Einsteins Enkel am Ziel – Sieger im Bundeswettbewerb Jugend forscht 2004 stehen fest

In einer Feierstunde wurden heute im Audimax der Universität des Saarlandes in Saarbrücken die Sieger des 39. Bundeswettbewerbs Jugend forscht gekürt. In Anwesenheit von Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn nahmen die Sieger ihre Auszeichnungen entgegen. Unter dem diesjährigen Motto „Auf einmal ist alles relativ“ stellten sich insgesamt 213 Finalisten mit 113 Projekten einer fachkundigen Jury aus Wirtschaft und Hochschule.

„Millionäre tippen anders“, wissen Manuel Stiehl (17), Julian Arz (18) und Sebastian Bartenbach (18) von der Darmstädter Lichtenbergschule. Sie analysierten, warum viele Lottospieler dieselben Zahlenkombinationen ankreuzen und am Montag dann nur wenig Geld kassieren. Die Schüler erarbeiteten eine Gewinnoptimierung im Zahlenlotto und zogen damit selbst das große Los: den Preis des Bundeskanzlers für die originellste Arbeit. Zu den zehn Bundessiegern zählt auch Felix Kahlhöfer aus Düsseldorf. Der 18-jährige Schüler beherrscht das „Chaos mit Tischtennisbällen“ und wurde dafür mit dem Preis des Bundespräsidenten Johannes Rau für die außergewöhnlichste Arbeit prämiert.

Die diesjährigen Bundessieger zeichnen sich durch starkes fachübergreifendes Wissen und praxisnahe Projekte aus, wie Mario Chemnitz (17) aus Sachsen-Anhalt. Der 17-Jährige aus Zschornewitz baute im Fachgebiet Physik ein preiswertes Analysegerät für Raumluftuntersuchungen und wurde ebenso Bundessieger wie Wolfgang Draxinger. Der Zivildienstleistende überzeugte die Jury im Fachgebiet Arbeitswelt „durch sein profundes Fachwissen und seinen Ideenreichtum“. Der 21-jährige Münchner entwickelte ein Navigationssystem für ein computergesteuertes Endoskop, das bei Harnblasenoperationen zum Einsatz kommen soll.

Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn hob das Engagement und die Kreativität der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hervor: „Das Potenzial dieser jungen Forscherinnen und Forscher ist für die Zukunft unserer Gesellschaft von großer Bedeutung. Nur mit jungen Menschen, die neugierig sind und über den Horizont schauen wollen, können wir die technologischen Herausforderungen der Zukunft meistern.“

Ulrich Weber, Arbeitsdirektor und Vorstandsmitglied der RAG Aktiengesellschaft, zeigte sich beeindruckt von den präsentierten Arbeiten: „Das Wissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellt heute die wichtigste Ressource der Unternehmen dar. Alle Wettbewerbsteilnehmer haben bewiesen, dass sie im hohen Maße innovativ sind und querdenken können“, sagte Weber.

Die Bundessieger 2004 von Jugend forscht im Überblick:

Bundessieger im Fachgebiet Arbeitswelt
Wolfgang Draxinger (21), 80637 München, Bayern
Das Thema: Routenplanung im OP – Interaktives Endoskoptrackingsystem

Bundessieger im Fachgebiet Biologie:
Nikon Rasumov (20), 66424 Homburg, Saarland
Das Thema: Lernen ohne Eselsbrücken? – Funktionelle Magnetresonanz-Tomographie zur Bestimmung der Gedächtnispotenz

Bundessieger im Fachgebiet Chemie:
Frederik Schaal (19), 71384 Weinstadt, Baden-Württemberg; Torben Ott (18), 74321 Bietigheim-Bissingen
Das Thema: Von der Partyleuchte zum Spektrometer – Spektec

Bundessieger im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften:
Anika Brömel (19), 17192 Waren, Mecklenburg-Vorpommern; Fabian Schröder (19),17192 Lansen; Tim Geißler (19), 17192 Waren
Das Thema: Das Auge aus dem All – Auswertung multispektraler Satellitenbilder

Bundessieger im Fachgebiet Mathematik/Informatik:
Roland Bauerschmidt (20), 28355 Bremen
Das Thema: Digitale Anstandsdame – Gastfreundschaft fürs Internet

Bundessieger im Fachgebiet Physik:
Mario Chemnitz (17), 06791 Zschornewitz; Sachsen-Anhalt, Das Thema: Detektor für dicke Luft – Ultraschallsensor für Gaschromatographie

Bundessieger im Fachgebiet Technik:
Michael Achtelik (19), 82131 Stockdorf; Bayern, Das Thema: Turbinenpower im Kleinformat – Konstruktion und Bau eines Miniaturstrahltriebwerkes

Bundessieger mit dem Preis des Bundespräsidenten Johannes Rau für eine außergewöhnliche Arbeit – EUR 1.700:
Felix Kahlhöfer (18), 40489 Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, Das Thema: Chaos mit Tischtennisbällen – Grenzverhalten und Attraktoren des chaotischen Hüpfballs

Bundessieger mit dem Preis des Bundeskanzlers Gerhard Schröder für das originellste Projekt – EUR 1.700:
Manuel Stiehl (17), 64347 Griesheim; Hessen; Julian Arz (18), 64342 Seeheim-Jugenheim; Sebastian Bartenbach (18), 64319 Pfungstadt Das Thema: Millionäre tippen anders – Gewinnoptimierung durch Hochquotentipps im Zahlenlotto 6 aus 49

Bundessieger mit dem DFG-Preis für die beste Interdisziplinäre Arbeit – EUR 1.500:
Meike Spiess (17), 53894 Mechernich, Nordrhein-Westfalen; Benedikt Lorbach (19), Brunnenstr. 40, 53902 Bad Münstereifel; Moritz Plötzing (18), 53881 Euskirchen; Das Thema: Spinnweben aus Kohlenstoff Nanoröhrchen

Media Contact

Rainer Thumann Stiftung Jugend forscht e.V.

Weitere Informationen:

http://www.jugend-forscht.de

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