Nachhaltiger Schutz von Kleinwalen in Nord- und Ostsee – Heute beginnt UN-Tagung in Finnland

Auf Einladung des finnischen Umweltministeriums beginnt heute in Tampere eine UN-Tagung zum Schutz der Kleinwale in der Nord- und Ostsee. Zu dieser 13. Tagung des Beratenden Auschusses (AC13) des UN-Abkommens zur Erhaltung der Kleinwale in Nord-und Ostsee (UNEP/ASCOBANS) werden Delegierte und Beobachter aus zehn Vertragsstaaten, einem Arealstaat sowie von zahlreichen regionalen Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen und wissenschaftlichen Einrichtungen erwartet. Sie endet am 27. April 2006.

Der Beratende Ausschuss tagt jährlich und berät die übrigen Organe des Abkommens zu Fragen der Erhaltung von Kleinwalen und zu anderen, für die Arbeit des Abkommens relevanten Themen. Auf der Tagesordnung stehen erneut die Themen Beifang und die Beifang-Reduzierung ganz oben. Der Ausschuss wird darüber hinaus die Umsetzung des Jastarnia-Plans, des von ASCOBANS erarbeiteten Aktionsplans speziell für die stark gefährdeten Schweinswale in der Ostsee, aufgreifen und die Erarbeitung eines Schutzplans für Schweinswale in der Nordsee auf den Weg bringen. Die Erweiterung des Anwendungsbereichs des Abkommens auf alle Walarten im Abkommensgebiet steht ebenfalls zur Diskussion. Der Ausschuss wird des Weiteren auch wissenschaftliche Fragen zu den zu schützenden Kleinwalen erörtern. Dazu gehören die groß angelegte Bestandsaufnahme von Kleinwalen („SCANS II“) und Informationen über Gesamtgröße und Verteilungsmuster der Populationen.

Da AC13 die letzte Zusammenkunft dieses Gremiums vor der fünften Vertragsstaatenkonferenz des Abkommens (MoP5) ist, die vom 19. bis 22. September 2006 in Egomond aan Zee (Niederlande) stattfinden wird, werden sich die Delegierten auch mit der Vorbereitung dieser Konferenz befassen und eine Reihe von Resolutionsentwürfen bearbeiten. Zur Diskussion steht ein Arbeitsplan für das Abkommen, der die kommenden drei Jahre umfassen wird. Der Exekutivsekretär von ASCOBANS, Rüdiger Strempel, ist sich sicher: „AC13 wird die Grundlage für eine erfolgreiche Vertragsstaatenkonferenz dieses Jahr sein.“

Hintergrund: UNEP/ASCOBANS entstand 1991 unter der Schirmherrschaft der Konvention über wandernde wildlebende Tierarten (UNEP/CMS oder Bonner Konvention). Abkommenszweck ist die Koordinierung und Implementierung von Schutzmaßnahmen für Delfine, Schweinswale und andere Zahnwale in der Nord- und Ostsee. Derzeit hat das Abkommen zehn Vertragsstaaten (Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Litauen, Niederlande, Polen, Schweden, Vereinigtes Königreich). Der Beitritt weiterer Staaten wird in diesem Jahr erwartet.

Weitere Informationen erteilt das UNEP/ASCOBANS-Sekretariat, Martin-Luther-King-Straße 8, 53175 Bonn, Tel.: 0228/8 15-2416, Fax: 0228/8 15-2440.

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Michael Schroeren BMU-Pressereferat

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