Zukunftspotenzial Biogas – Klima:aktiv Fachkongress "biogas 06" in Linz

Um über die neusten Trends im Bereich Biogas zu referieren, treffen sich am 22. und 23. Februar Experten beim Fachkongress „biogas 06“ in Linz. Veranstaltet wird der Kongress von der ARGE Kompost und Biogas Österreich gemeinsam mit dem Lebensministerium.


Bis zu 20.000 kWh elektrischer Strom – das entspricht dem Jahresstromverbrauch von sechs bis sieben Haushalten – und ebensoviel Wärme kann aus Energiepflanzen jährlich auf einem Hektar Ackerland gewonnen werden. Dabei speichern die Pflanzen die Sonnenenergie, binden CO2 aus der Luft und bilden daraus Biomasse. Diese wird dann in der Biogasanlage von Methanbakterien in brennbares Biogas mit Gehalten von ca. 60 Prozent Methan umgewandelt. In Blockheizkraftwerken (Verbrennungsmotor und Generator) wird das Biogas schließlich zu Strom und Wärme. „Das ist ein natürlicher Kreislauf: Einerseits wird bei der Verbrennung von Biogas nur soviel klimaschädliches Kohlendioxid frei wie die Pflanze vorher aus der Umwelt entzogen hat, andererseits entsteht als Endprodukt der Vergärung in einer Biogasanlage ein Düngesubstrat mit allen Nährstoffen, die die Pflanzen dem Boden entnommen haben“, so Michael Schramm von der ARGE Kompost und Biogas im pressetext-Interview. „Wenn man den Rückstand zurück auf die Ackerfläche bringt, schließt sich der Kreis“, erklärt der Experte.

Der Biomasse-Aktions-Plan (BAP) der Europäischen Kommission zielt darauf ab bis 2010, eine Steigerung des Anteils erneuerbarer Energieträger am Primär-Energieverbrauch von derzeit rund sechs auf 12 Prozent zu erreichen. Österreich tritt dafür ein, dass der Anteil erneuerbarer Rohstoffe bei Energie, Elektrizität und bei Treibstoffen steigt. Eines der Ziele ist es daher, ein möglichst breites Spektrum an Pflanzenarten für die Biogaserzeugung nutzbar zu machen. Aus diesem Grund werden zum Beispiel am Institut für Landtechnik (ILT) im Department für Nachhaltige Agrarsysteme der Universität für Bodenkultur Wien http://www.boku.ac.at umfangreiche Forschungsarbeiten durchgeführt. Sie gehen der Frage nach, wie Kulturpflanzen aus ökologisch optimierten Fruchtfolgesystemen am besten als Energiepflanzen für die Biogaserzeugung eingesetzt werden können.

„Ziel des Kongresses biogas 06 ist es, die Energieerzeugung aus Biogas nachhaltig zu unterstützen. Dazu gehört zum Beispiel die Verbesserung von Rahmenbedingungen, umfangreiche Informationsmaßnahmen sowie die Vernetzung von Praxis, Forschung und Wirtschaft“, erklärt Schramm. Biogas als nachhaltiger Energieträger und „Produkt des ländlichen Raumes“ könne einen wesentlichen Beitrag für die Energieversorgung der Zukunft leisten. „Daher ist eines der Ziele eine Vereinheitlichung von rechtlichen Rahmenbedingungen wie zum Beispiel in der Genehmigungsabwicklung und auf einen zukünftigen kontinuierlichen Ausbau anstatt befristeter Zeiträume“, erklärt Schramm. Nur eine stetige Entwicklung könne Erkenntnisse der Forschung sowie Anliegen der Praxis und Wirtschaft optimal verknüpfen. Auch neue Wege wie die Aufbereitung, Reinigung und Einspeisung in das Erdgasnetz, sowie die Verwendung von Biogas als Treibstoff sind wichtige Themen des Programmmanagements „biogas“.

An der Umsetzung dieser Vision arbeiten bereits zahlreiche Akteure: von Forschern bis zu Biogasberatern in den Landwirtschaftskammern, von Anlagenbetreibern bis zu Anlagenplanern und Komponentenherstellern. Sie alle zu vernetzen und somit eine raschere und auch ökonomisch effizientere Technologieeinführung zu bewirken, ist ein Ziel des klima:aktiv-Programms http://www.klimaaktiv.at . An den beiden Kongress-Tagen werden mehr als 20 Referenten über neueste Trends und Forschungsergebnisse berichten. Zu dem finden am 23. Feber drei Exkursionen zu erfolgreich geführten Biogas-Anlagen statt.

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Wolfgang Weitlaner pressetext

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