Muster des Stoffaustausches zwischen Baumbeständen und Umwelt

Internationaler Workshop der Forstwissenschaften: Bäume als biologisches System

Aktuelle Erkenntnisse über Muster und Mechanismen des Stoffaustausches zwischen Bäumen und ihrer Umwelt präsentieren Wissenschaftler verschiedener Fachdisziplinen im Rahmen eines internationalen Workshops, der vom 24. bis 26. März 2004 am Institut für Bodenkunde und Waldernährung der Universität Göttingen stattfindet. Die Experten verstehen Bäume als biologisches System und wollen alle wesentlichen Ressourcenflüsse möglichst vollständig bilanzieren sowie die steuernden Prozesse identifizieren. Referenten des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Workshops „Trees as biological system – Understanding acquisation, allocation and storage of resources in beech and spruce trees and stands“ sind Wissenschaftler, die als Autoren auch an einer Publikation zu diesem Thema arbeiten.

Der Stoffaustausch umfasst die Aufnahme von Kohlenstoff, Mineralstoffen und Wasser, ihre Verteilung im Baum und die Speicherung dieser Ressourcen in der Biomasse. Die bislang vorliegenden Ergebnisse in diesem Forschungsgebiet bestehen einerseits aus einer sehr detaillierten Beschreibung der physikalisch-chemischen und physiologischen Abläufe von Einzelaspekten des Stoffaustausches und andererseits in grob vereinfachenden Wachstumsmodellen. „Diese Kenntnisse reichen nicht aus, um die kausalen Zusammenhänge zwischen den Standortbedingungen und den Wachstumsverläufen von Baumbeständen aufzuzeigen. Der Workshop soll dazu beitragen, die Prozesse dieses Stoffaustausches besser zu verstehen“, erklärt Dr. Heino Nietfeld vom Institut für Bodenkunde und Waldernährung in Göttingen.

Die Workshop-Teilnehmer erarbeiten die Muster der Photosynthese, der Mineralstoff- und Wasseraufnahme sowie weitere Ressourcenflüsse für die Buchen- und Fichtenbestände des Solling. Von diesen liegen lückenlose Messreihen über mehrere Dekaden und vollständige Messungen des Stoffaustausches jüngeren Datums vor, deren Ergebnisse mit denjenigen anderer Standorte in Europa verglichen werden sollen. Im zweiten Teil des Workshops geht es um die Zusammenhänge von Ressourcenfluss und den steuernden externen und internen Prozessen. Die Wissenschaftler befassen sich mit den Stoffflüssen an den Schnittstellen Boden und Wurzel sowie Atmosphäre und Blatt oder Nadel, mit der Verteilung der aufgenommenen Stoffe im Baum und der Festsetzung in der Biomasse. Die Muster der Ressourcenflüsse in den Solling-Beständen werden im dritten Teil der Veranstaltung mit den relevanten Steuerungsprozessen verknüpft.

Kontaktadresse:
Dr. Heino Nietfeld
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie
Institut für Bodenkunde und Waldernährung
Büsgenweg 2, 37077 Göttingen
Telefon (0551) 39-3518, Fax (0551) 39-3310
e-mail: hnietfe@gwdg.de

Media Contact

Marietta Fuhrmann-Koch idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-goettingen.de/~ibw/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Erstmals 6G-Mobilfunk in Alpen getestet

Forschende der Universität Stuttgart erzielen leistungsstärkste Verbindung. Notrufe selbst in entlegenen Gegenden absetzen und dabei hohe Datenmengen in Echtzeit übertragen? Das soll möglich werden mit der sechsten Mobilfunkgeneration – kurz…

Neues Sensornetzwerk registriert ungewöhnliches Schwarmbeben im Vogtland

Das soeben fertig installierte Überwachungsnetz aus seismischen Sensoren in Bohrlöchern zeichnete Tausende Erdbebensignale auf – ein einzigartiger Datensatz zur Erforschung der Ursache von Schwarmbeben. Seit dem 20. März registriert ein…

Bestandsmanagement optimieren

Crateflow ermöglicht präzise KI-basierte Nachfrageprognosen. Eine zentrale Herausforderung für Unternehmen liegt darin, Über- und Unterbestände zu kontrollieren und Lieferketten störungsresistent zu gestalten. Dabei helfen Nachfrage-Prognosen, die Faktoren wie Lagerbestände, Bestellmengen,…

Partner & Förderer