Internationale Schmerzforscher treffen sich in Kiel
Neuropathische Schmerzen, auch Nervenschmerzen genannt, entstehen als Folge von Verletzungen oder Erkrankungen von Gehirn, Rückenmark oder den so genannten peripheren Nerven. Sie gehen häufig mit brennenden Dauerschmerzen oder einschießenden Schmerzattacken einher.
Die Patienten leiden oft auch unter unangenehmem Kribbeln, Taubheit oder extremer Empfindlichkeit bei nur leichter Berührung der Haut. Ursachen können Operationen sein, Schlaganfälle, Rückenmarksverletzungen, aber auch Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes oder Viruserkrankungen wie beispielsweise die Gürtelrose.
Die in Kiel tagenden Schmerzforscher aus den Niederlanden, England und den USA haben sich zu Netzwerken zusammengeschlossen, um die Forschung auf überregionaler Ebene zu intensivieren. Bereits 2002 wurde in Deutschland der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Forschungsverbund „Neuropathischer Schmerz“ gegründet. Seitdem wurden über 1500 Patienten standardisiert untersucht und in eine zentrale Datenbank eingeschlossen. Nur durch die Analyse einer so großen Anzahl von Patienten mit Forschungsansätzen auf mehreren methodischen Ebenen ist die Entschlüsselung der wesentlichen wissenschaftlichen Fragen heutzutage möglich.
Mehrere andere Länder weltweit wollen das deutsche Netzwerkmodell übernehmen. Ziel der Tagung ist es daher, die Organisation, Struktur und die Untersuchungstechniken des deutschen Forschungsverbundes „Neuropathischer Schmerz“ zu diskutieren und die Rahmenbedingungen für eine Implementierung in anderen Ländern zu schaffen. Letztendlich soll das Netzwerk auf eine globale Struktur mit vielen beteiligten internationalen Ländern gestellt werden, um so eine weltweite Datenbank zu schaffen.
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