Fraunhofer IGD eröffnet HEyeWall® – Dienstleistungszentrum

Das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD eröffnet am 31. Mai 2006 das HEyeWall® – Dienstleistungszentrum. Interessierte Unternehmen haben dann die Möglichkeit, die weltweit höchst auflösende, stereoskopische Projektionswand für eigene Zwecke zu nutzen.

Die HEyeWall® ist ein vom Fraunhofer IGD in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen I.S.I entwickeltes Projektionssystem, das eine bislang einzigartig hohe Bildauflösung von 6000 auf 3000 Punkten bietet. Während der Betrachter bei bisherigen Präsentationswänden unscharfe Konturen, einzelne Bildrasterpunkte und verschwommene Farben in Kauf nehmen muss, wenn er direkt vor der Leinwand steht, bietet die HEyeWall® eine völlig neue Darstellungsqualität. Hier kann der Nutzer von jeder Position aus Details betrachten, die eine bislang einmalige fotorealistische Brillanz in Tiefenschärfe und Farbe besitzen. Die HEyeWall® bietet eine Auflösung von 18 Megapixeln. Die Wiedergabe stereoskopischer Bilder erzeugt beim Betrachter einen dreidimensionalen Raumeindruck. Damit ergeben sich völlig neue Potenziale, um sehr schnell und unkompliziert Produkte, Prozesse und Verfahren detailgetreu und in Echtzeit darzustellen. „Wir haben ein Display realisiert, dessen Auflösung über der Auflösung des menschlichen Auges liegt und plastisches Sehen in bislang unbekannter Qualität ermöglicht“, erläutert Dr. Christian Knöpfle, der Leiter des Projekts die Vorzüge der HEyeWall®.

Die HEyeWall® wurde 2003 auf der CeBIT erstmals als Prototyp der Weltöffentlichkeit vorgestellt und ist auf ein enormes Interesse bei potenziellen Anwendern gestoßen. Seitdem wurde die Technologie optimiert und steht inzwischen als Produkt zur Verfügung. Diese „Next Generation“ HEyeWall® kann sehr flexibel an Kundenwünsche angepasst werden und ist hinsichtlich Auflösung und Bildgröße skalierbar. Ein erstes System wird zurzeit bei einem deutschen Unternehmen installiert.

HEyeWall® – Dienstleistungszentrum steht interessierten Firmen offen

Aufgrund des großen Interesses an der HEyeWall® hat sich das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD nun entschlossen, die hauseigene HEyeWall®-Installation einem breiten Anwenderkreis zur Verfügung zu stellen. Die Initiative „HEyeWall® – Dienstleistungszentrum“ ermöglicht es Kunden, Ihre Daten und digitalen Produkte in einer sicheren Umgebung mit bestmöglicher Qualität für interne oder externe Präsentationen zu visualisieren. Die Leistungen des Zentrums beschränken sich nicht nur auf die Bereitstellung des HEyeWall® Projektionssystems, sondern umfassen auch Datenkonvertierung und -aufbereitung sowie die Bereitstellung zusätzlicher Infrastruktur wie etwa Besprechungsräume.

Das HEyeWall®-Dienstleistungszentrum wird am 31. Mai 2006 im Rahmen des VIVERA Day offiziell eröffnet.

An diesem Tag können sich Interessierte aus Wirtschaft, Industrie und Medien einen Überblick über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten verschaffen, die das Projektionssystems bietet, und sich über das Dienstleistungszentrum informieren.
Der VIVERA Day ist Teil der Innovationswoche des INI-GrahicsNet vom 29. Mai bis 3. Juni 2006.

HEyeWall® – eine zukunftsweisende Technik

So kompliziert und aufwändig die technische Umsetzung der Idee ist, so einfach und genial ist das Prinzip der HEyeWall®: Zwei Standard-Projektoren und zwei handelsübliche PCs sorgen auf einer rechteckigen Teilfläche des Gesamtbildes für eine herausragende Bildschärfe und Farbwiedergabe. Ob mono- oder stereoskopische Darstellung, beides ist möglich. In Darmstadt ist die raumhohe Leinwand fünf Meter breit. Jeweils 48 Projektoren und PCs, aufgereiht im Stahlgestell einen Meter hinter der Wand, sorgen für perfekte Bildqualität – die Auflösung erreicht hier 6144 x 3072 Pixel. Vielfältige Größen und Formen sind möglich, da das System modular aufgebaut ist. „Das Fraunhofer IGD hat mit der HEyeWall® eine neue Dimension der Cluster-Projektion und der Farbkalibrierung erreicht“, betont Christian Knöpfle und ergänzt: „Wir haben eine Software entwickelt, die Farbunterschiede zwischen den Projektoren abgleicht. Gleichzeitig fügen sich die Einzelbilder nahtlos zu einer perfekten Gesamtszene zusammen.“ Damit einzelne Rechner den jeweils richtigen Bildausschnitt zeigen, synchronisiert eine spezifische OpenSG-Software den PC-Cluster. Die Kunden können vorhandene Entwicklungsumgebungen und Programme für ihre Vorstudien, Produkte oder Prozesse nutzen und diese problemlos auf der HEyeWall® in Echtzeit darstellen.

Breites Anwendungsspektrum

Alle Unternehmen, deren Anwendungen auf komplexen Daten oder Objekten basieren und die diese zukünftig in hoher Auflösung darstellen wollen, können solch ein Hochleistungs-Display erfolgreich einsetzen. Somit ist die HEyeWall® nicht nur für Konzerne oder Forschungsinstitute interessant. Auch für kleine und mittlere Unternehmen ist dieses System als Einstieg in die Technik der Virtuellen Realität finanzierbar. Die Investition zahlt sich aus: Designer und Produktentwickler können mit dem 3-D-Display früh Fehler im Detail erkennen. Architekten und Städteplanern ist es erstmals möglich, hochkomplexe Stadtmodelle in 3-D detailgenau und in Echtzeit zu visualisieren. Geologen haben ein Werkzeug, um zielgerichtet Bohrpläne für Öl- und Gasvorkommen zu erstellen. Sicherheitsexperten können effektive Sicherheitsmaßnahmen in Unternehmen und öffentlichen Bereichen bis hin zur Flugüberwachung detailliert ausarbeiten. Viele andere Branchen können ihre spezifischen Computersimulationen in allen Details visualisieren. Das Entwicklerteam der HEyeWall® – ein Wortspiel der Schlüsselbegriffe High und Eye – hat das neue System zum Patent angemeldet.

Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD
Abteilung Virtuelle und Erweiterte Realität
Dr.-Ing. Didier Stricker
E-Mail: didier.stricker@igd.fraunhofer.de

Dr.-Ing. Christian Knöpfle
Telefon +49 ( 0) 6151 / 155-122
Telefax +49 ( 0) 6151 / 155-196
E-Mail: christian.knoepfle@igd.fraunhofer.de

ViVERA Day mit Eröffnung des HEyeWall®-Dienstleistungszentrum
Termin: Mittwoch, 31. Mai 2006, 10 Uhr bis 13 Uhr
Ort: Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung, Fraunhoferstraße 5, 64283 Darmstadt

Kurzprofil INI-GraphicsNet:

Das internationale Netzwerk der Graphischen Datenverarbeitung (INI-GraphicsNet) besteht aus dem Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD, dem Zentrum für Graphische Datenverarbeitung ZGDV e.V., beide in Darmstadt und Rostock, und dem Fachgebiet Graphisch-Interaktive Systeme (GRIS) der Technischen Universität Darmstadt sowie weiteren acht Institutionen in sechs Ländern: dem Centre for Advanced Media Technology (CAMTech), dem Centre for Graphics and Media Technology (CGMT), beide in Singapur, dem Centro de Computação Gráfica (CCG) in Guimarães und Coimbra (Portugal), The IMEDIA Academy in Providence, Rhode Island (USA), dem Omaha Graphics and Media Laboratory (OGM) in Nebraska (USA), dem Centre for Visual Interaction and Communication Technologies (VICOMTech) in San Sebastian (Spanien), dem Institute for Graphic Interfaces (IGI) in Seoul (Süd-Korea) und dem Center for Advanced Computer Graphics Technologies (GraphiTech) in Trento (Italien).

Diese Institutionen bilden das weltweit größte und leistungsfähigste Forschungs-Netzwerk der Graphischen Datenverarbeitung. Ihre Kernkompetenz ist die Visualisierung und interaktive Verarbeitung von Daten, Informationen und Wissen. Sie erforschen und entwickeln neue Interaktions- und Dialogformen für digitale Medien und realisieren innovative Systeme zur Kommunikation und graphisch-interaktiven Kooperation über Rechnernetzwerke. Innerhalb des Forschungsverbundes sind an den zehn Standorten über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie mehr als 500 wissenschaftliche Hilfskräfte beschäftigt. Der Etat betrug 2005 über 38 Millionen EURO.

Media Contact

Bernad Lukacin idw

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