Agenda 2010 für Affen. WWF hofft auf Durchbruch bei der ersten UN-Menschenaffenkonferenz in Kinshasa

Vom 5. bis 9. September findet in der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, Kinshasa, die erste UN-Menschenaffenkonferenz GRASP (Great Apes Survival Project) statt. Ziel ist ein einheitlicher Rettungsplan für Gorillas, Schimpansen, Bonobos und Orang-Utans in Afrika und Asien. Bis 2010 soll das Überleben aller Menschenaffen gesichert werden. Der WWF erhofft sich von der Regierungskonferenz einen Durchbruch für den Schutz unserer nächsten Verwandten. In einer Email-Aktion unter www.wwf.de/menschenaffen fordert die Umweltstiftung von der Bundesregierung 500.000 Euro Soforthilfe für das Schutzprogramm.

Der heute von Klaus Töpfer, Chef der UN-Umweltbehörde (UNEP), in London vorgestellte „Menschenaffenatlas“ belegt nach Ansicht des WWF die dramatische Situation der Großen Menschenaffen. „Wenn die Staaten jetzt nicht die Wende einleiten, könnten wildlebende Orang-Utans, Gorillas, Schimpansen und Bonobos schon in 20 Jahren von der Erde verschwunden sein“, sagte WWF-Artenschützer Stefan Ziegler. Trotz zahlreicher Rettungsversuche leiden die Menschenaffen noch immer unter der Zerstörung ihres Lebensraums, Wilderei und illegalem Handel. Darum begrüßt der WWF das Ziel von GRASP, unterschiedliche Programme unter einem Dach zu bündeln. „Die UN-Initiative bringt neue Hoffnung für unsere nächsten Verwandten“, so der WWF-Sprecher.

Insgesamt gebe es höchstens noch 366.000 Tiere weltweit. Unmittelbar vor dem Aussterben stünden der Cross-River-Gorilla mit 200 Tieren und der Berggorilla mit 700 Exemplaren. Bedrohlich ist auch die Situation der einzigen asiatischen Menschenaffen, der Orang-Utans. Auf der Insel Borneo hat ihre Zahl seit 1990 von 150.000 auf nur noch 55.000 Tiere abgenommen.

Bislang haben 17 der 23 Staaten, in denen wildlebende Menschenaffen vorkommen, ihre Teilnahme an der GRASP-Konferenz zugesagt. Der WWF fordert die noch fehlenden Länder auf, sich am Rettungsprogramm zu beteiligen. Dies sieht vor, bis 2010 mindestens die 100 wichtigsten Affenpopulationen und deren Lebensraum zu sichern. Daneben engagieren sich zahlreiche weitere Staaten, die Europäische Union und Umweltverbände wie der WWF bei der bislang größten internationalen Initiative zum Schutz der Menschenaffen. Das UN-Programm benötigt im ersten Schritt 21 Millionen Euro für die Finanzierung von Schutzgebieten und Anti-Wilderer-Einheiten. Die Initiative GRASP wurde 2001 von der UNESCO und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) gegründet.

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Ralph Kampwirth presseportal

Weitere Informationen:

http://www.wwf.de/menschenaffen

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