Hirnforschung: Radiochemie für Diagnose und Therapie Internationale Konferenz zur Radiopharmazie in Aachen

Gastgeber sind die Radiochemiker des Forschungszentrums Jülich. Zusammen mit der Society of Radiopharmaceutical Sciences veranstalten sie das 17. International Symposium on Radiopharmaceutical Sciences (ISRS).

„In der Medizin ist die Radiochemie heute nicht mehr weg zu denken“, sagt Prof. Heinz H. Coenen vom Forschungszentrum Jülich, „denn für bildgebende Verfahren wie die Positronen-Emissions-Tomographie, kurz PET, sind Radionuklide so essentiell wie der Treibstoff fürs Auto.“ Mit PET können Mediziner verschiedenste Stoffwechselvorgänge im Gehirn sichtbar machen. Einige Substanzen erlauben es, bestimmte Tumore genau einzugrenzen und von Wassereinlagerungen und Entzündungen deutlich zu unterscheiden. Andere zeigen Ablagerungen wie sie bei Alzheimer und anderen Demenzen auftreten

– bereits in sehr frühen Stadien der Krankheiten.

Aber nicht nur Diagnose ist mit den radioaktiv markierten Substanzen möglich, auch in der Therapie werden sie eingesetzt: Während in der Diagnostik eine geringe Strahlendosis erwünscht ist, entwickeln Forscher für die Therapie stark strahlende Substanzen, die lokal Tumorgewebe zerstören. Diese können an operativ schwer zugänglichen Stellen zur Strahlentherapie eingesetzt werden.
Neben der Herstellung der Radionuklide wird es während des ISRS auch um die klinische Überprüfung der damit markierten Radiomoleküle gehen. Die so genannte „Klick-Chemie“, bei der Forscher radioaktive Atome mit einer Art chemischem Schnappverschluss an verschiedene Biomoleküle binden können, ist ein Beispiel für neue, schnelle Herstellungsverfahren der Radiotracer.

Die Jülicher Forscher sind in allen genannten Bereichen aktiv. An einem Zyklotron entwickeln und produzieren sie unterschiedlichste maßgeschneiderte Nuklide. „Wir arbeiten zum Beispiel eng mit den Hirnforschern des Forschungszentrums zusammen und stellen für sie Radiotracer her, mit denen sie die Signalübertragung an Rezeptoren im Gehirn analysieren können“, sagt Coenen. Bei psychischen Erkrankungen wie Depression und Schizophrenie sind diese Prozesse verändert.

Erst im vergangenen Jahr feierte der Bereich Nuklearchemie im Forschungszentrum Jülich sein 40-jähriges Bestehen. „Wir sind eine der Geburtsstätten der Radionuklid- und Radiotracer-Entwicklung in Deutschland. Das hat zum Beispiel zur Folge, dass die überwiegende Zahl der in Deutschland tätigen Radiopharmazeuten in Jülich promoviert hat“, sagt Coenen stolz

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Unternehmenskommunikation, Forschungszentrum Jülich, 52425 Jülich Tel. 02461 61-4661, Fax 02461 61-4666, E-Mail: a.lindner@fz-juelich.de

Über das Forschungszentrum Jülich

Das Forschungszentrum Jülich ist mit rund 4.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das größte multidisziplinäre Forschungszentrum in Europa.
Seine Themen spiegeln die großen Herausforderungen der Gesellschaft wider: Erhalt von Gesundheit, Umgang mit Information, Schutz der Umwelt sowie Versorgung mit Energie. Langfristige, grundlagenorientierte und fächerübergreifende Beiträge zu Naturwissenschaft und Technik werden ebenso erarbeitet wie konkrete technologische Anwendungen für die Industrie.

Charakteristisch für Jülich ist, dass sich die Forscher zwei zentraler Schlüsselkompetenzen bedienen: der Physik und des wissenschaftlichen Rechnens mit Supercomputern.

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