Zelluläre Logistik: Normalzustand und Terrorgefahr

Unter dem Thema „Protein and lipid sorting in health and disease“ treffen sich vom 29. bis zum 31. März 2007 rund 350 Teilnehmer aus allen Teilen Europas, Amerika und Singapur in Mosbach (Baden) beim 58. Mosbacher Kolloquium der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM) e.V. .

Auf der Tagung werden klassische Themen der molekularen Zellbiologie insbesondere unter biomedizinischen Aspekten behandelt. Dabei geht es um Fragen, die sowohl für das „Alltagsleben“ von Zellen sowie bei Krankheitszuständen eine große Rolle spielen: Wie erreichen wichtige Biomoleküle, Proteine und Lipide (fettähnliche Stoffe), verschiedene Zielorte innerhalb der Zelle? Wie nehmen Zellen Stoffe von außen auf? Wie wird die Identität von zellulären Organellen aufrecht erhalten? Über den Transport von Proteinen wissen wir derzeit deutlich mehr als über die Verteilung der vielen verschiedenen Lipide, den zentralen Bausteinen der Zellmembranen. Das Symposium zum Lipidhaushalt und Mikrodomänen in Membranen ist daher eine hervorragende Gelegenheit, sich über aktuelle Entwicklungen auf diesem spannenden Gebiet zu informieren.

Ein Schwerpunkt der Tagung liegt auf den sehr unterschiedlichen und überraschenden Strategien, mit denen sich Viren und andere Krankheitserreger ins zelluläre Geschehen einmischen, um so Sortierungs- und Transportvorgänge „in ihrem Sinne“ umzudirigieren.

„Wichtig ist uns das interdisziplinäre Zusammenspiel von Grundlagenforschung und Biomedizin“, so Dr. Blanche Schwappach. Schwappach ist Leiterin einer Arbeitsgruppe am Zentrum für Molekularbiologie der Universität Heidelberg und zusammen mit Ihrem Kollegen Prof. Walter Nickel vom Heidelberger Biochemiezentrum Organisatorin der Tagung. „Es ist uns auch dieses Jahr wieder gelungen, die weltweit führenden Forscher zum Thema an den Neckar zu locken“, so Blanche Schwappach weiter. „Besonders stolz sind wir aber auf die fast 150 angemeldeten Kurzpräsentationen von Nachwuchswissenschaftlern.“ Das ist Rekord in der langen Reihe der Mosbacher Kolloquien und zeigt die Aktualität dieses Forschungsfeldes. So gibt es an der Universität Heidelberg auch einen entsprechenden Sonderforschungsbereich „Dynamik makromolekularer Komplexe im biosynthetischen Transport“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der als Partner an dem Kolloquium beteiligt ist. Für Studierende gibt es parallel zur Tagung zusätzliche Angebote („Meet the Prof“).

Weitere Informationen und das Detailprogramm finden sich im Internet unter
http://www.gbm-online.de.
Die Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM) e.V. ist mit etwa 5300 Mitgliedern aus Hochschulen, Forschungsinstituten und der Industrie die große wissenschaftliche Fachgesellschaft auf dem Gebiet der Biochemie, Molekularbiologie und Molekularen Medizin in Deutschland. Die GBM fördert Forschung und Lehre der Biochemie und molekularen Biologie und die Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse auf dem Gebiet der Biotechnologie und Medizin und deren Verbreitung in der Öffentlichkeit.

Das Mosbacher Kolloquium ist seit 1950 die alljährliche internationale Frühjahrstagung der Gesellschaft, auf der sich Biochemiker, Molekularbiologen und Mediziner verschiedener Fachdisziplinen treffen, um die neuesten Entwicklungen eines aktuellen Spezialthemas zu diskutieren.

Für Journalisten ist die Teilnahme am Kolloquium frei, um Anmeldung (s.u.) wird gebeten. Der Kongress findet in englischer Sprache statt.

Weitere Informationen und Pressekontakt:
Dr. Jörg Maxton-Küchenmeister,
Geschäftsstelle der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie e.V.
Mörfelder Landstr. 125, D-60598 Frankfurt a.M.
Tel.: 069 – 660 567-12 (während der Tagung: Tel. 0176 – 20 911 90)
E-Mail: maxton@gbm-online.de

Media Contact

Dr. Jörg Maxton-Küchenmeister idw

Weitere Informationen:

http://www.gbm-online.de

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