KfW-Kongress "Selbst ist die Frau!": Jedes dritte Unternehmen wird von einer Frau geführt

Am Mittwoch veranstaltete die KfW Bankengruppe einen Kongress mit dem Thema „Selbst ist die Frau!“, bei dem Fragen der Finanzierung und Beratung für Gründerinnen und Unternehmerinnen erörtert wurden. Der Kongress war Teil der Offensive „pro-mittelstand“, die das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit initiiert hat. Neben KfW-Vorstandssprecher Hans Reich und Rezzo Schlauch, dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, diskutierten hochrangige Vertreter aus Wissenschaft und Politik, aus Verbänden und aus Banken die besonderen Bedingungen und Anforderungen weiblicher Entrepreneure.

„Gründerinnen und Unternehmerinnen wird und wurde unser besonderes Augenmerk gewidmet – sei es in der Forschung, der Finanzierung oder in der Beratung“, sagte Hans Reich. „Seit den späten 80er Jahren sind selbstständige Frauen wieder auf dem Vormarsch. Inzwischen sind gut eine Million der insgesamt 3,6 Millionen Selbstständigen weiblich. Mit anderen Worten, fast jedes dritte Unternehmen hierzulande wird heute von einer Frau geführt. Unternehmerinnen sind dabei genauso erfolgreich wie ihre männlichen Kollegen. Dennoch sind Frauen als Gründerinnen in Deutschland nach wie vor unterrepräsentiert. Die Selbstständigenquote bei Frauen ist mit sechs Prozent nur halb so hoch wie bei den Männern. Durch steigende Gründungsaktivität von Frauen könnten sich auch neue Impulse für Innovation und Beschäftigung für unsere Wirtschaft ergeben.“

Staatsekretär Rezzo Schlauch nannte vor allem die familienbedingten Belastungen und eine unzureichende Beratung, die Frauen daran hinderten, den Schritt in die unternehmerische Selbständigkeit zu wagen. „Die Bundesregierung setzt neben einer Verbesserung der Finanzierung des Mittelstandes auf ein gezieltes Beratungsangebot für Frauen. Seit März dieses Jahres können sich Unternehmerinnen und solche, die es werden wollen, von der bundesweiten Gründerinnenagentur einem Gemeinschaftsprojekt der Bundesministerien für Wirtschaft und Arbeit, für Bildung und Forschung sowie für Familie, Senioren, Frauen und Jugend beraten lassen.“ Rezzo Schlauch: „Ich bin zuversichtlich, dass es uns gelingen wird, den Anteil der weiblichen Selbständigen weiter zu erhöhen.“

„Während viele Frauen die Selbstständigkeit ihres Partners unterstützen, häufig auch in den Betrieben ihrer selbstständigen Männer mitarbeiten, erhalten nur wenige selbstständige Frauen eine entsprechende Unterstützung durch ihre Partner“, dies, so Reich, habe die KfW ein einer selbst in Auftrag gegebenen Untersuchung ermittelt. Auch zeigten eine Reihe von Untersuchungen, so auch der KfW Gründungsmonitor, dass Frauen ihre eigenen Fähigkeiten, ein Unternehmen zu gründen, geringer einschätzen als Männer.

Auf die Frage, ob Frauen spezielle Förderinstrumente brauchten, antwortete Reich: „Die Existenzgründungsförderung muss auch Unternehmerinnen und Unternehmern, die zwar ein gutes Konzept aber wenig Eigenkapital haben, den Markteintritt erleichtern und ihnen die Chance geben, sich auf dem Markt behaupten zu können. Aufgabe der KfW Bankengruppe ist es daher, dem Unternehmernachwuchs den Weg zu Finanzierungen offen zu halten. Dafür haben wir gezielt Förderprodukte entwickelt, um den speziellen Bedürfnissen des Unternehmernachwuchses egal ob männlich oder weiblich – gerecht zu werden. Dazu zählt die Stärkung der oftmals schwachen Eigenkapitaldecke und die Entlastung bei der Stellung von Sicherheiten.“

„Ich glaube kaum, dass Frauen für den Schritt in die Selbstständigkeit eine ganz spezielle „Frauenförderung“ brauchen das haben sie nicht nötig. Vielmehr brauchen sie Förderinstrumente, die auch auf ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten sind, wie zum Beispiel unsere Micro-lending Produkte StartGeld und Mikro-Darlehen.“

Media Contact

KfW Verena Tobeck

Weitere Informationen:

http://www.kfw.de

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