Internationale Tagung befasst sich mit Zukunft von Wohlfahrtssystemen
Unter dem Motto „Working for programs or clients?” treffen sich internationale Forscher der LOSS-Group (Local Organizations of Social Security) unter der Leitung des Eichstätter Soziologieprofessor Rainer Greca am Freitag, 6. Oktober, an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät Ingolstadt zu einer Tagung. Die Gruppe widmet sich bereits seit mehr als einem Jahrzehnt der Erforschung von Wohlfahrtssystemen, wobei vor allem der Vergleich der unterschiedlichen Systeme und ihrer Veränderungen unter dem Einfluss der fortschreitenden Globalisierung im Mittelpunkt stehen. LOSS gehören Experten aus Australien, Finnland, Italien, Japan, Deutschland, Ungarn, Polen, der Schweiz, England und den USA an. Ihr Anliegen es ist, die Theorie und Praxis von Sozialer Arbeit nicht isoliert, sondern in einem gemeinsamen Kontext zu betrachten.
Seit Bestehen der Forschergruppe konnte nicht nur eine Vielzahl vergleichender Studien erstellt werden, sondern die Ergebnisse der Studien haben auch dazu beigetragen, soziale Konzepte zu verbessern und neue Maßnahmen vorzuschlagen und voranzutreiben. In diesem Jahr liegt das Augenmerk der inzwischen zwölften Tagung der Forschungsgruppe auf den Förderprogrammen in der Sozialarbeit. Aufgrund sinkender Finanzierung von sozialen Programmen durch die öffentliche Hand sind die sozialen Einrichtungen angehalten und gezwungen, sich um öffentliche Fördergelder in Form von Ausschreibungen zu bewerben, was jedoch sowohl bei der Antragstellung wie auch bei der abschließenden Bewertung der erzielten Ergebnisse diverse Probleme aufwirft. Die Beiträge werden sich daher ausführlich mit unterschiedlichen Problemen, aber auch den Chancen und den daraus resultierenden Konsequenzen von Förderprogrammen für die Soziale Arbeit auseinandersetzten.
Bereits am Donnerstag, 5. Oktober, wird die Forschungsgruppe unter anderem eine Exkursion in das Ingolstädter Pius-Viertel unternehmen und vor Ort das Bundesförderprogramm „Soziale Stadt“ in Augenschein nehmen.
Interessenten sind eingeladen, die Vorträge am Freitag zu besuchen und sich an den jeweils anschließenden Diskussionen zu beteiligen. Die Konferenzsprache ist Englisch, die Tagung beginnt um 9 Uhr an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, Auf der Schanz 49, Raum 301 (Neubau). Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Dipl.-Journ.
Constantin Schulte Strathaus
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