Wenn Strukturen auf Magnetismus treffen: Internationale Physik-Tagung in der RUB

Spintronic: Die Speichertechnologie von morgen

120 Physikerinnen und Physiker aus aller Welt treffen sich am 6. und 7. April in Bochum zur Tagung „Physics in low dimensions: Structure meets magnetism“. Veranstaltet vom Sonderforschungsbereich 491 der RUB („Magnetische Heteroschichten: Spinstruktur und Spintransport“) geht es um Magnetismus an Ober-, Grenzflächen und in Nanostrukturen. Das wissenschaftliche Programm der Tagung mit Vorträgen, Diskussionen und Ausstellungen beginnt am 6.4. um 8.45 Uhr im Technologiezentrum Ruhr (TZR, Gebäude MB) statt. Die Medien sind herzlich willkommen.

Programm im Internet

Das ausführliche Programm steht im Internet unter http://sfb491-intsymp2006.ep4.ruhr-uni-bochum.de/

Spintronic und Nanomagnetismus

Auf dem Symposium referieren eingeladene Forscher aus den USA, Japan, China, Russland, Schweden, Frankreich, England, Belgien und Deutschland. An zwei Tagen wird das Spektrum der Physik und insbesondere des Magnetismus an Oberflächen, Grenzflächen und in Nanostrukturen vorgestellt und diskutiert. Von besonderer Bedeutung ist dabei die „Spintronic“, die eine neuartige Speicher- und Informationstechnologie der Zukunft begründet, beruhend auf dem Spin (Eigendrehimpuls), den jedes Elektron grundsätzlich in sich trägt und daher magnetisch ist. In der herkömmlichen Halbleiterelektronik kann man den Spin noch nicht zur Steuerung verwenden, da gleich viele Elektronen jeder Spinrichtung vorkommen. Erst wenn es gelingt, dieses Gleichgewicht aufzuheben, wird ein Spin-Transport und somit ein so genannter „Spin-Transistor“ möglich. Darüber hinaus geht es auf der Tagung um „Nanomagnetismus“, der neue Funktionalitäten auch in biologischen und pharmazeutischen Bereichen verspricht.

Poster- und Firmenausstellungen

Am Donnerstagabend präsentieren junge Wissenschaftler weitere wissenschaftliche Ergebnisse in einer Ausstellung mit mehr als 40 Postern. Zahlreiche Firmen nutzen zudem die Gelegenheit, ihre neuen Produkte im Bereich der Ultrahochvakuumtechnik und der Aufdampfverfahren, z. B. von ultradünnen Schichten, zu demonstrieren.

SFB 491

Physiker in Bochum und Duisburg-Essen stellen im SFB 491 neuartige Schichtkombinationen mit aufwändigen Wachstumsmethoden unter ultrareinen Bedingungen her. Dabei geht es um den Transport und die Manipulation von Elektronenspins, die zu neuartigen physikalischen Phänomenen führen. Die magnetischen Heteroschichten könnten besonders bei der Datenspeicherung, der Magnetfeldsensorik und bei der Steuerung von Datenträgern eingesetzt werden. Die Injektion von Spins beeinflusst zudem optische und supraleitende Eigenschaften. Die Forscher des SFB 491 untersuchen daher auch die Möglichkeit eines neuartigen, durch Spininjektion polarisierten Lasers. Außerdem suchen sie nach der experimentellen Umsetzung von theoretisch vorhergesagten supraleitenden Strömen, die durch Polarisation effizienter durch magnetische Barrieren fließen können. Sprecher des SFB ist der Bochumer Physiker Prof. Dr. Dr. h.c. Hartmut Zabel.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Dr. h.c. Hartmut Zabel, Fakultät für Physik und Astronomie der Ruhr-Universität Bochum, Tel. 0234/32-23649, E-Mail: hartmut.zabel@rub.de

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Dr. Josef König idw

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