Internationale Fachkonferenz „Electronics Goes Green 2004“ in Berlin

Bulmahn: “Umweltaspekte bei der Planung neuer Technologien berücksichtigen“

„Die Elektronik hat eine Schlüsselfunktion bei der Bereitstellung umweltfreundlicher, nachhaltiger Technologien im 21. Jahrhundert“. Das erklärte Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn bei der Eröffnung der internationalen Fachkonferenz „Electronics Goes Green 2004“ in Berlin.

Vom 06. bis 08.September 2004 diskutieren rund 500 internationale Expertinnen und Experten aus Industrie, Wissenschaft und Behörden über das Thema Elektronik und Umwelt.

Bulmahn betonte, dass die Entwicklung der Elektronik wie in kaum einem anderen Bereich zugleich höhere Leistung und bessere Umweltverträglichkeit bewirke. „Elektronische Bauelemente werden von Generation zu Generation mit immer weniger Gewicht, Materialverbrauch, Chemikalieneinsatz und Energieverbrauch hergestellt. Elektronik ist heute Teil jeder modernen Maschine, jedes modernen Gerätes in Haushalt und Industrie. Sie trägt dazu bei, die Geräte intelligent, energiesparend und umweltschonend zu betreiben“. Ohne eine hochleistungsfähige Elektronik wäre zum Beispiel die erfolgreiche Reduzierung des Schadstoffausstoßes von Verbrennungsmotoren in Kraftfahrzeugen nicht erreichbar gewesen.

Bei Mobiltelefonen habe die Weiterentwicklung der Elektronik dazu geführt, dass sie heute im Vergleich zu den achtziger Jahren nur noch ein Zehntel des früheren Gewichts haben. Durch ihre wachsende Verbreitung gebe es jedoch den Effekt, dass die Umweltbelastung in der die Summe größer geworden ist, trotz der erreichten Verbesserungen am Einzelgerät. „Solche Aspekte müssen bei der Konzipierung neuer Technologien für elektronische Massenprodukte bedacht werden, insbesondere mit Blick auf das Recycling und die Entsorgung“, erläuterte die Ministerin. Allerdings reiche es nicht aus, technische Einzelprodukte zu optimieren, sagte Bulmahn. Vielmehr müssten ganze Produktions- und Produktsysteme sowie ganze Wertschöpfungsketten und Produktlebenszyklen analysiert und optimiert werden.

Projekte in diesem Bereich werde das Bundesministerium für Bildung und Forschung unter anderem in dem Ende Juni veröffentlichten Rahmenprogramm „Forschung für die Nachhaltigkeit“ unterstützen. Dafür werden in den nächsten fünf Jahren 160 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Teil des Rahmenprogramms ist der mit knapp 70 Millionen Euro ausgestattete Ideenwettbewerb „Innovationen als Schlüssel für Nachhaltigkeit in der Wirtschaft“, der Ende Juni angelaufen ist. Der Wettbewerb soll Ideen für neue Technologien, Verfahren, oder auch Dienstleistungen fördern, die in besonderem Maße die Umwelt entlasten. Sie sollen branchenübergreifend einsetzbar sein und besonders die Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen stärken.

Die Konferenz hat das Fraunhofer Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration in Berlin organisiert. Ein wichtiges Thema sind die im vergangenen Jahr in Kraft getretenen Richtlinien der Europäischen Gemeinschaft für den Vertrieb, die Rücknahme und die Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten sowie für die Reduzierung von gefährlichen Stoffen in diesen Geräten. Die Hersteller müssen künftig die Verantwortung und die Kosten für die Rücknahme, Verwertung und Entsorgung der Geräte übernehmen. Die Bundesregierung hat dazu am 01. September den Entwurf des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes beschlossen, das bis Ende des Jahres verabschiedet werden soll.

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