Jahresversammlung 2004 der Max-Planck-Gesellschaft in Stuttgart

Verleihung des Max-Planck-Forschungspreises / Harnack-Medaille für Hubert Markl / Öffentlicher Vortrag über Chancen der Nano-Technologie / Wissenschaftler berichten über neueste Ergebnisse in Schulen

Der Max-Planck-Forschungspreis, eine der höchstdotierten deutschen Auszeichnungen für Spitzenleistungen in der Wissenschaft, wird zum ersten Mal im Rahmen der Jahresversammlung der Max-Planck-Gesellschaft (23. bis 25. Juni 2004 in Stuttgart) verliehen: Am Donnerstag, 24. Juni 2004, um 17.30 Uhr, überreicht Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn den mit jeweils 750.000 Euro ausgestatteten internationalen Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung und der Max-Planck-Gesellschaft im Schillersaal des Stuttgarter Kongresszentrums Liederhalle an zwei herausragende Forscher auf dem Gebiet der Bioinformatik: Prof. Martin Vingron (42), Direktor am Max-Planck-Institut für molekulare Genetik, Berlin, und Prof. Eugene W. Myers (50), University of California, Berkeley/USA.

Zum Auftakt der Jahresversammlung 2004 der Max-Planck-Gesellschaft in Stuttgart findet ein Öffentlicher Vortrag statt. Prof. Ulrich M. Gösele, Direktor am Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik, Halle/Saale, berichtet am Mittwoch, 23. Juni 2004, um 19.30 Uhr, im Kollegiengebäude II der Universität Stuttgart (Keplerstraße 17, Großer Hörsaal 17.01) unter dem Titel „Schöne neue Nanowelt: Chance oder Bedrohung?“ über seine aktuellen Forschungsarbeiten. Mit der Nanotechnologie können winzigste, nur wenige Millionstel Millimeter kleine Strukturen hergestellt werden, die – so die Erwartungen – mit ihren neuartigen Eigenschaften in nahezu allen Bereichen von Wissenschaft und Technik außergewöhnliche Anwendungsmöglichkeiten erschließen sollen. Der Eintritt zum Vortrag ist frei und jeder Interessierte herzlich willkommen.

Als unabhängige Wissenschaftsorganisation, die in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins organisiert ist, veranstaltet die Max-Planck-Gesellschaft jedes Jahr ihre Jahresversammlung in einem anderen Bundesland. Dabei tagen die Mitglieder der Max-Planck-Gesellschaft ebenso wie ihre Entscheidungsgremien, der Senat und der Verwaltungsrat sowie die drei Sektionen des Wissenschaftlichen Rats. Sie beraten über wichtige Angelegenheiten der Max-Planck-Gesellschaft, beispielsweise über die Berufung neuer Wissenschaftlicher Mitglieder oder geplante forschungspolitische Initiativen.

Unmittelbar nach der Sitzung des Senats informieren im Rahmen einer Pressekonferenz am Donnerstag, 24. Juni 2004, um 14 Uhr, im Salon Köln des Maritim Hotel, Seidenstraße 34, der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Prof. Peter Gruss, und die Generalsekretärin, Dr. Barbara Bludau, die Medien über die neuesten Entscheidungen und Beschlüsse sowie die Entwicklungsperspektiven der Max-Planck-Gesellschaft im Zeichen der aktuellen forschungspolitischen Reformdiskussion.

Insgesamt etwa tausend Teilnehmer erwartet die Max-Planck-Gesellschaft zu ihrer drei Tage dauernden Jahresversammlung in Stuttgart. Ihren Höhepunkt erreicht die Arbeitstagung mit der Festversammlung am Freitag, 25. Juni, um 10.00 Uhr, in der Alten Reithalle des Maritim Hotels (Seidenstraße 34): Nach Grußworten von Dr. Wolfgang Schuster, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart, und Erwin Teufel, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, halten Edelgard Bulmahn, Bundesministerium für Bildung und Forschung, und Prof. Peter Gruss, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Ansprachen. In diesem Rahmen wird auch Prof. Hubert Markl für seine Leistungen als Präsident der Max-Planck-Gesellschaft in der Zeit von 1996 bis 2002 mit der Harnack-Medaille geehrt. Mit ihrer höchsten Auszeichnung würdigt die Max-Planck-Gesellschaft den Einsatz ihres Ehrenmitglieds unter anderem bei der Einführung der International Max Planck Research Schools, der Max-Planck-Forschungsgruppen an Universitäten oder für die Sonderprogramme zur Förderung von Wissenschaftlerinnen in Leitungspositionen.

Mit dem Festvortrag endet die Jahresversammlung der Max-Planck-Gesellschaft in Stuttgart: Prof. Wolfgang Streeck, Direktor am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Köln, spricht über „Globalisierung: Mythos und Wirklichkeit.“

Während der Max-Planck-Jahresversammlung besuchen 45 Wissenschaftler aus verschiedenen Max-Planck-Instituten 42 Höhere Schulen im Raum Stuttgart und berichten über aktuelle Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten. Die Themen dieser 73 Schulvorträge reichen von „Versprecher als Evidenz für Sprachproduktionsprozesse“ und „Blaue Briefe gibt es auch in der EU“ über „Wie lernen unsere Nervenzellen?“, „Blicke ins Gehirn – sehen wie der Mensch sieht“ oder „Schwarze Löcher – Gefängnisse des Lichts“, „Heiße Luft zu verkaufen – Handel mit Emissionszertifikaten“ bis hin zu „Leben und Tod von Schrödingers Katze“ und „Entwicklung von Medikamenten am Computer“.

Anlässlich ihrer Jahresversammlung ehrt die Max-Planck-Gesellschaft auch in diesem Jahr 29 hervorragende Nachwuchsforscher aus ihren Instituten mit der Otto-Hahn-Medaille. Diese nach dem Nobelpreisträger und ersten Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft benannte Auszeichnung wird für herausragende wissenschaftliche Leistungen an junge Forscher unter 30 Jahren verliehen und ist mit 2 600 Euro sowie der Förderung eines einjährigen Aufenthalts an einer Forschungseinrichtung im Ausland verbunden.

Aus dem Max-Planck-Institut für Polymerforschung in Mainz kommt in diesem Jahr die jüngste Doktorandin der Max-Planck-Gesellschaft. Für ihre bereits mit 27 Jahren abgeschlossene Dissertation erhält Dr. Ingrid Fischbach den diesjährigen Dieter-Rampacher-Preis und einen Anerkennungsbetrag von 1 600 Euro.

Die Max-Planck-Gesellschaft hat die Aufgabe, als Schrittmacher für den wissenschaftlichen Fortschritt zu wirken. Sie fördert in 78 Instituten und Forschungseinrichtungen, 20 davon in den neuen Bundesländern, exzellente Grundlagenforschung auf internationalem Spitzenniveau in den Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften.

Der Gesamthaushaltsplan der Max-Planck-Gesellschaft beläuft sich 2004 auf 1,325 Milliarden Euro. Die Mittel werden größtenteils vom Bund und den Bundesländern zu etwa gleichen Teilen aufgebracht.

Insgesamt 12 300 Mitarbeiter, darunter mehr als 4 200 Wissenschaftler und zusätzlich 9 600 studentische Hilfskräfte, Doktoranden, Postdoktoranden und Gastwissenschaftler, forschen gemeinsam daran, die Zukunft unseres Landes zu gestalten und den Auftrag des Namensgebers Max Planck (1858-1947) zu erfüllen: „Dem Anwenden muss das Erkennen vorausgehen.“ Das ist die Voraussetzung für wirtschaftliche und gesellschaftliche Innovationen.

In Baden-Württemberg arbeiten in zehn Max-Planck-Instituten sowie dem Friedrich-Miescher-Laboratorium in Tübingen und der Vogelwarte Radolfzell (Max-Planck-Institut für Ornithologie) insgesamt fast 2 500 Beschäftigte sowie weitere 650 Gastwissenschaftler.

Wie ihre Vorgängerorganisation, die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, hat sich die Max-Planck-Gesellschaft international hohes Ansehen erarbeitet. 15 Wissenschaftler aus Max-Planck-Instituten sind mit dem Nobelpreis ausgezeichnet worden. 30 Max-Planck-Wissenschaftler haben bislang den Leibniz-Preis erhalten, den höchstdotierten deutschen Forschungspreis.

Die Max-Planck-Gesellschaft greift neue, für die Zukunft aussichtsreiche Forschungsrichtungen auf, die an den Universitäten in Deutschland noch keinen Platz gefunden haben, wegen ihres interdisziplinären Charakters nicht in das Organisationsgefüge der Universitäten passen oder einen personellen oder apparativen Aufwand erfordern, der von Universitäten nicht geleistet werden kann. Damit ergänzen Max-Planck-Institute die Arbeit der Universitäten und Hochschulen auf modernen Forschungsfeldern. Gemeinsam mit den Universitäten hat sich die Max-Planck-Gesellschaft auch bei der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses engagiert: An den derzeit 29 International Max Planck Research Schools haben inzwischen mehr als tausend Doktoranden aus aller Welt die Chance erhalten, sich für eine Laufbahn in der Forschung zu qualifizieren. In Baden-Württemberg haben die Max-Planck-Institute für Festkörperforschung/Metallforschung in Stuttgart und das Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik in Tübingen International Max Planck Research Schools eingerichtet.

Hinweis:
In Stuttgart erreichen Sie die Mitarbeiter des Pressereferats der Max-Planck-Gesellschaft ab Mittwoch , 23. Juni 2004, 9.00 Uhr im Maritim Hotel Stuttgart, Seidenstraße 34 unter der Telefon-Nummer: 0711-942-15 06, Telefax: 0711-942-1507.

Teilnehmer an der Pressekonferenz melden sich bitte per E-Mail an bei Frau Sonja Grabner (s. unten).

[EH]

Max-Planck-Gesellschaft
zur Förderung
der Wissenschaften e.V.
Referat für Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit

Hofgartenstraße 8
80539 München

Postfach 10 10 62
80084 München

Telefon: +49 (0)89 2108 – 1276
Telefax: +49 (0)89 2108 – 1207

E-Mail: presse@mpg-gv.mpg.de
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Pressesprecher:
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Weitere Informationen erhalten Sie von:

Sonja Grabner
Max-Planck-Gesellschaft, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, München
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