nur angesichts des ökonomischen, sozialen und demographischen Wandels thematisiert werden, sondern insbesondere aktuelle Fragen wie Fortführung der Förderprogramme, Entlassung und Abrechnung von Sanierungsgebieten, Schwierigkeiten bei der Drittelfinanzierung und Absenkung von Mitleistungsanteilen sowie Auswirkungen der aktuellen BauGB-Novelle diskutiert werden.

Der vom Difu – dem größten Stadtforschungsinstitut Deutschlands – bereits zum 37. Mal durchgeführte Erfahrungsaustausch dient als bundesweites Kommunikationsforum. Er soll die Umsetzung sozialer und städtebaulicher Ziele – unter anderem durch die Präsentation guter Beispiele – verbessern. Die Teilnehmer kommen aus den Bereichen Stadterneuerung, Denkmalschutz und Denkmalpflege, Sozialplanung und Stadtteilmanagement, Stadtentwicklung und Stadtplanung sowie aus Wohnungsbau-, Sanierungs- und Entwicklungsgesellschaften.

Das detaillierte Programm zur Veranstaltung ist im Difu-Internetangebot unter http://www.difu.de/seminare/07stadterneuerung.programm.shtml.

Weitere Informationen:
Dipl.-Ing. Wolf-Christian Strauss, Telefon: 030/39001-296, E-Mail: strauss@difu.de

Dipl.-Ing Ulrike Meyer, Telefon: 030/39001-270, E-Mail: meyer@difu.de

Kurzinfo: Deutsches Institut für Urbanistik
Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu), Berlin, ist als größtes Stadtforschungsinstitut im deutschsprachigen Raum die Forschungs-, Fortbildungs- und Informationseinrichtung für Städte, Kommunalverbände und Planungsgemeinschaften. Ob Stadt- und Regionalentwicklung, Wirtschaftspolitik, Städtebau, Soziale Themen, Umwelt, Verkehr, Kultur, Recht, Verwaltungsthemen oder Kommunalfinanzen: Das 1973 gegründete unabhängige Institut bearbeitet ein umfangreiches Themenspektrum und beschäftigt sich auf wissenschaftlicher Ebene mit allen Aufgaben- und Problemstellungen, die die Kommunen heute und in Zukunft zu bewältigen haben. Rechtsträger des gemeinnützigen Instituts ist der Verein für Kommunalwissenschaften e.V., der zur Sicherung und Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung durch Förderung der Kommunalwissenschaften gegründet wurde.

Media Contact

Sybille Wenke-Thiem idw

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