Weltweit zweitgrößter Physikkongress in Dresden

Die „Stadt der Wissenschaft“ wird im Frühjahr zum internationalen Treffpunkt der Physik. Anlass ist die gemeinsame Tagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) und der „European Physical Society“ (EPS), die vom 27. bis 31. März 2006 an der Technischen Universität Dresden stattfindet. „Wir erwarten 4.000 Besucher aus dem In- und Ausland“, so Professor Ludwig Schultz, am Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW Dresden) für die Organisation des Mammuttreffens verantwortlich. „Dies wäre der weltweit zweitgrößte Physikkongress in diesem Jahr. Nur das amerikanische Gegenstück hat mehr Teilnehmer.“

Den Schwerpunkt des Programms bildet die Festkörperphysik. Dabei geht es zum Beispiel um Nanotechnologie und die Datenspeicher von übermorgen, aber auch um die molekulare Maschinerie im Inneren unseres Gehörs. Die schnellste Zeitlupe der Welt – im Fachjargon „Attosekunden-Spektroskopie“ genannt – und der „Quantencomputer“ finden sich ebenfalls im Tagungsprogramm. Ein weiteres Thema ist die „Physik sozio-ökonomischer Systeme“, die sich unter anderem mit Verkehrsstaus, Online-Auktionen und der Ausbreitung von Epidemien befasst. Die Verbindung zur Physik mag überraschen. Doch tatsächlich lassen sich derartige Massenphänomene mit Hilfe der „Vielteilchenphysik“ präzise beschreiben. Eine Vortragsreihe für Lehrerinnen und Lehrer rundet das Programm ab.

Damit nicht genug. „Auch die breite Öffentlichkeit wollen wir ansprechen“, betont Ludwig Schultz. In der Woche vor dem Kongress wird deshalb ein Dresdner Einkaufszentrum zum öffentlichen Labor umfunktioniert. Die Aktion unter dem Motto „Physik im KaufPark“ lockt mit Wissenschaftsshows und Mitmach-Experimenten. Fans von Raumschiff „Enterprise“ sollten sich außerdem den öffentlichen Abendvortrag vormerken, der im Rahmen der Tagung angeboten wird – sein Titel: „Star Trek – Facts & Fiction“.

Media Contact

Dr. Marcus Neitzert idw

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