Klima im Wandel – Fakten, Folgen, Perspektiven

„Der Klimawandel ist keine Frage der Lebensqualität, er ist eine Frage des Überlebens“, mit diesen Worten eröffnete Gastgeber Prof. Dr. Utz Claassen, Vorstand der Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) die zweitägige Erste Deutsche Klimakonferenz.

Der Einladung der EnBW nach Berlin waren am 20.09.2006 namhafte Wissenschaftler, Politiker und Unternehmer aus der ganzen Welt gefolgt. Trotz kontroverser Diskussionen um Details waren sich die Redner wie Bundesumweltminister Sigmar Gabriel, Prof. Dr. Mojib Latif*, Prof. Dr. Stefan Rahmstorf** oder der aus den USA zugeschaltete Al Gore in einem einig: der drastischen Reduktion der CO2-Emissionen weltweit, vor allem aber in den Industrienationen.

„Unser Planet hat Fieber“

Man muss nicht Klimaforscher sein, um die Klimaveränderungen der letzten Jahre wahrzunehmen. In nur 100 Jahren hat sich die Temperatur der Erde um 0,8°C erhöht. Die Folge sind ein Abschmelzen der Eisberge, Flutwellen und die Bedrohung ganzer Inselstaaten. Gleichzeitig führt die konstante Erderwärmung dazu, dass klimasensible Arten aussterben werden, da ihnen die Lebensgrundlage entzogen wird und Krankheitsmuster sich verändern. So wird es zukünftig eine ernstgemeinte Frage sein, ob sich Malaria und ähnliche Tropenkrankheiten auch bei uns ausbreiten können.

Die Klimaveränderung ist zivilisationsgemacht

Unsere Lebensweise und der immer größere Energiehunger der Welt tragen die Hauptschuld an der Klimaveränderung. Insbesondere der hohe CO2-Ausstoß muss drastisch gesenkt werden, um die Erde vor einem Kollaps zu bewahren.

Die EnBW tritt auf die CO2-Bremse

Neben einer energieeffizienteren Lebensweise geht es der EnBW darum, Energie effizienter zu erzeugen. Der Baden-Württemberger Energiedienstleister hat umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um seiner gesellschaftlichen Vorreiterrolle gerecht zu werden:

  • Als Unternehmen mit dem höchsten Anteil emissionsfreier Energieerzeugung in Deutschland, setzt sich die EnBW für die „Große Wasserkraft“ ein. Mit 300 Mio. Euro wird der Neu- und Ausbau des Wasserkraftwerks Rheinfelden gefördert.
  • Ein kleiner, aber wichtiger Schritt beim Energiemix: Im Bereich erneuerbare Energien unterstützt die EnBW alle ökonomisch und regionalpolitisch vertretbaren Biomasse-Projekte in Baden-Württemberg.
  • Neben laufenden Pilotprojekten mit der Bundes- und Landesregierung übernimmt die EnBW auch Einzelvorhaben im Bereich Geothermie. Trotz hoher Risiken und nicht unerheblicher Initialkosten, stellt Geothermie eine „eiserne Reserve“ für die Zukunft dar, die es jetzt aufzubauen gilt.
  • Gemeinsam mit der niedersächsischen Landesregierung plant die EnBW ein Pilotprojekt für Deutschland: eine in die Küstenschutzmaßnahme eingebettete Wellenkraftanlage. Ferner haben beide Parteien den Bau eines Druckluftspeicherkraftwerks vereinbart.

Politik, Wirtschaft, Forschung und Energiedienstleister sind gemeinsam gefragt
Um die drohende Klimakatastrophe soweit wie möglich abzuwenden, ist die Übernahme globaler und kollektiver Verantwortung aller Beteiligten notwendig. Von Seiten der Politik gilt es Rahmenbedingungen auszuhandeln, um die weltweiten Emissionen drastisch zu reduzieren. Die Berliner Runde setzt sich die Reduktion um im Schnitt mehr als 50% bis Mitte des Jahrhunderts zum Ziel. Insbesondere die Industrienationen mit ihren erhöhten Pro-Kopf-Emissionen müssen eine Reduktion um bis zu 80% vornehmen.

Nächste Schritte

Dem britischen Beispiel der Corporate Leaders Group on Climate Change folgend, wird in Deutschland ein vergleichbares Gremium geschaffen. Gleichzeitig sollen weitere Unternehmen zur Mitarbeit in der Runde gewonnen werden.

Im Austausch mit Wissenschaft und Politik werden Rahmenbedingungen formuliert und Maßnahmen erarbeitet, um die ehrgeizigen Ziele halten zu können. Erste Vorschläge sind neben der Schaffung eines langfristigen Rahmenwerks der Aufbau eines globalen Markts für Emissionszertifikate mit effektiven Anreizen zur CO2-Reduktion.

Erste Ergebnisse sollen 2007 im Rahmen der Zweiten Deutschen Klimakonferenz verkündet werden.

Prof. Dr. Utz Claassen fasst das Anliegen zusammen: „Nur wenn Wissenschaft und Wirtschaft an einem Strang ziehen, können wir die Energieversorgung und das ökologische Gleichgewicht für die nachfolgenden Generationen sichern – als Energiekonzern sehen wir darin einen zentralen Auftrag. Die EnBW wird über ihre bisherigen Aktivitäten hinaus ihre Anstrengungen im Bereich Energieeffizienz weiter intensivieren und keine Entscheidungen treffen, die Aspekte des Klimaschutzes ignorieren.“

*Leiter Ozeanzirkulation und Klimadynamik am IFM-Geomar der Universität Kiel
**Leiter der Abteilung Klimasystem des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung

Weitere Informationen unter: EnBW-Klimakongress www.enbw.com/content/de/impulse/gesellschaft/klimawandel-kongress/index.jsp;jsessionid=46B494532BBBA57D6B4E78D09173C950.nbw05

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Dorota Zacirka EnBW AG

Weitere Informationen:

http://www.enbw.com

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