Tagung: Wem nützt der Shareholder Value Ansatz?

Das Management Zentrum Witten (MZW), die Universität Witten/Herdecke (UWH), das Institut für Betriebswirtschaft der Universität St. Gallen (HSG) und die European Business School (ebs) veranstalten am 16./17.11.2006 in Berlin eine Management-Tagung für Leadership und kapitalmarktorientierte Unternehmensführung.

Der Übernahme-Poker bei Schering zeigt es einmal mehr: die Zeiten der vorsichtigen Annäherung an die Prinzipien kapitalmarktorientierter Unternehmensführung sind für die Akteure der Deutschland AG wohl endgültig vorbei. Die Orientierung am Shareholder Value ist weltweit zu einem der mächtigsten Instrumente der Unternehmensführung geworden. Kein börsennotierter Großkonzern und kaum ein Familienunternehmen kann sich dieser Denklogik mehr verschließen.

Dabei birgt die konsequente Ausrichtung der Unternehmenssteuerung an der Wertsteigerung des investierten Kapitals im Innen- wie auch im Außenverhältnis von Organisationen nicht nur Chancen. Dort, wo die verschiedenen Facetten des Unternehmenserfolgs auf eine einzige Kennzahl des investierten Kapitals fokussiert werden, bleibt für einen konstruktiven Umgang mit der strategischen Ungewissheit und den damit verbundenen Zielkonflikten der Unternehmensentwicklung vielfach kaum mehr Raum. In der temporeichen Getriebenheit der Akteure jedoch muss die Perspektive der langfristigen Überlebenssicherung erst recht in den Blick genommen werden. Wie notwendig dies ist, zeigt sich an der dramatisch abnehmenden Verweildauer eines CEOs von zurzeit durchschnittlich etwa 3,5 Jahren.

Vor diesem Hintergrund widmet sich die Tagung den Spielarten des Umgangs mit dem Shareholder Value und damit konkret geeigneten Formen der kommunikativen Koppelung von Unternehmensinteressen mit denen der Kapitalmärkte und Investoren:

– Welche Spielräume haben Führung, Management und Beratung im Rahmen dieses Ansatzes?

– Welche Auswirkungen hat die oft damit verbundene enge Koppelung der Managementgehälter an die Entwicklung des Aktienkurses?

– Wie sind strategische Initiativen vor erratischen Interventionen ungeduldiger Investoren oder medialen Druckszenarien zu schützen?

– Wie geht ein Unternehmen mit der Paradoxie um, dass es gleichzeitig Akzeptanz bei den Investoren und eine „gesunde“ Abkoppelungsfähigkeit gegenüber den vielfältigen Einflüssen der Kapitalmärkte entwickeln muss?

Prof. Rudolf Wimmer (MZW, Universität Witten/Herdecke) bringt die Kernfrage auf den Punkt: „Wie können Spielräume abgesteckt und gesichert werden, in denen mit der Logik des Shareholder Value auch gegen die Logik des Shareholder Value operiert werden kann?“

Die vom Management Zentrum Witten (MZW) organisierte Tagung wird gemeinsamen mit den Lehrstühlen führender Universitäten im deutschsprachigen Raum diese zurzeit vielleicht wichtigste unternehmerische Fragestellung aufgreifen, erfolgreich praktizierte Lösungen präsentieren und auch neue Antworten formulieren.

Neben hochkarätigen Wissenschaftlern nehmen auch exponierte Vertreter aus der Wirtschaft als Referenten teil wie beispielsweise Dr. Michael Becker (Finanzvorstand Merck KGaA), Dr. Helmut Maucher (Ehrenpräsident des Nestlé-Verwaltungsrates) oder Dr. Werner Haidenthaler (ehem. Finanzvorstand voestalpine AG). Darüber hinaus arbeiten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Tagung in verschiedenen Workshops an Praktiken der Unternehmensführung, die Anregung für den konstruktiven Umgang mit den hier skizzierten Herausforderungen bieten werden.

Kontakt und Anmeldung: Management Zentrum Witten (MZW) GmbH
Brunnenstr. 196, 10119 Berlin, Tel: +49 (0)30 24 62 84 0, Fax: +49 (0)30 24 62 84 10, Mobil: +49 (0)173 610 88 55

Media Contact

Dr. Olaf Kaltenborn idw

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